Wie verwilderte Katzen dank einer Spenderin nun im Tierheim Bad Salzuflen leben können

Bad Salzuflen. Das Tierheim Bad Salzuflen-Lemgo hat einen neuen Katzenauslauf. Etwa 210 Quadratmeter ist die von einem hohen Zaun begrenzte Anlage groß. Gespendet hat den Zaun eine pensionierte Lehrerin aus Herford. Sie erzählt, was sie dazu bewogen hat und für welche Tiere der Auslauf gedacht ist.

Der gut 2,40 Meter hohe Zaun umgrenzt ein mit Rasen bepflanztes Gelände, auf dem sich eine große Gartenhütte mit katzengerechter Einrichtung befindet. Diese umfasst Sessel, Körbe und Klettergelegenheiten. Auf dem Außengelände finden sich weitere Spielmöglichkeiten für die Samtpfoten. Derzeit wohnen dort gut zehn Tiere, die verwildert sind und früher am Umweltzentrum Heerser Mühle (UWZ) gelebt haben. Auch aufgrund der Nähe des UWZ zur B239 konnten sie dort nicht bleiben. Sie sind menschenscheu und bleiben unter sich.

Gar nicht so einfach

&bdquo;Natürlich suchen wir für sie ein Zuhause, aber das ist gar nicht so einfach“, sagt Stefan Quirini, Vorsitzender des Tierschutzvereins Bad Salzuflen-Lemgo, der das Tierheim an der Ziegelstraße unterhält. Daher sei das Tierheim froh, dass die Katzen nun eine für ihre Lebensweise geeignete Anlage zur Verfügung haben.

Zuvor waren sie im Katzenhaus untergebracht. &bdquo;Hier können sie selbstbestimmt leben, sie können auf einen Baum klettern oder aufs Dach. Wenn sie wollen, können sie sich verstecken.“ Der Zaun soll verhindern, dass sie stiften gehen und möglicherweise in Schwierigkeiten geraten.

Finanziert hat ihn Dorothee Stiegemann. Die 78-jährige pensionierte Lehrerin lebt in Herford, ist aber viermal in der Woche im Tierheim und kümmert sich um die Katzen. &bdquo;Vor ungefähr 15 Monaten ist mein Kater gestorben, den ich sieben Jahre lang hatte. Aufgrund meines Alters will ich aber kein eigenes Tier mehr“, sagt sie. Daher habe sie sich entschlossen, etwas für die Katzen im Tierheim zu tun und Geld für ein konkretes Projekt zu spenden. Die Summe möchte sie allerdings nicht nennen. Das sei nicht so wichtig.

Schnell gefunden

Das war mit dem eingezäunten Katzenauslauf schnell gefunden. So sieht Stiegemann meistens gegen Ende ihres Besuchs im Tierheim - wo sie sich auch um andere Katzen kümmert - nach den Tieren. &bdquo;Ich füttere sie durch das Zaungitter oder spiele mithilfe einer Angel mit ihnen, wenn sie kommen“, berichtet sie. Stiegemann hofft, dass sich die Tiere mit der Zeit an sie gewöhnen und zutraulicher werden. Was sie am Umgang mit Tieren besonders mag? &bdquo;Das ist die Freude und Dankbarkeit, die Katzen zeigen, wenn man sich mit ihnen beschäftigt.“

Zwar freut sich das Tierheim über die Anlage, im Idealfall sollen die verwilderten Katzen aber vermittelt werden. Sie brauchen allerdings besondere Bedingungen, wie Quirini erläutert. &bdquo;Am besten wären Menschen, die eine Scheune haben oder einen Bauernhof, wo die Tiere leben können.“ Es seien keine Tiere, mit denen man kuscheln könne.

Wohnung nicht geeignet

Eine Wohnung sei nicht geeignet, da sie an viel Platz und das Draußensein gewöhnt sind. Dennoch könnten sie sich über einen längeren Zeitraum an Menschen gewöhnen. Idealerweise müssten sie einen warmen Ort und feste Fütterzeiten haben. Sie benötigten Menschen, die sie nicht drängen. Wer sich den Auslauf ansehen möchte, hat dazu Gelegenheit. Am Samstag, 3. August, lädt das Tierheim (Ziegelstraße 76) von 15 bis 18 Uhr ins &bdquo;Offene Tierheim“.

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