"Von Wirt zu Wirt": Lilo Krüger kann nicht ohne ihre Gäste

Bad Salzuflen/Ehrsen-Breden. Als Lilo Krüger (63) hört, dass ihr Kollege Peter Görder vom Bergrestaurant Hollenstein sie und ihren Berghof empfohlen hat, weil ihr Käsekuchen fast genauso gut schmeckt, muss sie lachen. &bdquo;Unserer ist natürlich besser“, sagt sie und grinst. Inzwischen ist die Kuchensaison im Berghof zwar vorbei – für Feiern oder zum Gänseessen öffnet Lilo Krüger die Türen zum alten Herrenhaus aber auch im Winter.

&bdquo;Haus Berghof“ steht in alter Schrift über der Eingangstür, im Gastraum glimmt ein Feuer im offenen Kamin, auf den Tischen liegen bunte Kürbisse. Zusammen mit dem angrenzenden Wintergarten ist hier reichlich Platz: Bis zu 90 Gäste bringt Lilo Krüger hier unter, draußen sind es bei gutem Wetter noch einmal 80, im Obergeschoss gibt es noch sechs Pensionszimmer. Der Blick fällt über weite Felder und unbebautes Land – der Berghof liegt idyllisch und weit ab von jedem Trubel.

1965 kaufen Krügers Schwiegereltern den Hof, ab 1971 betreiben sie ihn selbst. Lilo Krüger stößt vor mehr als 40 Jahren dazu. Bis vor zehn Jahren wurde in der Küche noch selbst gekocht – heute werden die Räume zwar vermietet, ein Caterer muss für Feiern allerdings extern dazustoßen. Außer sonntags: Da lässt es sich Lilo Krüger nicht nehmen, ihre Gäste, die teils von weit her mit dem Rad anreisen oder auf ihren Wandertouren bei ihr einkehren, mit Pickert, belegten Broten und Kuchen zu bewirten. &bdquo;Ohne meine Gäste kann ich einfach nicht“, sagt sie.

Kein Wunder, dass sie während des Lockdowns vor allem ihre Kunden vermisst. Gemeinsam mit ihrem Mann, der sich parallel um die Landwirtschaft mit Schweinen, Hühnern und ein paar Gnadenpferden auf dem insgesamt 32 Hektar großen Areal kümmert, ist sie bislang mit kleinen Einschränkungen aber ganz gut über die Durststrecke gekommen. Und hat auch noch einen Tipp für unsere Wirte-Serie in petto.

Welches Salzufler Lokal sollte man auf keinen Fall verpassen?

Lilo Krüger: Wir gehen ja nicht so oft essen, weil uns dafür einfach die Zeit fehlt. Aber wenn wir mal ausgehen, dann gerne in das Restaurant Zum Löwen in Sylbach.

Was ist das Besondere am Restaurant &bdquo;Zum Löwen“?

Krüger: Wenn ich dort zur Tür reinkomme, fühle ich mich direkt wohl. Es ist das genaue Gegenteil von uns, viel moderner und etwas eleganter von der Atmosphäre her. Die Besitzer und auch die Servicekräfte sind so nett. Und das Essen ist natürlich toll. Ich ess gerne mal ein Steak, weil ich mir das zuhause nicht brate. Und neulich hatte ich eine Hummersuppe, die fand ich wirklich genial.

An welche ehemaligen Salzufler Lokale denken Sie gerne zurück?

Krüger : Ich denke gerne an meine Teenager-Zeit in der Kernstadt zurück. Damals gab es schon das Muckefuck, dass ja zum Glück heute wieder mit neuem Betreiber geöffnet hat. Nebenan war die ,Bon Diskothek mit den Betreibern Meggi und Wolfgang, da konnte man richtig gut feiern. Und in der Hochstraße, da gab es noch eine kleine Kneipe, die Fischerhütte. Da hat man sich immer samstags nach der Schule getroffen.

Der Berghof hat von Januar bis Oktober an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Im Winter kann sich für Gänseessen angemeldet werden, Feiern sind möglich. Kontakt unter Tel. (05222) 81206.

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