Die „Brille“ an Ostwestfalenstraße/Oerlinghauser Straße ist für den Verkehr freigegeben

Bad Salzuflen. Es ist vollbracht: Seit Dienstag rollt der Verkehr an der Ostwestfalenstraße/Oerlinghauser Straße (L712n/L751) über die sogenannte Brille. Die Bauzeit dauerte damit von Anfang Juni 2021 bis September 2024. Gut fünf Millionen Euro hat die Maßnahme insgesamt gekostet, so Projektleiter Holger Runge von Straßen.NRW beim Ortstermin am Dienstagnachmittag. Der Landesbetrieb ist verantwortlich für das Projekt.

Eigentlich hätten die Arbeiten für den Kreisel schon im Juli 2023 beendet sein sollen, allerdings habe es dann einige Probleme bei der Hinterfüllung des Brückenbauwerks gegeben. Aufgrund der Verschiebungen im weiteren Bauablauf habe sich das Ende der Arbeiten um ein Jahr verzögert.

Etwa 16.000 Fahrzeuge hat Straßen.NRW an der Stelle 2020 gezählt, fünf Jahre vorher waren es noch mehr. Das sei möglicherweise dem Corona-Effekt geschuldet, sagt Florian Wild, Pressesprecher von Straßen.NRW. Zur Zeit der Pandemie waren insgesamt weniger Autos auf deutschen Straßen unterwegs.

16.500 Fahrzeuge 2025 steht die nächste Zählung an. Straßen.NRW geht aber bereits davon aus, dass über die Ostwestfalenstraße als wichtige Verbindung zwischen der A2 und A44 2025 bis zu 16.500 Fahrzeuge fahren könnten, über die Oerlinghauser Straße bis zu 10.000.

Die Brille mit der höhenversetzten Brücke soll künftig für einen reibungslosen Verkehr von der Oerlinghauser Straße auf die Ostwestfalenstraße sorgen. Sie löst einen eigentlich an der Stelle als Provisorium eingerichteten Kreisel ab, der über zehn Jahre den Verkehr dort steuerte.

Mit mäßigem Erfolg, wie Holger Runge sagt. Zwar sei die Zahl der schweren Unfälle an der Stelle mit der Einrichtung des aus Recyclingelementen bestehenden Kreisels 1999 zurückgegangen. Alleine in den Jahren 1989 bis 1993 ereigneten sich laut Straßen.NRW auf der damaligen Kreuzung, die es an der Stelle gab, 47 Unfälle, drei davon mit Todesfolge. Bereits 1991 beantragte der Kreis Lippe daher einen nun 30 Jahre später mit der Brille umgesetzten &bdquo;höhenungleichen Umbau“, wie es in der Fachsprache heißt.

Effektive Lösung Die Brille sei eine zwar unübliche, aber sehr effektive Lösung, um den Verkehr möglichst reibungslos und sicher fließen zu lassen. Eine zweite &bdquo;Brille“ findet sich übrigens an der B66 in Leopoldshöhe-Asemissen, so Florian Wild.

Das Brückenbauwerk in Bad Salzuflen ist aus Beton und die Planer hoffen, dass es gut 40 Jahre – so die übliche Rechnung – hält. Beton als Fahrbahndecke sei auch bei viel befahrenen Kreisverkehren der neue Standard, so Projektleiter Holger Runge, da der zuvor eingesetzte Asphalt deutlich anfälliger für Verschleiß gewesen sei.

Nicht nur Autofahrer, auch Fledermäuse dürften sich über die Brille freuen: Als Artenschutzmaßnahme für den Bau seien bisher 26 Sommerlinden gepflanzt worden, sechs weitere sollen auf den beiden Kreisverkehren, die zusammen die Brille bilden, gepflanzt werden. Die Bäume sowie der zwei Meter hohe Irritationsschutzzaun auf der Brücke dienen dem sicheren Überflug von Fledermäusen. Sie sollen somit über den Verkehr gelenkt werden.

Die „Brille“ an Ostwestfalenstraße/Oerlinghauser Straße ist für den Verkehr freigegeben

Darum gilt auf der „neuen“ Ostwestfalenstraße in Bad Salzuflen immer noch Tempo 50

Bauarbeiten an der „Brille“: Ostwestfalenstraße bei Bad Salzuflen wird wieder Einbahn

In Wülfer-Bexten wird ein Verkehrsschild häufig ignoriert.

Darum bleibt es vorerst bei der Einbahnregelung auf der Ostwestfalenstraße in Salzuflen

Ostwestfalenstraße ist bei Bad Salzuflen nur in Richtung Bielefeld befahrbar

Die Passadetalbrücke kommt später als geplant

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €