Bad Salzuflen. Die Liberalen in Bad Salzuflen wollen junge Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungen beteiligen. Deswegen soll die Stadt ein Jugendparlament einrichten. Die Wahl hierzu soll nach den Vorstellungen der FDP im kommenden November stattfinden – zwei Monate nach der Wahl des neuen Stadtrats und des Bürgermeisters.
Ob und wann sich ein Jugendparlament für Bad Salzuflen konstituiert, ist allerdings offen. Der Rat hat den Antrag der Liberalen in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zur Beratung in den Jugendhilfeausschuss verwiesen. Dieser tagt das nächste Mal am 10. September – drei Tage vor der auch für die Kurstadt richtungsweisenden Kommunalwahl.
„Kindern und Jugendlichen sollten die Chancen eröffnet werden, größtmögliche Freiheit und ein Höchstmaß an Entfaltungsmöglichkeiten zu erlangen. Wir wollen jungen Menschen die Chance geben, nach ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu leben", heißt es in dem Antrag der FDP. Ratsmitglieder hätten oftmals aufgrund ihres Alters die Interessen der jungen Generationen weniger im Blick.
Das Jugendparlament in Bad Salzuflen soll nach den Vorstellungen der Liberalen eine unabhängige und überparteiliche Interessensvertretung der Kinder und Jugendlichen in der Stadt darstellen und Anträge in den Rat einbringen können. Je nach Bedarf soll das Jugendparlament mehrmals pro Jahr tagen und elf Mitglieder umfassen, die von Jugendlichen aller Nationalitäten gewählt werden. Die Wahlen hierzu finden online statt und sollen in den Schulen umfassend beworben werden. Sitzungsort sollte das Rathaus sein, um die Kinder und Jugendlichen mit der Arbeit in einer Gemeinde vertraut zu machen, heißt es weiter in dem Antrag der FDP. Dazu sollen Mitglieder des Jugendparlaments über Rederecht in allen Ausschüssen verfügen.
In der Region haben bereits einige Gemeinden und Städte Erfahrungen mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Kommunalpolitik gemacht.
Schüler und Politik
Das aktuell umtriebigste und am längsten aktive Jugendparlament in der Region scheint in Bad Oeynhausen zu sein. Zunächst war das Forum nur für die Jugendlichen gedacht. Doch mittlerweile würden die Akteure auch als Vermittler zwischen Politik und den Jugendlichen der benachbarten Kurstadt auftreten, heißt es aus dem Rathaus. Im vergangenen September fand die 48. Sitzung des Jugendparlaments in Bad Oeynhausen statt.
Aus der Erkenntnis, dass die Interessenlagen der Grundschüler und der Schüler weiterführender Schulen häufig zu weit auseinander liegen, ist in der Kurstadt zusätzlich ein Kinderparlament eingerichtet worden. Initiativen, den Nachwuchs an der Politik zu beteiligen, gibt oder gab es unter anderem in Lage, Augustdorf (beide als Jugendforum), Detmold-Pivitsheide, Leopoldshöhe und Horn-Bad Meinberg.