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Hilfe für Familien

Verein aus Hamburg spendet 20.000 Euro für Krebshilfe in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Andreas Tilly dürfte noch nicht geahnt haben, welche Überraschung ihn erwartete, als er kürzlich den Telefonhörer abnahm. „Es meldete sich ein gewisser Rolf Swensson vom Verein Ring gegen Krebs. Der sagte, er habe eine erfreuliche Nachricht für uns“, berichtet der Vereinsvorsitzende von „Hand an Hand – Elterninitiative krebskranker Kinder“ aus Bad Salzuflen in einer Pressemitteilung. „Wir freuen uns über jede Spende und ich fragte, um welche Summe es geht.“ Die Antwort lautete nicht 20 Euro, nicht 200, nicht 2000, sondern 20.000 Euro.

Jährlich erkranken in Deutschland nach Angaben des „Deutschen Kinderkrebsregisters“ etwa 2200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Krebs. In Bethel würden jährlich etwa 80 Neuerkrankte behandelt. „Für Familien heißt das, dass Mehrkosten von gut 200 Euro im Monat auf sie zukommen“, heißt es weiter. Manches werde von keiner Kostenstelle übernommen und da käme der Verein „Hand an Hand – Elterninitiative krebskranker Kinder“ ins Spiel.

Kein Schuldenabbau, aber kurzfristige Entlastung

„Wir sind selbst Betroffene und bringen Erfahrungen aus 26 Jahren mit“, erklärt Tilly. Familien sollen in der schweren Zeit finanziell unterstützt werden, wo es notwendig und sinnvoll sei, aber auch nicht besser dastehen durch die Krankheit. „Eltern, die verschuldet sind, können nicht mit unserer Hilfe den Schuldenberg abbauen. Aber wir sind an deren Seite, wenn es gilt, kurzfristig für Entlastung zu sorgen, zum Beispiel durch Verhandlungen mit dem Energieversorger oder dem Telefonanbieter“, betont Tilly.

Ein kleiner Teil der 20.000 Euro solle verwendet werden, um Matratzen und Bestuhlung im Ferienhaus in Horumersiel an der Nordsee zu erneuern. Das betreibt der Verein aus Bad Salzuflen inzwischen seit 15 Jahren. „Betroffene brauchen manchmal eine Auszeit, um Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen. Die Hemmschwelle, etwas zu buchen, ist hoch, denn das Risiko, dass das Kind zu krank ist und der Kurzurlaub abgebrochen oder nicht angetreten werden kann, und sie auf den Stornokosten sitzen bleiben, ist hoch“, sagt Tilly.

Wie der Großteil der Spende verwendet werden soll, werde der Vorstand erst noch entscheiden. „Die Arbeit des Vereins, vor allem auch das Betreiben der Elternküche mit der ausgesprochen positiven Wirkung für die Kinder, hat uns gezeigt, dass wir wieder einmal den richtigen Verein ausgewählt haben“, wird Rolf Svensson, zweiter Vorsitzender vom Verein Ring gegen Krebs, zitiert.

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