Die Passadetalbrücke kommt später als geplant

Lemgo. Die Sonderprüfung hat die Passadetalbrücke vor einigen Tagen ohne Mängel überstanden. Und das ist auch gut so, denn der Neubau der viel befahrenen Überführung wird sich weiter verzögern.

&bdquo;Risse oder andere Schäden, die die Stand- oder Verkehrssicherheit der Brücke beeinträchtigen, konnten bei der Prüfung nicht festgestellt werden“, schreibt das zuständige Amt Straßen.NRW auf Nachfrage über das Bauwerk, bei dem 2016 Schäden im Beton festgestellt worden waren. Seitdem darf die Brücke nur noch einspurig befahren werden - und mit der Ampelschaltung auf der Ostwestfalenstraße (L712) müssen sich die Verkehrsteilnehmer vorerst weiter arrangieren, denn die Vorbereitungen für Ersatz- und Neubau dauern länger als geplant.

Auflagen noch nicht abgearbeitet Sollten die Arbeiten für die Ersatzbrücke ursprünglich bereits im ersten Quartal dieses Jahres starten, so ist jetzt klar: Daraus wird nichts. &bdquo;Aufgrund vieler Genehmigungen und Abstimmungen rechnen wir zurzeit mit einem Beginn der eigentlichen Brücken-Arbeiten in 2026. Vorarbeiten wie der Holzeinschlag können aber trotzdem schon beginnen und sind zum Teil auch schon erfolgt“, schreibt die Mitarbeiterin von Straßen.NRW auf Nachfrage.

So haben bereits Anfang des Jahres Rodungs- und Straucharbeiten für die Behelfsbrücke stattgefunden , auch etliche der nötigen Analysen und Gutachten lägen bereits vor, so hatte es von Straßen.NRW noch Anfang April geheißen. Da es sich um ein Natur- und Wasserschutzgebiet handelt, seien die Vorgaben aufwendig und noch nicht in Gänze abgeschlossen. Spätestens im kommenden Jahr aber soll es so weit sein, dann will Straßen.NRW mit dem Bau der Ersatzbrücke beginnen.

Die wird auf 320 Metern südlich neben der bestehenden Brücke einspurig über das Passadetal führen. Nach gut einem Jahr Bauzeit soll das Behelfskonstrukt frei gegeben werden, im Gegenzug könnte dann der Abriss der 1966 erbauten Passadetalbrücke beginnen. Die soll an selber Stelle wieder aufgebaut werden; sollte der Bau wirklich 2027 starten können, so wäre ab 2029 mit der Inbetriebnahme zu rechnen. Gut 15 Millionen Euro sind für das Gesamtprojekt eingeplant, das als eines der größten des Landesstraßenbauamtes (Straßen.NRW) gilt.

Viele Modelle verworfen Stadt, Anwohner und Straßen.NRW beschäftigt der Bau schon seit 2016. Unterschiedliche Modelle sind im Laufe der Jahre diskutiert und verworfen worden, letztlich wurde die Behelfsbrücke als ökonomisch, ökologisch und verkehrstechnisch sinnvollste Maßnahme herausgearbeitet. Die Ostwestfalenstraße kann so während der gesamten Bauzeit für den Verkehr offen gehalten werden und die umliegenden Ortschaften werden nicht mit zusätzlichem Verkehr belastet.

Bei den Gesprächen hatten die Voßheider, unterstützt von der Stadt, vor allem auf mehr Lärmschutz gedrungen und waren damit bei Straßen.NRW zunächst buchstäblich auf Beton gestoßen. Da es sich bei dem Neubau an alter Stelle laut Baugesetzbuch &bdquo;lediglich“ um eine Erhaltungsmaßnahme für die Passadetalbrücke handele, würden keine rechtlichen Ansprüche auf weiteren Lärmschutz bestehen, so Straßen.NRW damals - und lenkte letztlich doch noch ein.

So sollen mit der neuen Brücke auch drei Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Dabei setzen die Planer auf l ärmmindernden Asphalt, spezielle Fahrbahnübergänge, die verhindern sollen, dass es beim Befahren der Brücke zu Klappergeräuschen kommt und auf ein blickdichtes Acrylglasgeländer. Mit 1,30 Metern Höhe soll es den Lärm abfangen und das auch noch rund 20 Meter über die neue Brücke hinaus, also auf insgesamt 360 Metern.

Video klärt weiter auf Was mit der Behelfsbrücke im Anschluss passiert, ist noch nicht geklärt. Sollte sie im Baukastensystem errichtet werden, so könnte sie im Anschluss in neuer Zusammensetzung an anderer Stelle wieder zum Einsatz kommen. Das aber bleibe dem beauftragten Unternehmen überlassen, wie Straßen.NRW erklärte.

Einen Überblick über das Großprojekt Passadetalbrücke gibt es auch auf Youtube. Dort hat Straßen.NRW ein Erklärvideo eingestellt.

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