Messehalle beherbergt Menschen aus Iran, Syrien und Türkei

Bad Salzuflen. Seit Mitte Dezember waren insgesamt 876 Menschen in der Flüchtlingsunterkunft im Messezentrum untergebracht. Das teilt die Bezirksregierung Detmold auf Anfrage unserer Redaktion mit. Mit Stand vom vergangenen Donnerstag leben 133 Personen dort. Sie stammen unter anderem aus Syrien, der Türkei und dem Iran. Der größte Teil der Geflüchteten ist über 18 Jahre alt, etwa zwei Drittel sind Männer.

Wie berichtet, hat die Messehalle die Funktion einer Entlastungseinrichtung f ür die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) Bielefeld. Daher ist sie für die Menschen auch nur eine Zwischenstation. Sie bleiben dort nur kurze Zeit, mit der Folge, dass die Belegung starken Schwankungen ausgesetzt ist, wie es von der Bezirksregierung heißt. Die Nutzung des Messehalle ist bis Mitte März befristet, da dann der Mietvertrag endet. Eine Verlängerung ist nicht vorgesehen. &bdquo;Ab Ende Februar erfolgt keine Belegung mehr, da dann mit dem Rückbau begonnen wird“, so die Bezirksregierung. Nachdem die Nutzung der Messehalle beendet ist, werden die Geflüchteten in einer neuen Unterkunft in Bielefeld übernommen.

Zum zweiten Mal Anlaufstelle Das Messezentrum ist damit bereits zum zweiten Mal eine vorübergehende Anlaufstelle für geflüchtete Menschen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde im März vergangenen Jahres schon einmal eine Messehalle zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut, um Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Damals hatte die Unterkunft laut Bezirksregierung die Kapazität um bis zu 1000 Menschen zu beherbergen. Es waren vor allem Frauen und Kinder, die dort für kurze Zeit unterkamen. Dieses Mal hat die Messehalle Plätze für bis zu 500 Menschen.

Ziel sei, die Menschen vor der akuten Obdachlosigkeit zu bewahren, sie zu verpflegen sowie eine erste medizinische Versorgung zu sichern, so die Bezirksregierung. Die Schlafstätten sind diesmal mit Trennwänden unterteilt. Im März waren kleine Zeltdörfer aufgebaut worden, in denen die Flüchtlinge lebten. Auch im Bielefelder Musikerviertel, wo die Flüchtlinge nun in ehemaligen Wohnhäusern britischer Soldaten untergebracht werden, ist die Nutzung als Entlastungsrichtung zunächst nur für ein halbes Jahr geplant. Danach kann sie nach Angaben der Bezirksregierung Detmold aber um ein Jahr verlängert werden.

In Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Menschen Asyl beantragt wie seit 2016 nicht mehr. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) haben 2022 217.774 Menschen erstmalig in Deutschland Asylerstanträge gestellt. Das waren knapp 47 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

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