Labor Krone in Bad Salzuflen entlässt knapp 70 Mitarbeiter

Bad Salzuflen. Für viele der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Labors Krone mit Sitz an der Siemensstraße in Bad Salzuflen dürfte es ein Schock gewesen sein, als sie Ende vergangener Woche darüber informiert wurden, dass sie gekündigt werden. &bdquo;Das kam völlig unerwartet“, sagte eine Mitarbeiterin am Dienstag, 28. März, gegenüber unserer Redaktion über ihre Entlassung. Sie möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen.

Ihr sei mitgeteilt worden, dass es sich um eine betriebsbedingte Kündigung handele und sie mit sofortiger Wirkung freigestellt sei. Das Unternehmen begründet in einer mit &bdquo;Personalreduktion in der Labor-Krone-Gruppe nach Corona-Pandemie“ getitelten Pressemitteilung die Entlassungen mit einem Rückgang der Corona-Analytik. Zudem habe sich die Laboranalytik aufgrund von Automatisierung in den vergangenen drei Jahren weiterentwickelt &bdquo;so dass eine Neustrukturierung der Abläufe notwendig war“, wie es heißt.

Laut Labor Krone betrifft der Stellenabbau 69 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Labor, Verwaltung und Logistik arbeiten, einige davon mit befristeten Verträgen. Ob ausschließlich Bad Salzuflen oder auch andere Standorte der Gruppe betroffen sind, teilte das Unternehmen nicht mit. Nunmehr würden über 400 Mitarbeiter bei der Gruppe verbleiben, damit liege man über dem Niveau vor der Pandemie.

Weitere Maßnahmen nicht geplant &bdquo;Weitere Maßnahmen der Personalanpassung“ seien nicht geplant, hieß es lediglich. Gemeinsam mit dem Betriebsrat habe sich die Geschäftsleitung auf einen Sozialplan geeinigt, heißt es in der Pressemitteilung. In der Belegschaft und unter den betroffenen Kolleginnen und Kollegen herrsche Verunsicherung, sagt die Mitarbeiterin. &bdquo;Ältere, die schon länger im Unternehmen sind, sind gekündigt worden, jüngere Mitarbeiter, die kürzer da sind, bleiben“, sagt sie.

Von der Gewerkschaft Verdi heißt es, bisher habe der Betriebsrat von Krone keinen Kontakt zu der Gewerkschaft aufgenommen. Der Betriebsrat von Krone war für unsere Redaktion bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Dass der Rückgang der Coronatests finanzielle Folgen für das Unternehmen habe, glaubt auch die gekündigte Mitarbeiterin. Wie das Unternehmen im Januar 2022 mitteilte, waren es damals bis zu 40.000 Corona-Proben in der Woche, die analysiert wurden.

Länger nicht investiert In der Belegschaft gibt man aber auch einem verfehlten Management die Schuld für die Entlassungswelle. Dass die Automatisierung von Prozessen im Labor dazu führen, dass Personal gespart werden könne, glaubt die Mitarbeiterin nicht. Schon länger sei nicht mehr in Technik investiert worden, die Geräte seien veraltet. Was sagt das Labor Krone selbst?

Einen umfangreichen Fragenkatalog beantwortete das Unternehmen mit Ablegern auch in Herford und Bielefeld nicht. Unsere Redaktion wollte unter anderem wissen, wie viele von den gekündigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befristete Verträge hatten. Weiter wollte die LZ wissen, wie viele nun entlassene Angestellte bereits vor der Pandemie, also vor Januar 2020, bei dem Unternehmen beschäftigt waren. Auch zu der aus Sicht der Mitarbeiterin veralteten Technik nahm das Unternehmen keine weitere Stellung.

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