Bad Salzuflen. Kurz vor 12 Uhr stehen die ersten Gäste schon vor dem „Il Gabbiano Da Vito" in der Langen Straße und können es kaum erwarten, dass das Lokal seine Türen öffnet. Pizza, Pasta, aber auch frische Fischgerichte gehen hier über die Theke. Und das seit inzwischen zehn Jahren. Inhaber Gian Vito Piras (63) ist allerdings schon viel länger im Geschäft: Seit 47 Jahren ist der gebürtige Sardinier in der Gastronomie tätig, seit 33 Jahren selbstständig, erzählt er. Vor gut elf Jahren entscheiden sich er und seine Frau Carmen (60), das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem Jahr 1618 in der Langen Straße zu erwerben, in dem bis dato das Stadt- und Bädermuseum untergebracht war. Heute können die beiden darüber lachen, aber die Renovierung war am Ende eine größere Herausforderung als gedacht. Stolz auf den Umbau Doch es hat sich gelohnt: Stolz zeigen die Gastronomen die vielen gemütlichen Nischen in warmen Farbtönen, das urige Fachwerk-Ambiente, die teils versteckten Räume im hinteren Teil des Hauses. 800 Quadratmeter Fläche haben die beiden erworben, das Restaurant befindet sich auf den ersten beiden Etagen – rund 100 Gäste finden hier aktuell Platz, auf der Terrasse zur Straße hin sind es noch einmal gut 50. Gian Vito Piras ist aktuell vor allem in der Küche im Einsatz, seine Frau im Service, zehn Mitarbeiter haben die beiden insgesamt. Besonders hart war die Corona-Zeit. „Da hatten wir schon Existenzängste. Ohne die staatlichen Hilfen hätten wir es nicht geschafft", gibt Carmen Piras offen zu. Der Moment, als sie nach dem Lockdown wieder öffnen durften – unbeschreiblich. „Nicht nur wir, auch die Gäste hatten alle ein Lächeln im Gesicht. Das hatten wir so vermisst", sagt sie. Jetzt hoffen sie nur eines: Dass sie ihre Türen im Winter nicht erneut schließen müssen. Welches Salzufler Lokal sollte man nicht verpassen? Carmen Piras: Da wir neben der Arbeit im Restaurant gar nicht so viel Zeit haben, essen zu gehen, gehen wir eher schon mal vor Arbeitsbeginn in aller Ruhe frühstücken. Und dann am liebsten ins Park-Café Wortmann an der Parkstraße. Was ist das Besondere am Park-Café Wortmann? Das ist ein liebevoll geführtes Café mit sehr nettem Personal und einem ganz tollen Frühstücksangebot. Ich persönlich esse am liebsten den Lachs, aber es gibt eigentlich nichts, was einen nicht anspricht. Auch hausgemachte Torten, Kuchen oder kleine Pralinen bekommt man dort, die die Mitarbeiter auch ganz süß verpacken, wenn man möchte. Was schätzen Sie am Standort ihres eigenen Restaurant mitten in der Fußgängerzone? Ich denke, es ist uns bei der Renovierung vor gut zehn Jahren gut gelungen, Alt und Neu zu verbinden. Darauf sind wir wirklich stolz. Ein denkmalgeschütztes Haus mit mehr als 800 Quadratmetern Fläche zu kaufen und herzurichten, war eine große Herausforderung. Aber letztendlich haben wir die Entscheidung nicht bereut. Geöffnet hat das „Il Gabbiano Da Vito" täglich von 12 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr. Montag ist Ruhetag.