Parken in der Bielefelder Innenstadt wird teurer – und zwar gewaltig

Bielefeld. Die Parkgebühren in Bielefeld sollen ansteigen. Nach Informationen der Redaktion plant die rot-grün-rote Rathauskoalition das Entgelt fürs Parken am Straßenrand in der Altstadt und im inneren Citybereich von derzeit 1,30 Euro pro Stunde auf zwei Euro anzuheben. In einem erweiterten Kernbereich soll ein Euro fällig werden. Darüber hinaus würden weitestgehend Parkscheibenregelungen gelten.

Mit einem Preis von zwei Euro pro Stunde in Top-Lagen würde sich Bielefeld immer noch am unteren Rand der Parkgebühren in Großstädten bewegen. In Düsseldorf sind 4,50 Euro pro Stunde fällig, in Berlin vier Euro und in Dortmund 2,50 Euro.

Letzte Abstimmungsgespräche laufen noch. Aber Ziel soll es sein, die neuen Gebühren in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag, 20. Mai, zu beschließen. Die Grünen hatten zunächst einen Betrag von drei Euro pro Stunde ins Gespräch gebracht. Dagegen soll es etwa bei den Altstadtkaufleuten Widerstand gegeben haben.

Parkausweise in Bielefeld weiterhin für 30 Euro Eine Anhebung der Gebühr fürs Anwohnerparken wird es in der laufenden Wahlperiode des Rates nicht mehr geben. Die Parkausweise können von Anwohnern weiterhin für 30 Euro jährlich erworben werden.

Nach den Vorstellungen der Grünen sollen die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren direkt in den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in Bielefeld fließen. Ziel der höheren Entgelte soll es sein, mehr Autofahrerinnen und Autofahrer in die Parkhäuser zu locken.

Insgesamt gibt es im Bielefelder Innenstadtbereich 8.794 Stellplätze in 31 Parkhäusern, Tiefgaragen und offenen Parkplätzen. 21 von ihnen mit insgesamt 7.423 Plätzen sind auch in das städtische Parkleitsystem einbezogen, das freie Plätze anzeigt. Im vergangenen Herbst hat die Stadt das Leitsystem verfeinert. Es wird nicht mehr nur angezeigt, ob es in einem Parkhaus, einer Tiefgarage oder einem Parkplatz noch freie Plätze gibt, sondern auch die genaue Zahl der freien Plätze.

Das Ziel: mehr Autos in die Bielefelder Parkhäuser Das städtische Amt für Verkehr hatte ebenfalls im Herbst 2024 einen Plan vorgelegt, in dem vier Parkraumbewirtschaftungszonen ausgewiesen sind: das Altstadt-Hufeisen, die Innenstadt, der erweiterte Innenstadtbereich und die Kernstadt, also Bereiche mit dichter Bebauung. Die künftige Parkraumbewirtschaftung würde danach nicht nur die gesamten Stadtbezirke Mitte, Schildesche und Gadderbaum, sondern auch Teile von Brackwede und Dornberg, hier vor allem den Bereich hinter der Uni, einbeziehen.

Ziel sei es auch, den Anteil der Bewohnerparkplätze in den ausgewiesenen Bereichen im Verhältnis zur Gesamtzahl der vorhandenen Stellplätze zu erhöhen, heißt es in einer Beratungsvorlage des Amtes für Verkehr für die Politiker. Eingeplant werden sollen auch Serviceparkplätze für Handwerker, Pflege- und Lieferdienste.

Kritik aus den Bielefelder Stadtbezirken Dass auch in Nebenzentren wie Heepen oder Brackwede höhere Parkentgelte anfallen könnten, hatte in den betreffenden Bezirksvertretungen für Ärger gesorgt. Die Bezirksvertretung Mitte etwa hatte dem neuen Konzept schließlich im Grundsatz mehrheitlich zugestimmt. Sie will sich aber vorbehalten, wo Gebühren fürs Parken am Straßenrand erhoben werden. Die CDU lehnt das Gesamtkonzept ab. André Langeworth (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister in &bdquo;Mitte“ und Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses, kritisierte, dass ein weiteres Mal einseitig gegen den motorisierten Individualverkehr gehandelt werde. &bdquo;Bielefelder mit Auto sollen beim Geld gepackt werden.“

Die Höhe des Entgeltes dürfen die Bezirkspolitiker jedoch nicht festlegen. Das ist Sache des höher angesiedelten Stadtentwicklungsausschusses, wo dies nun zur Entscheidung ansteht.

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