"ZweiHochVier": In Augustdorf wird abkassiert

Augustdorf. Einkaufen bedeutet für mich Stress. Es ist eine wöchentliche Aufgabe, die einfach gemacht werden muss. Aus meiner Sicht sollte ein Einkauf möglichst effizient ablaufen: Mit einem Plan, welche Produkte gebraucht werden, sollte es in den Supermarkt gehen. Durch die Gänge schlendern und sich inspirieren lassen, welche Gerichte in den nächsten Tagen vielleicht gekocht werden könnten, ist überhaupt nicht mein Ding. Es kann gar nicht schnell genug gehen und ich bin froh, wenn es geschafft ist.

Daher habe ich Respekt vor unserer heutigen Aufgabe. Gerhard Krumbach lädt Philipp und mich, Nico, ein, in seinem Rewe in Augustdorf auszuhelfen. Wir sollen an der Kasse und in anderen Bereichen des Ladens unterstützen. Schon als Kunde bin ich nicht sehr gerne in einem Einkaufsladen – wie soll es erst werden, wenn wir als Aushilfen noch Verantwortung tragen?

"ZweiHochVier" – das Volo-Spiel der LZ: Die Nachwuchsjournalisten Philipp Kersten und Nico Düllmann gehen auf eine 16-tägige Tour durch Lippe, jeden Tag steht eine andere Kommune auf dem Programm. Was sie dort erwartet und wem sie dort begegnen, das wissen sie nicht. Erst am Morgen des eigentlichen Termins bekommen sie einen Umschlag überreicht, aus dem sie die Aufgaben entnehmen.

Bei den Bananen wird es heikel Unsere Aufgabe ist vor Ort schnell definiert: Während Philipp im Getränkelager hilft, geht es für mich an die Kasse – nach der Halbzeit soll getauscht werden. Ich bin etwas aufgeregt, bin ich doch selbst ein Kunde, dem es an der Supermarkt-Kasse nicht schnell genug gehen kann. Doch mit Stefanie Habeck bekomme ich eine Hilfe an die Seite gestellt, die schon zehn Jahre Berufserfahrung in dem Rewe in Augustdorf mitbringt.

Eine große Unterstützung ist zudem die Kasse selbst. Bei Barzahlung zeigt sie zum Beispiel nicht nur an, wie viel Wechselgeld ein Kunde bekommt, sondern auch, an welchem Datum ein Kunde geboren sein muss, um Alkohol und Zigaretten kaufen zu dürfen. Dennoch bin ich froh, dass Stefanie an meiner Seite ist. Denn als Bananen und anderes Obst und Gemüse abkassiert werden muss, kann sie wie aus der Pistole geschossen die Nummer sagen, die ich in die Kasse eingeben muss, damit das Produkt korrekt abgerechnet wird. So erspare ich dem Kunden – und mir selbst – das zeitaufwendige Heraussuchen der Nummer.

Auf diese Kleinigkeiten kommt es an Nachdem meine Zeit an der Kasse abgelaufen ist, bin ich froh, dass alles geklappt hat – und auch Stefanie bescheinigt mir, dass ich mich nicht allzu schlecht angestellt habe. Anschließend geht es ins Getränkelager, dort erwartet mich schon Abteilungsleiter Max Wagner. Auch er bringt viel Erfahrung mit, schon seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolvierte er in dem Rewe in Augustdorf. Sein Ziel sei es, selbst mal einen Supermarkt zu führen.

Max zeigt mir, wie Flaschen in die Regale eingeräumt werden müssen. Restbestände müssten zum Beispiel nach vorne geholt werden – "damit sie nicht Wochen und Monate rumstehen und ablaufen", sagt er. Zudem müssten die Etiketten immer gut lesbar sein. Das scheinen Kleinigkeiten zu sein, "doch tragen sie zu einem positiven Einkaufserlebnis der Kunden bei", sagt Max. Die Zeit im Markt vergeht schnell und ich bin dankbar über die neuen Erfahrungen, die ich sammeln konnte.

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