Tausende Bienen schwärmen im Salzufler Umweltzentrum aus

Bad Salzuflen-Schötmar. Es war ein Naturschauspiel, das sich da am Montag im Umweltzentrum (UWZ) Heerser Mühle abgespielt hat: An diesem sonnigen Frühjahrstag bildete sich am Himmel plötzlich ein dunkler Schatten, der sich bewegte und von einem lauten Summen begleitet wurde. Tausende Bienen hatten ihren Stock verlassen, um sich in zwei neue Bienenvölker aufzuteilen. Imker Frank Indenbirken hat die Tierchen dabei unterstützt.

Weil es eng wird im Bienenstock, beginnt in den Monaten Mai und Juni die sogenannte &bdquo;Schwarmzeit“ der Bienen. Das Bienenvolk nutzt den Reichtum an gesammeltem Nektar und Pollen, um sich zu teilen. &bdquo;Das Schwärmen ist ein ganz natürliches Verhalten der Bienen. Eine alte Königin verlässt den heimischen Bienenstock mit einer großen Gefolgschaft, um Platz für eine jüngere Regentin zu machen“, erklärt Imker Frank Indenbirken. Er selbst hat sich der naturnahen Bienenhaltung verschrieben, die nicht der Honiggewinnung dient.

Bewaffnet mit Leiter, Eimer und Dachlatte

Zu Tausenden summten die Bienen zunächst über einer mächtigen Traubenkirsche, nicht weit entfernt vom alten Bienenstock, bevor sie sich in etwa fünf Meter Höhe an einem Ast zu einer imposanten Schwarmtraube zusammen fanden. Neben UWZ-Geschäftsführer Ulrich Kaminsky und seinem Team beobachteten auch einige Besucher das seltene Spektakel.

Bewaffnet mit Leiter, Eimer und Dachlatte machte sich Imker Indenbirken seelenruhig ans Werk, die Abtrünnigen nun aus luftiger Höhe zurück auf den Boden zu holen. Dazu verschraubte er zunächst den Eimer an einer Dachlatte, stülpte sich den Imkerschleier über den Kopf und erklomm die Leiter. &bdquo;Los, Jonas, du bist der Längste und hoffentlich nicht allergisch gegen Bienen“, witzelte Kaminsky und bat seinen Mitarbeiter, die Leiter zu sichern. &bdquo;Und Jörn, du kontrollierst noch einmal alle Eintrittskarten“, scherzte er über die bühnenreife Veranstaltung.

Ab in die Box

Inzwischen hatte der Imker den Eimer mit Hilfe der Dachlatte direkt unter der Schwarmtraube in Stellung gebracht. Zwei gezielte Stöße gegen den Ast und das gesamte Bienenvolk geriet in Aufruhr, bevor ein Großteil von ihnen in den Eimer plumpste. Mit einem Ruck entleerte Indenbirken anschließend den Eimerinhalt in einem bereit gestellten Behälter. &bdquo;Wenn wir Glück haben, befindet sich die Königin jetzt bereits in der Box“, verriet der Imker, während die Bienen aufgebracht umher schwirrten.

Angst vor wütenden Angriffen müsse aber niemand der Zaungäste haben, betonte er. &bdquo;Denn die Bienen haben ja nichts zu verteidigen und müssen sich nur wieder ein wenig sammeln.“ Doch am Ast der Traubenkirsche hing immer noch eine kleine Schwarmtraube aus Bienen.

Also der zweite Versuch, bei dem ein zweiter Schwung Bienen im Eimer und später vor der Box landete. &bdquo;Wenn es dunkel wird und die Bienen zur Ruhe gekommen sind, verschließe ich das Einflugloch der Box mit Schaumstoff, um Königin und Bienenstaat morgen früh in ihren neuen Bienenstock umzusiedeln“, erläuterte der Imker das weitere Vorgehen.

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