Bad Salzuflen/Werl-Aspe. Die Buchstaben jeweils 50 Zentimeter hoch, der Schriftzug insgesamt sechs Meter lang: Eigentlich wollte die Interessengemeinschaft Knetterheide (IG) noch im Dezember die Buchstabenfolge „Knetterheide" aus Cortenstahl auf einem Grundstück an der Ecke Bielefelder Straße/Bohlenstraße aufstellen. Daraus wird aber wohl zumindest in diesem Jahr nichts mehr. Denn nun will der neukonstituierte Ortsausschuss Werl-Aspe den Vorstoß der IG zunächst noch mal diskutieren, da es sich bei dem Standort um eine öffentliche Fläche handelt. Darüber ärgert sich Heike Görder, Vorsitzende der Interessengemeinschaft und selbst für die CDU Mitglied im Ortsausschuss. Sie befürchtet, dass im schlimmsten Fall bereits für dieses Jahr eingeworbene Fördergelder verloren gehen, da sich der Aussschuss erst am 27. Januar 2022 erneut trifft. „Das ist ein Schlag ins Gesicht von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren", sagt Görder. Worum geht es? Seit Jahren gibt es ein Hin und Her um die Wahrnehmung von Knetterheide innerhalb des Ortsteils Werl-Aspe. Wie berichtet, waren in der Vergangenheit Ortsschilder, die auf Knetterheide hinwiesen, auf- und später wieder abgebaut worden, weil es sich bei Knetterheide formal lediglich um ein Siedlungsgebiet handelt und nicht um einen Ortsteil. Allerdings wohnt dort die Mehrheit der knapp 7700 Bewohner von Werl-Aspe. Die Interessengemeinschaft wollte daher einen neuen Vorstoß unternehmen, um auf Knetterheide optisch hinzuweisen, auch der Bürgermeister fand das nachvollziehbar. Schon Ende 2020 sei das Anliegen im Hauptausschuss thematisiert worden, sagt Heike Görder. Idee von Schülern Die spätere Idee zur Gestaltung der Buchstaben stammt von Schülern des Lüttfeld Berufskollegs, wo die IG-Vorsitzende Heike Görder unterrichtet. Das entsprechende Modell sei über Wochen im Dorfgemeinschaftshaus ausgestellt worden, wo sich in diesem Jahr viele Menschen testen oder impfen ließen und das Modell so begutachten konnten. „Die Rückmeldungen waren nur positiv", sagt Görder. Ein Bauantrag liege der Stadt bereits vor. Etwa 5000 Euro soll die Skulptur kosten. Die überparteiliche Interessengemeinschaft hat nach eigenen Angaben 30 Mitglieder, darunter einzelne Vereine und Gewerbetreibende. Auch der Heimatverein Werl-Aspe ist darunter, der 1000 Euro der Kosten übernimmt. Gut 1500 Euro sollen über Fördermittel finanziert werden. Den Rest wolle der Verein über eigene Mittel oder Sponsoren finanzieren, so Görder. „Die Stadt werden die Buchstaben keinen Cent kosten", betont sie. Ein Teil der Fördermittel sei bereits an die IG überwiesen worden, eigentlich unter der Voraussetzung, dass der Schriftzug in diesem Jahr aufgestellt wird. Nun sei sie beim Kreis vorstellig geworden, in der Hoffnung, die Förderung auch für 2021 noch zu erhalten, berichtet Görder. Sie findet es zwar in Ordnung, dass die Pläne im Ortsausschuss vorgestellt werden, nicht aber, dass das Projekt bis dahin auf Eis gelegt wird. Zumal sie befürchtet, dass die gesamte Idee dort torpediert werden könnte. "Geschmacksache" Die stellvertretende Vorsitzende des Ortsausschusses, Sigrid John (SPD), findet dagegen, dass die Entscheidung über einen das Ortsbild prägenden Schriftzug in dem Gremium besprochen werden muss. „Dann haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, an der Diskussion teilzunehmen", sagt John. „Wir brauchen eine grundsätzliche Einschätzung, ob die Idee der Interessengemeinschaft bei der Bürgerschaft ankommt." Grundsätzlich finde sie die Idee eines Hinweises auf Knetterheide gut. Sie kritisiert aber, dass die IG im „Alleingang" entscheide, wie der Hinweis aussehen soll und einfach „Fakten schaffe". Der vorliegende Entwurf ist aus ihrer Sicht jedenfalls „Geschmackssache". Die Vorsitzende des Ortsausschusses, Beate Hoffmann Hildebrand, findet die Idee der IG zwar grundsätzlich gut. „Der Ortsausschuss muss aber mitgenommen werden."