Das soll die erste klimagerechte Siedlung in Bad Salzuflen ausmachen

Bad Salzuflen. Seit der Jahrtausendwende wächst auf dem Südfeld in Knetterheide eine Siedlung heran. Zwei Bauabschnitte mit zusammen 180 verkauften Grundstücken sind abgeschlossen, auf denen überwiegend Einfamilienhäuser stehen. Jetzt soll der sogenannte &bdquo;Bauabschnitt C“ auf insgesamt gut acht Hektar auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche im Westen des Gebiets folgen. Der erste Teilbereich dieses Abschnitts soll laut den Salzufler Grünen zu einem Vorzeigemodell werden. Geplant ist eine &bdquo;klimagerechte Siedlung“.

&bdquo;So steht es auch im Koalitionsvertrag mit der CDU“, sagt die grüne Fraktionsvorsitzende Wiebke Kopsieker. Und das Verfahren für die erste Muster-Ökosiedlung auf Bad Salzuflen läuft. Noch in diesem Jahr soll eine weitere Beschlussvorlage der Verwaltung zu dem Bebauungsplanverfahren &bdquo;Nr. 1030/Südfeld, Bauabschnitt C/l“ in den Rat eingebracht werden, in der der Charakter der Siedlung beschrieben und festgelegt werden soll.

Keine Einfamilienhäuser

&bdquo;Außerdem geht es in der Diskussion mit den anderen Parteien darum, was die Stadt künftig als Verkäufer der Grundstücke darüber hinaus in den Kaufverträgen festhalten soll“, erläutert Fraktionsgeschäftsführerin Melanie Reichert. Grundsätzlich wünschen sich die Grünen eine Mischung aus zwei- bis dreigeschossigen Doppel-, Reihen- und einigen Mehrfamilienhäusern in der neuen Siedlung. Eingeschossige Bauten beziehungsweise Einfamilienhäuser soll es nicht geben. Dafür sollen bis zu 20 Prozent des gesamten Wohnangebots nach den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus errichtet werden.

&bdquo;Uns geht es nicht nur um das Klima, sondern auch darum, bezahlbaren Wohnraum in Bad Salzuflen zu schaffen“, sagt Ratsfrau Katrin Klei. Aber eben auch ums Klima: Deswegen wünschen sich die Grünen ein Paket an Maßnahmen für die neue Siedlung: Photovoltaik-Anlagen, eine möglichst geringe Flächenversiegelung, Dachbegrünung, begrünte Vorgärten, eine gute Anbindung an den ÖPNV, Rückhaltung von Regenwasser und spätere Nutzung als Brauchwasser, Regelungen zu KfW-Standards bis hin zum Passivhaus (über den Kaufvertrag), Baumpflanzgebote, Nutzung von Geothermie und vieles mehr.

Nachfrage nach Bauland ist groß

Außerdem wollen die Grünen unbedingt die heimischen Stadtwerke ins Boot holen. &bdquo;Beispielsweise könnten die vier bis fünf Mehrfamilienhäuser, die entlang des Fritz-Niewald-Weges entstehen sollen, an die Fernwärme angeschlossen werden“, sagt Ratsherr Reinhard Hanisch. Bei den anderen, kleineren Häusern in der neuen Siedlung mache dies wegen des zu erwartenden geringen Verbrauchs gepaart mit einer Wärmepumpe und Solarenergie kaum Sinn, erwartet Hanisch. Zwar liegt das neue Quartier (noch) nicht im Bereich der Salzufler Fernwärme-Satzung, Leitungen befinden sich nach Angaben der Stadt jedoch im Bereich des Fritz-Niewald-Weges.

Die Nachfrage nach Bauland im Südfeld ist nach wie vor groß. So berichtete eine Vertreterin der Stadt im vergangenen Sommer in einer Ausschusssitzung von einer Liste mit 250 Bauinteressenten, die überwiegend im Südfeld tätig werden wollen. Apropos: Die Stadt konnte nach eigenen Angaben 2022 weite Teile des neuen Plangebiets erwerben und hat dadurch jetzt den Gestaltungsraum.

Vorbild in Bielefeld

&bdquo;Das wollen wir nutzen“, sagt Hanisch. &bdquo;Im Südfeld soll nicht eine Siedlung der Gegenwart, sondern der Zukunft entstehen.“ Gibt es ein Vorbild in der Region? &bdquo;Die Öko-Siedlung Waldquelle im Süden von Bielefeld“, so Hanisch.

Wann könnten in der ersten klimagerechten Siedlung in Bad Salzuflen die ersten Häuser entstehen? &bdquo;Wir gehen davon aus, dass das in etwa zwei Jahren geschehen kann“, sagt Melanie Reichert.

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