„Junge“ Kirche ist jetzt ein Denkmal

Bad Salzuflen/Biemsen-Ahmsen . Seit 1986 ist die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Stadtkirche auf dem Hallenbrink offiziell ein Denkmal. Ein Jahr später folgten die Kirche in Wüsten, die ab 1620 errichtet wurde, und die Kilianskirche in Schötmar ( Baujahr 1850-1852 ). Jetzt ist ein Gotteshaus der Neuzeit in die Denkmalliste der Stadt eingetragen worden: die Kirche in Ahmsen in der Straße &bdquo;Am Schulweg“ mit ihrem frei stehenden Turm und dem ehemaligen Gemeindehaus.

Und das passend zum 60. Geburtstag. Ist das Gemeindezentrum nach Angaben der Stadt doch 1963 vollendet worden. Errichtet wurde es nach den Plänen des Bad Salzufler Architekten Wilhelm König. Er entwarf eine L-förmige Anlage auf einer Grünfläche östlich des Ahmsener Friedhofs, wobei der Kirchenbau nach Süden fast bis an die Straße &bdquo;Am Schulweg“ grenzt und dort von dem frei stehenden Kirchturm gekennzeichnet wird. Im Rücken schließt sich an den Kirchenbau ein eingeschossiger, niedriger Querflügel an, der zugleich als Eingangsbereich des Gotteshauses dient. Turm, Kirche und Flügelbau umschließen einen breiten gepflasterten Hof. Belichtet wird der Kirchenraum über eine in Kunstglas aufgelöste Giebelwand (Längswand) mit einer abstrakten, rot akzentuierten Kreuzdarstellung.

Kirche und Kommune unter einem Dach Dabei positionierte der Künstler Friedrich-Paul Scholz das Kreuz planvoll genau dort, wo es in ganzer Raumhöhe seine größte Wirkung entfalten kann, heißt es in einer Informationsvorlage der Stadt. Im ehemaligen Gemeindebereich befinden sich der Eingang zur Kirche sowie der Teil des Kirchenraums, der durch eine Faltwand abgeteilt werden kann. Dieser Bereich wird im Entwurf von 1962 als "Kleiner Saal" bezeichnet, so die Vorlage. An diesen schließt nach Nordosten der halb eingetiefte Querflügel an, in dem ursprünglich weitere Gemeinderäume angeordnet waren. Im Südteil des Querflügels befanden sich zudem das Bürgermeister- und Gemeindebüro sowie das Standesamt der einst selbstständigen politischen Gemeinde Biemsen-Ahmsen. Kirche und Kommune befanden sich in Ahmsen also eine Zeit lang unter einem Dach. Der Bereich wurde später von der evangelischen Kirchengemeinde übernommen.

Seltenes "Teamwork" Doch warum hat das Ensemble Denkmalwert? &bdquo;Das evangelische Gemeindezentrum, Am Schulweg 6 und 8, ist bedeutend für die Geschichte der Menschen in Bad Salzuflen-Biemsen-Ahmsen, da sie das religiöse und kirchliche Leben der evangelischen Bevölkerung in der ehemaligen Bauernschaft nach dem Zweiten Weltkrieg anschaulich bezeugt“, heißt es dazu in der Bewertung durch die Denkmalbehörde. In Biemsen-Ahmsen, das seit 1969 zu Bad Salzuflen gehört, wurden seit dem 19. Jahrhundert sowohl der lutherische wie auch der reformierte Glaube gelebt. Die lutherische Bevölkerung gehörte dabei zur &bdquo;Münstergemeinde Herford“, später zu Elverdissen.

Die Reformierten hatten ihre kirchliche Heimat in Schötmar, später in der Gemeinde Lockhausen. Somit handelt es sich in Ahmsen nach derzeitigem Kenntnisstand um den seltenen Fall eines Kirchenbaus der Nachkriegszeit in Lippe, der gemeinsam von einer lutherischen (Elverdissen) und reformierten Gemeinde (Ahmsen-Lockhausen) errichtet und genutzt worden ist.

Kritik an Spielplatz Das ehemalige Gemeindezentrum in Ahmsen ist Nummer 245 auf der langen Denkmalliste der Stadt Bad Salzuflen. Nachdem sich die reformierten und lutherische Christen zur Evangelischen Gemeinde Lockhausen-Ahmsen zusammengeschlossen hatten, wurde das Gotteshaus in der Straße Am Schulweg 2014 an eine freie Gemeinde aus Herford verkauft. Diese nutzt die Räumlichkeiten noch heute.

Gar nicht gut zu sprechen ist Dr. Karl König vom Vorstand des Heimatvereins Biemsen-Ahmsen auf den Mini-“Spielplatz“ auf der städtischen Fläche hinter der Turnhalle in der Nachbarschaft. &bdquo;Das ist ungepflegt und überhaupt nicht einladend“, sagt er.

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