CDU und Grüne wollen Westfalen-Ticket für Schüler in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. CDU und Grüne wollen Schülerinnen und Schülern der städtischen weiterführenden Schulen mehr Mobilität zu einem günstigen Preis ermöglichen. Mit dem &bdquo;SchülerTicket Westfalen“ könnten sie künftig Bus, Stadtbahn und Nahverkehrszüge in dem 19.416 Quadratkilometer großen Tarifgebiet nutzen. Einfach zu erreichen wären also auch Bielefeld und Herford. Union und Grüne möchten, dass sich die Stadt dem entsprechenden Pilotprojekt anschließt und sich an der Finanzierung der Tickets beteiligt. Am Mittwoch, 28. September, entscheidet der Rat in seiner Sitzung (17 Uhr, Schulzentrum Lohfeld) über den Antrag.

Das Ticket wäre nach Ansicht der Vorsitzenden der grünen Ratsfraktion, Wiebke Kopsieker, auch ein guter Anschluss für das ausgelaufene 9-Euro-Ticket. Für die Schüler würde das Ticket im Monat mit zwölf Euro zu Buche schlagen. &bdquo;Derzeit gibt es nichts, was vergleichbar günstig wäre“, sagt die Kommunalpolitikerin.

Für Schüler, die bereits jetzt Anspruch auf einen Fahrschein haben (der aber nur im Tarifgebiet zwischen Meldeadresse und Schule gilt), kostet das &bdquo;SchülerTicket Westfalen“ zwölf Euro im Monat. Schüler die keinen Anspruch haben, müssten 36 Euro bezahlen. Ihnen wollen CDU und Grüne unter die Arme greifen und das Ticket mit 24 Euro pro Monat und Person subventionieren, so dass alle Schüler gleich viel zahlen. Dabei handelt es sich um das sogenannte Fakultativmodell, bei dem sich die Schüler für das Ticket anmelden müssen.

Eigenanteil entfällt Alternativ wird von der OWL Verkehr GmbH, die das Ticket herausgibt, auch ein Solidarmodell angeboten, bei dem jeder Schüler ein Ticket bekommt und der Eigenanteil der Schüler entfällt. Hier müsste die Stadt 15 Euro für jeden nicht anspruchsberechtigten Schüler bezahlen.

Nach Auskunft der Stadt besuchen 3400 Kinder und Jugendliche die weiterführenden Schulen in Bad Salzuflen, von denen 2400 keinen Anspruch auf ein Ticket haben. Das Solidarmodell würde die Stadt laut Kopsieker 432.000 Euro im Jahr kosten, das Fakultativmodell rund 691.000 Euro – vorausgesetzt alle nicht anspruchsberechtigten Schüler würden ein Ticket beantragen.

Kopsieker geht aber davon aus, dass bei weitem nicht alle Schüler das Ticket tatsächlich haben wollen. Dies zeigten Beispiele aus anderen Kommunen. &bdquo;Wir wollen das Ticket daher nicht nach dem Gießkannenprinzip ausschütten, sondern an die Schüler, die Interesse haben.“ Sie geht aus diesem Grund auch davon aus, dass das Fakultativmodell in diesem Fall unterm Strich für die Stadt günstiger wäre als das Solidarmodell.

Das Geld wäre nach Ansicht von Kopsieker gut angelegt. &bdquo;Dadurch reduzieren wir den Individualverkehr, da Jugendliche nicht mit dem Auto nach Bielefeld oder Herford fahren müssen.“

Individualverkehr reduzieren Zudem steige die Lebensqualität mit der größeren Mobilität für Jugendliche in der Salzestadt und man zahle damit auf die strategischen Ziele der Stadt ein, unter anderem Bad Salzuflen zur familienfreundlichen Kommune zu machen und Schritt für Schritt den CO2-Ausstoß zu reduzieren. CDU und Grüne wollen das Ticket in einem Modellversuch vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Juli 2024 testen und dann Bilanz ziehen.

Beim &bdquo;SchülerTicket Westfalen“ handelt es sich um ein Modellprojekt, das zunächst bis Ende des Schuljahres 2023/24 läuft, wie es von OWL Verkehr auf Anfrage heißt.

Ziel des Projektes sei es, dass das Ticket nach der Pilotphase in ein reguläres Ticket des &bdquo;WestfalenTarifs“ überführt werde. &bdquo;Das ,SchülerTicket Westfalen soll als einheitliches Ticket für Schüler im gesamten ,WestfalenTarif etabliert werden“, so die Pressestelle von OWL Verkehr. Das Pilotprojekt werde gutachterlich begleitet. Die teilnehmenden Projektpartner sowie auch Eltern und die Schüler selbst würden zum &bdquo;SchülerTicket Westfalen“ befragt. &bdquo;Die Ergebnisse und Feedbacks werden evaluiert und fließen in die Weiterentwicklung des ,SchülerTickets ein“, heißt es.

In den Kreisen Lippe, Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke und der Stadt Bielefeld nehmen demnach zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 70 Schulen von 30 Schulträgern an dem Pilotprojekt teil. Das Ticket werde an 47.000 Schülerinnen und Schüler ausgegeben. Zudem planten weitere Schulträger zum 1. Februar 2023 einzusteigen.

Von den bisher teilnehmenden Schulträgern habe sich bisher nur einer für das von CDU und Grünen angestrebte Fakultativmodell entschieden. Die restlichen Schulträger haben laut OWL Verkehr das Solidarmodell gewählt.

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