Das ist der Stand der Dinge bei der Großbaustelle Ostwestfalenstraße

Bad Salzuflen . Weil der neue Knotenpunkt der Ostwestfalenstraße mit der Oerlinghauser Straße und den beiden verbundenen Kreiseln von oben aussehen wird wie eine Sehhilfe, wird er von Straßenplanern oft &bdquo;Brille“ genannt. Besagte Brille nimmt im Moment immer weiter Gestalt an. Und sie bekommt etwas, was der Landesbetrieb Straßenbau ( Straßen.NRW ) in der Form so noch an keiner anderen Stelle errichtet hat. Die beiden Kreisverkehre werden nicht asphaltiert, sondern komplett betoniert. &bdquo;Dieser Belag ist haltbarer als Asphalt“, erklärt Sven Johanning, Sprecher des Landesbetriebs.

Der Hintergrund: In Kreiseln erzeugt der Verkehr Zentrifugalkräfte. Diese Fliehkräfte – insbesondere durch schwere Lkw – belasten den Belag stärker als der Verkehr auf gerader Strecke. Der Beton, der in einem Stück in den beiden Kreiseln gegossen wird, soll widerstandsfähiger sein und länger halten, hoffen die Straßenbauer. Und möglicherweise ist der Belag auch deutlich heller als Asphalt – was den &bdquo;Brillen“-Effekt aus der Vogelperspektive noch verstärken würde.

Rad- und Gehweg wird zuerst angelegt Aktuell richten die Straßenbauer die Rampen her, die künftig von den beiden Kreiseln zur Brücke führen. Im Anschluss ist vorgesehen, eine Schotterschicht aufzutragen, die laut Johanning auch als Frostschutz dient. Parallel wird der Rad- und Gehweg entlang des neuen Abschnitts der Oerlinghauser Straße, die künftig über die Brücke verläuft, erstellt. Der Weg soll nutzbar sein, wenn die Oerlinghauser Straße 2023 auf Höhe der neuen Anschlussstelle voraussichtlich für ein halbes Jahr für den motorisierten Verkehr gesperrt wird. Dann bekommen die neuen Rampen, die beiden Kreisverkehre und die Brücke ihren Straßenbelag.

Begonnen mit dem Bau des neuen Knotenpunktes hatte der Landesbetrieb Anfang Juni 2021. Die großen Teile für die neue, 14 Meter lange Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 4,70 Metern wurden vor rund einem Jahr geliefert. Im vergangenen Frühjahr wurde das Bauwerk, das allein 1,5 Millionen Euro gekostet hat, fertiggestellt. Auffällig an der Brücke ist ein zwei Meter hoher Zaun, der Fledermäuse vor dem plötzlichen Verkehrstot schützen soll.

Die gesamte neue und dann kreuzungsfreie Schnittstelle mit der Oerlinghauser Straße ist nach wie vor mit 4,5 Millionen Euro kalkuliert. &bdquo;Aktuell befinden wir uns noch im Kostenrahmen“, sagte Sven Johanning auf Anfrage.

Andere Baustelle hat pausiert Seit Ende August ist der 2,5 Kilometer lange Abschnitt der Ostwestfalenstraße zwischen der Abfahrt in Höhe Lockhausen und dem Schnittpunkt mit der Bextener/Bielefelder Straße in Fahrtrichtung Lemgo wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. In die andere Richtung geht es nur mit Tempo 30 voran. In den vergangenen 14 Tagen pausierten die Arbeiten. Heute sollen sie jedoch wieder starten.

Die Unterbrechung hat laut Sven Johanning, Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau, mit dem Untergrund der alten Fahrbahn zu tun. &bdquo;In einem Probefeld wurde festgestellt, dass der Sand im Damm der Straße zu trocken war und sich deshalb nicht genügend verdichten ließ. Wir mussten eine neue Lösung finden“, so Johanning.

Freigabe soll im kommenden Frühjahr erfolgen Überhaupt würden Straßen heute viel aufwendiger aufgebaut. So würden unter dem Asphalt eine Deck-, eine Binde- und zuletzt eine Tragschicht mit zusammen 38 Zentimeter Dicke angelegt. Die Lösung jetzt: Für die verbleibenden gut zwei Kilometer Straße wird von dem alten Unterbau rund zehn Zentimeter im Boden gelassen. Darauf werden dann die drei modernen Schichten aufgetragen. In der Hoffnung, dass dieser Unterbau den neuen Asphalt sicher und lange trägt. Geplant ist die Freigabe dieses Abschnitts der Straße für Frühjahr 2023.

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