Beim Salzufler Umwelttag dreht sich am Sonntag viel um Insekten

Bad Salzuflen-Schötmar. Drei Mal werden wir noch wach, dann ist Umwelttag. Für Geschäftsführer Ulrich Kaminsky und seine Mitstreiter vom Team des Umweltzentrums Heerser Mühle (UWZ) ist jetzt absolute &bdquo;Crunchtime“. Der einmal im Jahr stattfindende Umwelttag mit Tausenden Besuchern will gut vorbereitet sein. Deswegen ist das unter anderem bei vielen Spaziergängern, Familien oder Hundefreunden beliebte Gelände rund um die Heerser Mühle aus Sicherheitsgründen von Freitagmorgen an bis Sonntag, 9.30 Uhr, komplett gesperrt. Das gilt im Übrigen auch für den kleinen Parkplatz an der Straße Heerser Mühle.

Die Vorfreude steigt: &bdquo;Wir sind bereit und auch ein bisschen aufgeregt“, sagt Kaminsky. In diesem Jahr steht zudem eine Schnapszahl an: Der Umwelttag am Sonntag, 9. Juni, ist der 33. seiner Art. Rund 80 Aussteller, Handwerker sowie örtliche Schulen, Kindergärten und Vereine werden rund um die Heerser Mühle dabei sein. Das Motto des Tages lautet: &bdquo;Insekten schützen – Artenvielfalt bewahren“. Passend dazu gibt es insektenfreundliche Stauden und Kräuter am Stand des Bioland-Betriebs &bdquo;Stauden Rasche“ aus Hiddenhausen. Insekten- und bienenfreundliche Gehölze bringt die Gärtnerei Immengarten aus Springe zum Umwelttag mit. &bdquo;Wir wollen auf unserem Gelände ein Sandarium für Wildbienen anlegen“, kündigt Kaminsky an. Denn: &bdquo;Viele Insektenhotels, die es fertig zu kaufen gibt, sind für ihren gedachten Zweck ungeeignet, weil sie beispielsweise mit Tannenzapfen oder aufgesplitterten Bambusröhren versehen sind, an denen sich die Bienen die Flügel aufreißen.“

Der richtige Sand ist wichtig: Wie der Name bereits andeutet, hat ein Sandarium mit Sand zu tun. Im UWZ wird an einem noch zu bestimmenden Standort (sonnig sollte er sein) Boden auf mehr als einem Quadratmeter und rund 50 Zentimeter tief ausgehoben und anschließend mit grobem Sand – zum Beispiel aus einem Steinbruch – verfüllt. &bdquo;Wichtig für Nachahmer: Bitte keinen Spielplatzsand verwenden. Der ist für unseren Zweck zu fein“, sagt Kaminsky. Denn: In den Sand buddeln die Insekten Niströhren. Und feiner Sand würde darüber leicht einbrechen. Auf dem neuen Beet und drumherum ist Totholz wie Äste, Wurzlen oder Brennholz nützlich. &bdquo;Wildbienen nagen das alte Holz ab. Mit dem Material verschließen sie ihre Röhren oder kleinen Höhlen zum Brüten.“

Stachel wird nur im Notfall eingesetzt: Wildbienen bilden übrigens keine Völker, sie leben einzeln. Es gibt rund 460 Arten von ihnen, davon leben allein 360 im Boden, heißt es von Seiten des BUND. Und: Angst vor Wildbienen in einem Sandarium brauche niemand zu haben. &bdquo;Die Weibchen besitzen zwar einen Stachel, den sie aber nur im äußersten Notfall einsetzen und der die menschliche Haut nicht durchdringen kann“, so der BUND. In eine kleine Röhre legt eine weibliche Biene jeweils ein Ei und etwas Futter – wie beispielsweise tote Fliegen. &bdquo;Damit die frisch geschlüpfte Baby-Biene gleich etwas zu essen hat“, so Kaminsky. Für den Bau des neuen Sandariums darf das UWZ die Hälfte der Einnahmen aus der Kollekte nach dem Ökumenischen Gottesdienst auf dem Umwelttag verwenden.

Das Programm: Der Gottesdienst beginnt am kommenden Sonntag nach der offiziellen Eröffnung gegen 10 Uhr – bei gutem Wetter, wonach es aktuell aussieht, unter freiem Himmel. Das bunte Unterhaltungsprogramm startet um 11 Uhr mit einem Auftritt der Gruppe &bdquo;Westwind“ auf der Naturbühne. Eine halbe Stunde später folgt die &bdquo;Sauresani Sause“ für Kinder von und mit Jens Heuwinkel an der Remise. Um 13 Uhr tritt das Duo &bdquo;Saitenspringer“ mit akustischem Rock-Pop auf der Naturbühne auf. An der Remise geht es ab 15 Uhr mit der Band &bdquo;Hiked“ und Coversongs weiter. &bdquo;Das Leben des Diogenes“ wird von Schauspieler Peter Trabner ab 15.15 Uhr auf der Naturbühne gezeigt. Das Ende des Umwelttages ist für 17 Uhr vorgesehen.

Wie kommt man hin? Wie immer ist die beste Anreise zum Umwelttag mit dem Fahrrad. Dazu gibt es einen kostenlosen Busshuttle der Stadtwerke Bad Salzuflen – auf den Stadtbuslinien 941, 942, 943 und 947 sowie auf den Regionallinien 349, 350 und 963. Besucher, die eine weitere Anfahrt haben, können ihre Autos kostenlos auf dem nahen Parkplatz der Firma Essmann oder auf der anderen Seite der B 239 (Otto-Hahn-Straße) vor Magowski, vor dem toom-Baumarkt oder am Brüggenhaus (Parkplatz altes Freibad Schötmar) abstellen.

Beim Salzufler Umwelttag dreht sich am Sonntag viel um Insekten

Dieses Programm soll wieder Tausende zum Umwelttag nach Bad Salzuflen locken

So finden Wildbienen Rückzugsorte am Umweltzentrum Heerser Mühle in Bad Salzuflen

Besucher trotzen dem Regen beim Umwelttag an der Heerser Mühle in Schötmar

„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: Wo Werre und B239 (fast) aufeinandertreffen

Darum sind die Pappeln an der B239 in Bad Salzuflen gefällt worden

„Rasen, Wiese, Blumenwiese“: Das Umweltzentrum Bad Salzuflen lädt zum Praxisseminar ein

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €