Bad Salzuflen-Holzhausen. Der 4. April 2019 hat das Leben von Kevin Koßmann aus Holzhausen-Sylbach nachhaltig verändert. Er ist an einem Unfall beteiligt, seitdem sieht er die Rolle der Feuerwehr mit völlig neuen Augen, und er hat sich dazu entschieden, selbst ein Lebensretter zu werden.
Rückblick: Der 20-jährige Elektroniker für Betriebstechnik befindet sich am 4. April 2019 auf der Ostwestfalenstraße auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als es auf Höhe des Messezentrums zu einem Unfall mit einem anderen Auto kommt. Beide Wagen werden schwer beschädigt, Ersthelfer kümmern sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um die beiden Unfallopfer. Die Autotür von Kevin Koßmann lässt sich problemlos öffnen, die Tür des anderen Wagens ist jedoch so stark deformiert, dass es erst der Feuerwehr gelingt, die Fahrerin aus dem Wrack zu befreien. Neben den Kräften der hauptamtlichen Feuerwache war auch der Löschzug Holzhausen alarmiert worden.
Sowohl der 20-jährige als auch die Frau aus dem anderen Unfallauto werden mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Bei Kevin Koßmann liegt der Verdacht eines Schädelhirntraumas vor, der sich zum Glück nicht bestätigt. Nach 24 Stunden darf er das Klinikum wieder verlassen.
Dank der Feuerwehr ruhig geblieben
Der 20-Jährige kennt zum Zeitpunkt des Unfalls zwar zwei Freunde, die bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzuflen aktiv sind, mit denen hat er aber bisher nicht über das Thema „Feuerwehr" gesprochen. Die Minuten – insbesondere die Zeit direkt nach dem Unfall bis hin zur Fahrt ins Krankenhaus – haben allerdings bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
„Die professionelle Betreuung und Unterstützung durch die Feuerwehr haben dazu beigetragen, dass ich trotz der nicht alltäglichen Situation, relativ ruhig geblieben bin", sagt Kevin Koßmann heute.
Für die tolle Hilfe bedankte sich der 20-Jährige bei den Kameradinnen und Kameraden an einem Dienstabend des Löschzugs Holzhausen. Er ist schon fast wieder auf dem Weg zum Ausgang, als einer der Feuerwehrleute ihn fragt, ob er den Dienst nicht einfach mitmachen möchte. Ohne lange zu zögern, bleibt Kevin Koßmann und verbringt den gesamten Abend mit den Menschen, die ihm bei seinem schweren Unfall zur Seite standen.
Großer Respekt vor Arbeit der Einsatzkräfte
Kevin Koßmann hat nach eigener Aussage großen Respekt vor der Arbeit der Einsatzkräfte und beschließt, dass er Teil dieser Gemeinschaft werden möchte. „Ich finde, dass die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr der optimale Weg ist, Menschen in Notsituationen zu helfen", sagt der junge Mann heute.
Seitdem ist Kevin Koßmann regelmäßig bei den Dienstabenden des Löschzugs Holzhausen dabei. In Kürze startet er mit der Grundausbildung zum Feuerwehrmann. Der junge Mann hofft, dass er bald ebenfalls anderen Menschen in ihren Notsituationen helfen kann.
Für Kevin Koßmann war der Schritt in die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen nicht nur der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, sondern auch der Weg zu neuen Freunden.
Fakten zur Feuerwehr
Die Personalstärke der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzuflen beträgt aktuell 485 Feuerwehrmänner und -frauen. Darunter sind 313 Aktive und 118 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Dazu kommen 53 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung. 2019 zählte die Feuerwehr insgesamt 676 Einsätze, darunter drei Großbrände.
Leiter der Feuerwehr ist Stadtbrandinspektor Ralf Mensenkamp. Unterstützt wird er von seinen beiden Stellvertretern Andreas Echterhof und Marc Frodermann. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen besteht aus acht ehrenamtlichen Einheiten sowie seit 1973 zusätzlich aus einer hauptamtlichen Einheit, die sich auf insgesamt acht Standorte in den einzelnen Orts- und Stadtteilen verteilen.
Das sind: Hauptamtliche Wache Löschgruppe Bad Salzuflen Löschgruppe Biemsen-Ahmsen Löschzug Holzhausen Löschgruppe Lockhausen Löschgruppe Retzen Löschzug Schötmar/Werl-Aspe Löschgruppe Wülfer-Bexten Löschgruppe Wüsten. Mehr Infos auch über die einzelnen Standorte und Kontaktmöglichkeiten unter www.feuerwehrbadsalzuflen.de.