Diese Salzuflerin möchte die „Omas gegen Rechts“ in die Kurstadt holen

Bad Salzuflen. Noch steht Susanne Huppke allein mit ihrem Schild vor den Gradierwerken - doch das soll sich schon bald ändern. Die 64-jährige Salzuflerin möchte in der Kurstadt eine Ortsgruppe der Initiative &bdquo;Omas gegen Rechts“ gründen und damit aktiv für die Erhaltung der Demokratie in Deutschland einstehen. &bdquo;Einige Frauen habe ich bereits gewonnen, die mitmachen möchten“, sagt Huppke. Jetzt hoffe sie auf weitere Mitstreiterinnen.

Und wie kam es zu der Idee? Die Enthüllungen der Correctiv-Recherche habe den Anstoß gegeben. &bdquo;Ich bin auch selbst auf die Straße gegangen“, führt Huppke aus. Doch sie habe die Befürchtung, dass das auf Dauer nicht ausreichen und möglicherweise abebben wird. &bdquo;Ich möchte kontinuierlich etwas machen.“

Bereits in den 80er-Jahren habe sie in Lemgo an einem Arbeitskreis teilgenommen, der sich mit den Spuren des Nationalsozialismus beschäftigte. Dort hätten Zeitzeuginnen berichtet, beispielsweise über das Klima der Angst, das im Nationalsozialismus geherrscht habe; die Angst etwas zu sagen. &bdquo;Diese Erfahrungen haben mich sehr geprägt und ich habe mich damals schon gefragt: Wie hätte ich reagiert?“ Nun sei für sie der Zeitpunkt gekommen zu zeigen, wo sie stehe.

Demokratie, Toleranz, Vielfalt Doch wieso genau diese Initiative? Die &bdquo;Omas gegen Rechts“ habe sie bei anderen Demonstrationen gesehen. &bdquo;Ich finde sie gut und charmant“, fasst Huppke zusammen. Die Initiative sei überparteilich und es handle sich um keinen Verein, sondern um eine lockere Struktur mit den gleichen Zielen, die sie verfolge. Nämlich die Erhaltung der Demokratie, denn &bdquo;die Demokratie ist ein hohes Gut“, sowie der Einsatz für Vielfalt und Toleranz.

In Detmold gibt es die &bdquo;Omas gegen Rechts“ bereits. Mit ihnen habe sie im Vorfeld gesprochen und sich erkundigt, wie sie sich organisieren. Sie seien auch weiterhin für Rücksprachen erreichbar. Gerade diese Vernetzung mit anderen Organisationen hält Huppke für essenziell: &bdquo;Es ist wichtig im Austausch zu bleiben, nicht isoliert aufzutreten.“

Außerdem passe die Initiative zu ihrem neuen Lebensabschnitt. Die Salzuflerin ist vergangenes Jahr in den Ruhestand gegangen, habe nun wieder mehr Zeit. Auch deshalb fand sie die Initiative der lebensälteren Frauen ganz schön. &bdquo;Auch wenn ich selbst noch gar keine Oma bin“, verrät sie. Doch das sei auch keine Voraussetzung. Wer sich angesprochen fühle, der dürfe sich gerne anmelden, obgleich sie sich erst einmal an Frauen richtet. Auch Mitbürgerinnen mit Migrationshintergrund möchte sie ermutigen.

Sie hat schon Zuspruch erfahren Auf der kürzlichen Kundgebung gegen Rechts in Schötmar seien bereits einige Frauen auf sie zugekommen. &bdquo;Das hat mich schon überrascht, wie viel Zuspruch ich in diesem kurzen Moment bekommen habe.“ Das habe sie bestärkt. Sie führt aus: &bdquo;Ich glaube schon, dass einige sich fragen: &bdquo;Was kann ich machen? Wie kann ich mich engagieren.“ Denen möchte sie ein niederschwelliges Angebot machen - Reinschnuppern ohne Druck.

Das erste Treffen soll nun am Montag, 26. Februar, um 16 Uhr in Bad Salzuflen stattfinden. Dabei sollen die Teilnehmerinnen ganz zwanglos schauen, ob das etwas für sie sein könnte und ob die Ziele übereinstimmen. Außerdem könnten schon erste Aktionen besprochen werden, zum Beispiel in Hinblick auf die anstehende Europawahl in diesem Jahr.

Susanne Huppke bittet zwecks besserer Planung um eine vorherige Anmeldung bis zum 20. Februar per E-Mail an omasgegenrechts-salzuflen@t-online.de. Den genauen Ort nennt Huppke nach Anmeldung.

Omas gegen Rechts Die Initiative &bdquo;Omas gegen Rechts“ wurde 2017 in Wien gegründet. Seit dem 27. Januar 2018 ist die zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will auch in Deutschland aktiv und tritt durch lose organisierte Ortsgruppen in Erscheinung. In Lippe sind die &bdquo;Omas gegen Rechts“ bereits in Detmold aktiv. Es geht ihnen unter anderem um die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen Europa. Sie engagieren sich gegen Rechtsextremismus und für Toleranz.

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