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Erste Ideen für einen Dorfmittelpunkt in Wüsten

Alexandra Schaller

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Claus Preuss hat eine erste Visualisierung für das Gelände rund um das Kriegerdenkmal in Wüsten vornehmen lassen, um die Kreativität anzuregen und gemeinsam mit den Bürgern aus Wüsten die Ideen zu konkretisieren. - © Claus Preuss
Claus Preuss hat eine erste Visualisierung für das Gelände rund um das Kriegerdenkmal in Wüsten vornehmen lassen, um die Kreativität anzuregen und gemeinsam mit den Bürgern aus Wüsten die Ideen zu konkretisieren. (© Claus Preuss)

Bad Salzuflen-Wüsten. Schon lange gibt es den Wunsch der Wüstener nach einem Dorfmittelpunkt. Im jüngsten Ortsausschuss ist das Thema erneut zur Sprache gekommen – und die Umsetzung rückt langsam, aber sicher in greifbare Nähe.

Schon Ende 2021 war im Ausschuss konkreter über das Thema gesprochen worden, erzählt Vorsitzender Sebastian Hokamp (CDU) am Telefon. Damals hatte man sich parteiübergreifend darauf verständigt, dass sich der Park am Wüstener Kriegerdenkmal für einen solchen Treffpunkt gut eignen würde. Das Areal ist relativ groß, liegt etwas versteckt zwischen Vlothoer und Kirchheider Straße und bildet hinter den Parkplätzen quasi die Verlängerung der Verkehrsinsel, auf der sich aktuell das Dorfschild, der Zunftbaum und die Bushaltestelle befinden.

"Platz ist dem Kriegerdenkmal in keiner Weise würdig"

Für die jüngste Sitzung des Ortsausschusses hatte die FDP die Wünsche in einem Antrag zusammengefasst. Demnach sei der Platz um das Kriegerdenkmal diesem in keiner Weise würdig. „Die Feldfläche ist abgetreten und in schlechtem Zustand, die Container für die Glasentsorgung und die ständigen illegalen Müllablagerungen dort machen es für Bürgerinnen und Bürger unattraktiv, diesen Ort zu besuchen oder gar dort zu verweilen“, heißt es im Antrag.

Daher beantrage die FDP die Neugestaltung des Platzes im Herzen von Wüsten. Angedacht sind laut den Liberalen Blühflächen, Wege, Bänke und Tische, „so dass die Menschen verweilen können.“ Dem Ortskern würde so Attraktivität zurückgegeben.

Claus Preuss gibt Visualisierung in Auftrag

Noch einen Schritt weiter geht Claus Preuss (Aufbruch C). Er hatte im Vorfeld den Park mit einer Drohne überfliegen lassen und im Anschluss eine Illustratorin beauftragt, erste Ideen zu Papier zu bringen. Er stellt sich den Park als Begegnungsstätte für Jung und Alt vor. „Ruhigere Bereiche mit Bänken in der Nähe des Kriegerdenkmals, ein Weg, der um den Platz herum letztlich hin zum Kriegerdenkmal führt. Die Verwendung von natürlichen Baustoffen für einen Grillplatz, Sitzgelegenheiten, Spielplatzbereiche für die Kleinsten, „Chill-Areas“ und so weiter“, schreibt er in seinem ergänzenden Antrag.

Ganz bewusst soll seine Visualisierung ein allererster Aufschlag sein, der die Kreativität der Wüstener anregen soll, betont Preuss. „Die Bürger sollen darüber diskutieren, sich beteiligen und darauf aufbauend etwas entwickeln.“

"Tolle Diskussionsgrundlage"

Das sieht auch Sebastian Hokamp so, der Preuss’ Vorschlag als „tolle Diskussionsgrundlage“ bezeichnet. Einiges sei schon direkt im Ausschuss debattiert worden: So kam der angedachte Grillplatz etwa nicht ganz so gut an, andere wünschten sich generell etwas mehr Abstand zum Ehrenmal. Und auch über einen Namen für den Platz wird man noch sprechen müssen. So schlägt Claus Preuss „Platz der Generationen“ vor. Darüber wolle man erst noch diskutieren, sagt Hokamp.

Er ruft in jedem Fall die Wüstener auf, sich einzubringen. So habe eine Anwohnerin bereits die Idee vorgebracht, einen verrohrten Bach, der aktuell unter dem Park durchfließt, wieder freizulegen und das Wasser in die Gestaltung des Parks zu integrieren. „Das kam gut an“, sagt Hokamp, der sich auch vorstellen könnte, die Büsche soweit zurückzuschneiden, dass von der Verkehrsinsel aus in den Park und zum Ehrenmal hin eine Sichtachse entsteht. Diskutiert werden müsse natürlich auch über Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und Co. „Wichtig ist, dass der Park eine Aufwertung erfährt und Aufenthaltsqualität bekommt“, so Hokamp.

Erstes "Leader"-Projekt für Wüsten?

Das Ganze solle nun im Ortsausschuss weiter verfolgt werden. Und da sich die Stadt inzwischen den Zuschlag als „Leader“-Region gesichert hat, könnte der Dorfmittelpunkt Wüsten ein erstes Förderprojekt für den Ort sein. Dazu will sich Sebastian Hokamp nun als nächstes informieren. Je nachdem, ob und wie viele Fördermittel generiert werden können, soll es dann um die Details gehen. Passieren soll im Park aber auf jeden Fall etwas, und das besser früher als später, betont Hokamp. „Dafür sind wir hier alle.“

Planungen für die Ortsdurchfahrt gehen voran

In der jüngsten Sitzung des Ortsausschusses Wüsten ist auch über die geplante Sanierung der Ortsdurchfahrt gesprochen worden. Laut Vorsitzendem Sebastian Hokamp (CDU) hat der Ausschuss einstimmig den Startschuss für das Projekt gegeben, das bereits seit fast 40 Jahren geplant ist. Gescheitert war es bislang immer an den Kosten, die auf die Anlieger umgelegt werden.

Die Stadt soll nun ein Planungsbüro mit einem ersten Entwurf beauftragen, der daraufhin in den Fachausschüssen diskutiert werden soll. Erst dann könne überhaupt über Kosten gesprochen werden, sagt Hokamp.

Wie berichtet, gibt es aktuell verschiedene Varianten, die umgesetzt werden könnten, damit die Straße vor allem für Fußgänger und Radfahrer sicherer wird. Da die Stadt mit dem Landesbetrieb Straßenbau eine Vereinbarung getroffen hat, obliegt ihr die Planung der Maßnahme. „Das ist ein guter Ausgangspunkt, weil wir so die Möglichkeit haben, unsere Gestaltungswünsche umzusetzen“, freut sich Hokamp.

Hoffen auf Abschaffung der Ausbaubeiträge

„Wir wollen für unser Dorf das Beste herausholen und gleichzeitig die Anlieger so wenig wie möglich belasten“, sagt er. In diesem Zusammenhang hofft er auch auf die landesweite Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, von der die Wüstener profitieren würden. Was den Zeitplan abhängt, sei man von der Sanierung der Beetstraße abhängig. Mit einem Beginn der Arbeiten in Wüsten rechnet Hokamp nach letztem Stand frühestens für Mitte 2025.

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