Zusammenarbeit hakt: „Landpartien“ fahren ab sofort ohne „Salzufler“

Bad Salzuflen. Corona, Energiekrise, Inflation – es gibt vermutlich einfachere Rahmenbedingungen, um das Programm für eine eigene Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen. Sabine Mirbach (51) wagt es trotzdem. &bdquo;Wenn ich es nicht versuche, weiß ich auch nicht, ob es funktioniert“, sagt sie. Unter dem Label &bdquo;Sabines Landpartien“ fährt sie ab kommendem Jahr mit ihren Gästen Bustouren durch die Region. &bdquo;Sabines Landpartien“? Die Anlehnung an die &bdquo;Salzufler Landpartien“ kommt nicht von ungefähr.

Denn die hat Mirbach 2015 gemeinsam mit dem damaligen Kurdirektor Stefan Krieger ins Leben gerufen. Sieben Jahre lang betreute sie die Touren als freie Mitarbeiterin des Staatsbades, seit 2020 war sie auch Veranstalterin. Doch die Zeiten sind vorbei.

Idee an sich läuft weiter Mirbach hat den Vertrag im Juli gekündigt, die &bdquo;Salzufler Landpartien“ sind in ihrer altbekannten Form mit der letzten Fahrt Anfang Oktober nun offiziell Geschichte. Nicht aber die Idee an sich. &bdquo;Mir war immer klar, dass ich weitermache – dafür liegt es mir einfach viel zu sehr am Herzen“, sagt die Historikerin und Stadtführerin. Und auch, wenn sich jetzt der Name ändert. &bdquo;Das Angebot und die Person dahinter, das bleibt.“

Schon länger habe sie mit dem Gedanken gespielt, sich vom Staatsbad zu lösen. Hintergrund sei in erster Linie die Umstrukturierung der Verwaltung und der Wechsel der Staatsbadmitarbeiter zur Stadt gewesen. Seitdem sei so manches nicht mehr rund gelaufen, in der Zusammenarbeit habe es an vielen Ecken und Enden gehakt.

Aufreger um Heike Görder spielt mit rein Dann sei auch noch der Aufreger um CDU-Ratsfrau Heike Görder dazu gekommen, die sich Anfang des Jahres die Namensrechte an den &bdquo;Salzufler Landpartien“ gesichert und die Stadt zunächst aufgefordert hatte, dieses Label nun nicht mehr zu verwenden . Görder ruderte kurz darauf zurück – doch der Imageschaden blieb, sagt Mirbach. Noch heute werde sie von Gästen darauf angesprochen, anfangs hätten zudem viele gefragt, ob sie denn überhaupt weitermachen dürfe.

Und auch die Diskussion um die Compliance-Regel habe Nerven gekostet. Die wurde im Juni verabschiedet, um die Vorteilsnahme von Ratsmitgliedern zu verhindern. Weil sie gleichzeitig Ratsfrau, Vorsitzende des Touristikausschusses und Organisatorin der Landpartien war, wurde Mirbach damals von der SPD als Beispiel dafür ins Feld geführt, warum es eine solche Regelung brauche.

Dem widerspricht Mirbach grundsätzlich auch nicht. &bdquo;Ich finde die Regelung gut, ich bin absolut für Transparenz“, sagt sie. Dass das Ganze ausschließlich an ihrer Person festgemacht wurde, könne sie aber nicht nachvollziehen. Jedem sei schließlich bekannt gewesen, dass sie unter anderem als Gästeführerin arbeite.

Ihren Kritikern nimmt Mirbach mit der Neuaufstellung der Landpartien jetzt so oder so den Wind aus den Segeln. &bdquo;Jetzt haben wir einen sauberen Schnitt“, sagt sie und zeigt stolz ihr neues Logo. Ein weiterer Vorteil der Umbenennung für sie: &bdquo;Ich kann jetzt auch für andere Kommunen fahren“, freut sie sich.

Programm steht bis Anfang Dezember Aktuell bereitet sie das Programm vor, das ab Ostern starten und dann wie gehabt bis in den Advent hinein laufen soll. Bis Anfang Dezember soll es fertig sein. Tickets wird es künftig online und unter anderem in der Buchhandlung Maschke an der Osterstraße geben. Nur mit der Kalkulation der Preise sei es aufgrund der aktuellen Situation sehr schwierig, gibt Mirbach zu. Mit kleineren Anpassungen müssten ihre Gäste daher bis Fahrtbeginn noch rechnen.

Im Gepäck hat Mirbach für die erste Saison &bdquo;ihrer“ Landpartien bewährte Klassiker wie Touren zu Schlössern, Klöstern oder Seen – aber auch neue Anlaufstellen. Als besonderes Highlight wird sie 2023 zudem immer wieder zur Landesgartenschau nach Höxter fahren, verrät sie.

Viele ihrer Kunden seien längst Stammgäste, 90 Prozent kämen aus Bad Salzuflen und der näheren Umgebung. &bdquo;Das ist eigentlich das größtes Kompliment, wenn die Menschen ihre eigene Heimat erkunden wollen“, freut sich Mirbach. Natürlich, Corona und die Energiekrise, das seien durchaus große Herausforderungen, die sie jetzt allein meistern müsse. Aufgeben sei aber keine Option. Weiter in lachende Gesichter zu blicken und dass ihre Gäste ihr die Treue halten – das wünsche sie sich für die kommende Saison am allermeisten.

www.sabines-landpartien.de

Stadt plant keine eigenen Bustouren Ist es mit den &bdquo;Salzufler Landpartien“ unter städtischer Ägide endgültig vorbei? Es scheint so. Zumindest beabsichtige man derzeit nicht, sich in diesem Segment zu engagieren, heißt es aus dem Rathaus auf Nachfrage. Man begrüße aber jedes &bdquo;privatwirtschaftliche Angebot, das Gästen wie Einheimischen einen Mehrwert“ biete. Die &bdquo;Salzufler Landpartien“ hätten ja bewiesen, dass es eine Nachfrage nach Ausflügen unter fachkundiger Führung gebe.

Zusammenarbeit hakt: „Landpartien“ fahren ab sofort ohne „Salzufler“

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Ein Turm wie aus dem Märchen

Bruch der Brandmauer in Bad Salzuflen: Hat der Rat den Willen, der AfD entgegenzutreten?

200 neue „Sorgenwürmer“ sollen Brustkrebs-Patienten am Klinikum Lippe in Detmold helfen

Salzuflerin sucht Brustkrebspatienten für Fotoausstellung

Finanzen, Familie, Frauen: Warum Heike Görder Lippes Landrätin werden möchte

Vorträge zum Weltkrebstag am 4. Februar in der Wandelhalle Bad Salzuflen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €