Bad Salzuflen. Derzeit desinfizieren die Stadtwerke Bad Salzuflen ihr mit Fäkalkeimen verunreinigte Wassernetz durch Beigabe von Chlor. Das Chlor wird in einer äußerst geringen Dosis von höchstens 0,3 Milligramm pro Liter dem Trinkwasser beigemengt, wie die Stadtwerke mitteilen. Die Chlormengen sind so gering, dass keine Gesundheitsrisiken bestehen, heißt es weiter.
Rund 56.000 Menschen sind seit Sonntag von dem Rund 56.000 Menschen sind seit Sonntag von dem Abkochgebot des Gesundheitsamtes betroffen. Aktuell ist das 360 Kilometer lange Salzufler Trinkwassernetz fast vollständig durchchlort, so der kommunale Versorger. Unabhängig davon gilt das Abkochgebot allerdings weiterhin uneingeschränkt.
Absolut keimfrei
Bevor das Gesundheitsamt das Abkochgebot aufhebt, müssen drei Trinkwasserproben unter Chlorung des Netzes absolut keimfrei sein. Die Stadtwerke empfehlen, den Salzuflern den Wasserverbrauch „wie üblich“ aufrechtzuerhalten. So könne eine vollflächige Netzdurchspülung gewährleistet werden.
Wie Fäkalkeime wie E.Coli-Bakterien in das Trinkwasser gelangt sind, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen der Stadtwerke, bei denen auch externe Experten zur Hilfe gezogen werden.
Wie berichtet, könnte eine mögliche Ursache sein, dass Oberflächenwasser – begünstigt durch Starkregen – stellenweise viel schneller in die Tiefe gesickert ist als normalerweise. Aufgrund der höheren Eintrittsgeschwindigkeit würden Keime in einem solchen Fall nicht abgetötet und in die Trinkwasservorkommen gelangen, die aus bis zu 160 Metern Tiefe gefördert werden. Normalerweise dauert es Jahrzehnte, bis das Wasser von der Oberfläche naturgefiltert die Trinkwasservorkommen erreicht.