Ins denkmalgeschützte "Haus" in Holzhausen könnten Kita und Gesundheitskiosk ziehen

Bad Salzuflen/Holzhausen-Sylbach. Dauerthema in dem rund 3300 Einwohner zählenden Ortsteil im Süden von Bad Salzuflen ist das denkmalgeschützte Gebäude an der Max-Planck-Straße. Seit Jahren wird über die Zukunft des leerstehenden, historischen Gemäuers diskutiert, das die meisten nur unter dem Namen &bdquo;das Haus“ kennen und das fast vier Jahrzehnte als eine Art Jugendzentrum fungiert hat. Nun werden die Pläne konkreter, wie Ortsausschussvorsitzender Hans-Joachim Lücking (CDU) gegenüber der LZ berichtet.

So habe es mittlerweile mehrere Gespräche zwischen dem Trägerverein des Gebäudes, der Verwaltung, dem Bürgermeister und weiteren Akteuren gegeben. Dabei habe sich herauskristallisiert, dass das Fachwerk von 1660 künftig sowohl als Kindertagesstätte als auch als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft dienen soll. Ähnliche Ideen gab es zwar schon länger (wir berichteten), nun gebe es aber bereits ziemlich konkrete Planspiele.&bdquo;Die AWO wird wohl mit der Kindertagesstätte aus der Grundschule aus- und in das Haus einziehen“, erläutert Lücking.

Im Erdgeschoss des Denkmals sollen Sozialräume wie Ruheraum, Toiletten und Mensa ihren Platz finden. &bdquo;Die Gebäude für die eigentlichen Gruppenräume werden auf dem Außengelände neu gebaut“, so Lücking weiter. Im oberen Stockwerk sollen dann Räume für die Dorfgemeinschaft entstehen, die von Vereinen und anderen Interessierten genutzt werden können. Ebenfalls ist angedacht, im Haus ein Gesundheitsangebot zu etablieren, das sich in erster Linie an Senioren richtet, die nicht mehr so mobil sind.

Mit medizinischem Personal sprechen &bdquo;Wir haben das erst mal ,Gesundheitskiosk genannt“, sagt Lücking. In diesem Rahmen soll es an bestimmten Terminen die Möglichkeit geben, mit medizinischem Personal zu sprechen. Ob persönlich oder online, das stehe noch nicht fest. Fakt sei aber, dass es in Holzhausen und Sylbach keine Arztpraxis mehr gebe, dem wolle man zumindest mit einem niedrigschwelligen ersten Konsultationsangebot begegnen.Bis es soweit ist, müsse das Gebäude aber erst einmal umfangreich saniert werden, betont Lücking.

Seit gut vier Jahren wird das Haus nicht mehr genutzt, da der Zustand im Inneren grenzwertig ist. Die Stadt, der das Gebäude gehört, hat daher eine Nutzung untersagt. Das Haus hat eine Gesamtfläche von geschätzt 500 Quadratmetern inklusive Dachboden. Im Laufe der Jahre wurde in Inneren viel &bdquo;geflickschustert“, wie Architektin und Bausachverständige Dr. Manuela Kramp bereits Ende 2019 gegenüber unserer Redaktion sagte.

Einer umfassenden denkmalgerechten Instandsetzung mit anschließender Nutzung stehe aber nichts im Wege.Der entscheidende Faktor dabei heißt wenig überraschend: Geld. Die Gesamtinvestition, die notwendig ist, schätzt Lücking auf drei bis vier Millionen Euro. Er ist zuversichtlich, dass man da auf einem guten Weg ist. Unterm Strich sei man derzeit bei einer Summe von gut 2,3 Millionen Euro, die sich zusammensetzt aus Eigenmitteln der Stadt und Fördermitteln, die bereits eingeworben wurden, so Lücking.

Drei bis vier Millionen Euro Gesamtkosten Beispielsweise seien für die Instandsetzung der Statik 700.000 Euro veranschlagt worden, für die Denkmalpflege 425.000 Euro und für Arbeiten am Dachgeschoss 750.000 Euro. Das Geld sei bereits in den Haushalt eingestellt. Mit dem Einzug der Kindertagesstätte könnten weitere Fördermittel an Land gezogen werden, hofft Lücking. Ein Umzug der Kita mache durchaus Sinn, betont er. Der Grundschulverbund Schötmar-Holzhausen soll wie berichtet aufgelöst, der Standort Holzhausen dann wieder eigenständig und zweizügig werden.

&bdquo;Der Platz in der Grundschule wird also eng, da passt es gut, wenn die Kita umzieht. Und das Haus ist ja ganz in der Nähe der Grundschule.“ Neben den neuen Gebäuden für die Kita gebe es für das Außengelände bereits weitere Pläne. Nach dem Vorbild des Dorfgemeinschaftshauses in Wülfer-Bexten sei beispielsweise eine Boule-Anlage denkbar.Lücking, der auch Vorsitzender des Betriebsausschusses ist, geht davon aus, dass die Verwaltung noch in der Sitzung im Dezember einen ersten Zeitplan vorstellt, wie es weitergeht.

Zunächst müsse es aber ein Nutzungskonzept geben. &bdquo;Da hat uns natürlich auch Corona aufgehalten“, sagt Lücking. Eine Prognose, wann das Haus in Holzhausen wieder bezugsfertig ist, könne er nicht abgeben. &bdquo;Wenn die Arbeiten gestartet sind, wird der Umbau sicher zwei Jahre dauern“, schätzt Hans-Joachim Lücking.Kontakt zum Autor: skienscherf@lz.de

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