Touri-Bilanz für Salzuflen: Wohnmobile erleben einen Boom, Rest läuft so lala

Bad Salzuflen. Mit dem Weihnachtstraum steht noch ein Besuchermagnet zum Jahresabschluss in den Startlöchern. Die offizielle Tourismussaison ist aber mit dem Oktober zuende gegangen. Wie zufrieden sind die Gastgeber? Und was sagen die Zahlen über die vergangene Saison? Eine erste Bilanz.

Übernachtungszahlen ein wenig positiver Ein kleines Plus verzeichnet die Kurstadt in ihrer Übernachtungsbilanz von 1. Januar bis 31. Oktober: Insgesamt wurden 595.459 Übernachtungen gezählt, 402.817 davon entfallen auf Kliniken. Macht ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem man 548.677 Übernachtungen im kurpflichtigen Bereich verzeichnete, teilt Alexander Bleifuß, Leiter Tourismus, Gesundheit und Marketing bei der Stadt, auf Nachfrage mit.

Während alle Bereiche von Hotels über Ferienwohnungen bis zu den Kliniken ein kleines Wachstum verzeichnen, sticht besonders ein Plus von 75 Prozent zum Vorjahr beim Wohnmobilstellplatz Flachsheide hervor: Hier gab es 2023 bislang 14.774 Übernachtungen. Deutlich zurück ging die Zahl der Übernachtungen einzig bei den Pensionen: Um 35 Prozent auf 7056.

Auf und Ab bei Kurpark, Konzerte, Wandelhalle und Gradierwerk Bei den touristischen Kernangeboten der Kurstadt ist das Besucheraufkommen teils gestiegen, teils gesunken. So kamen in diesem Jahr 321.585 Besucher in den Kurpark, 2022 waren es noch 323.406. Trotzdem: &bdquo;Der Kurpark als grüne Lunge der Stadt erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit“, schreibt Bleifuß.

19.233 Menschen besuchten ab April das Erlebnis-Gradierwerk - Vergleichszahlen liegen keine vor, da der Eintritt erst im September 2022 wieder kostenpflichtig wurde. Laut Bleifuß sei das Erlebnis-Gradierwerk mit seiner Sole-Nebelkammer aber ein wichtiger Besuchermagnet, der auch bei schlechter Witterung funktioniere.

Ein leichtes Plus verzeichnet derweil die Dauerausstellung mit rund 22.000 Besuchern im Vergleich zu etwa 20.000 in 2022. Und auch die Kurkonzerte kommen an: 2023 kamen 30.585 Zuhörer, 2022 waren es 29.199. &bdquo;Die Kurkonzerte sind ein absolutes Highlight im Kurort - und stellen auch eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Destinationen dar, in denen man keine live-gespielte Kurmusik bietet“, so Bleifuß.

Hoteliers sind zwiegespalten Die harten Fakten kann auch Michael Sasse, Vorsitzender des Vereins Kur- und Touristik, aus Gesprächen mit seinen Gastgeber-Kollegen bestätigen. &bdquo;Es ist noch nicht so, dass wir wieder bei den Zahlen aus 2019 liegen“, sagt er. &bdquo;Wir liegen noch etwa 5 bis 10 Prozent darunter.“ Er nehme zudem wahr, dass seine Kollegen mit Ferienwohnungen zufriedener seien als die Hoteliers. Das autarke Wohnen scheine seit Corona weiter Trend zu sein - auch die Dichte an Ferienwohnungen in der Kurstadt nehme zu.

Insgesamt hätte es aber eigentlich noch deutlich besser laufen müssen, um die Rückschläge der Corona-Zeit weiter aufzufangen. Und dazu kommen ja noch Inflation, Energiekrise, Krieg. Trotz Preisanpassungen im vergangenen Jahr sei das kaum aufzufangen. &bdquo;Der Mehrumsatz wird durch die Mehrkosten wieder aufgefressen. Eine Steigerung der Übernachtungszahlen hätte uns hier geholfen.“

Als Gastgeber wünsche man sich daher nach wie vor mehr Unterstützung von Seiten der Stadt, mehr Veranstaltungen, mehr Werbung für den Kurort, einen roten Faden im Tourismus. Für die kommende Saison hofft Sasse derweil dasselbe wie in den Vorjahren: &bdquo;Ein komplett langweiliges Jahr, ohne Horrormeldungen, ohne Krieg, ohne Krisen.“

&bdquo;Hortus Vitalis“ säuft einige Male ab Auch wenn die Besucherzahlen ans Vorjahresniveau heranreichten. &bdquo;Zufrieden können wir nicht sein“, sagt Michael Welslau, Betreiber des &bdquo;Hortus Vitalis“ nach einer Saison, die von Mitte Mai bis Mitte Oktober lief. Der Sommer sei einfach zu verregnet gewesen und vor allem die Unwetter hätten den Irrgarten samt Spielplatz und Strand ordentlich gebeutelt - so sei der Beachclub im Laufe der Saison fünfmal komplett weggespült worden und habe neu aufgebaut werden müssen. Allein beim jüngsten Unwetter Mitte September habe man 20 Tonnen Sand neu aufgeschüttet.

Diese unvorhergesehenen Kosten hätten sich am Ende natürlich negativ aufs Betriebsergebnis ausgewirkt, man habe viel investieren müssen. Und das, wo die Nachfrage sowohl unter Einheimischen als auch bei Auswärtigen gut gewesen sei. &bdquo;Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Welslau. Kommendes Jahr wolle man gerne bereits zu Ostern öffnen. Und: Michael Welslau verspricht, auch dann die Eintrittspreise nicht zu erhöhen.

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