Deshalb hat eine Katze aus Bad Salzuflen nur noch ein Auge

Bad Salzuflen. Noch etwas zerknittert wirkt &bdquo;Gemma“. Der vermutlich gut drei Jahre alten Katze musste ihr rechtes Auge herausoperiert werden. Sie ist eine von gut 40 Katzen, die an der Ziegelstraße auf ein neues Zuhause warten. Sie hatte Glück im Unglück, wie Sabrina Fiebig, Leiterin des Katzenhauses im Tierheim Bad Salzuflen, berichtet.

Mitarbeiter von Firmen an der Benzstraße seien auf die junge Katzenmutter und ihre fünf Kitten aufmerksam geworden. &bdquo;Sie haben sie zu uns gebracht“, sagt Fiebig. Zunächst habe man versucht, das Augenlicht zu retten. Nach der Konsultation mehrerer Ärzte sei aber klar gewesen, dass das Auge herausgenommen werden muss, um &bdquo;Gemma“ unnötigen Schmerz zu ersparen. &bdquo;Sie hatte eine große und tiefgehende Hornhautverletzung“, so Fiebig.

Björn Schakat, stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzvereins Bad Salzuflen-Lemgo, der das Tierheim trägt, schätzt, dass die Kosten der Operation mit Vor- und Nachsorge am Ende bei mehr als 2000 Euro liegen. Die Rücklagen des Tierheims reichten, um das zu finanzieren. Aber: &bdquo;Nach der Operation ist vor der Operation“, sagt er.

Notfall kommt bestimmt Denn eins sei klar: Der nächste Notfall komme bestimmt. &bdquo;Sei es eine Katze, ein Hund oder ein anderes Tier“, so Schakat. Die Einrichtung finanziere sich zum größten Teil aus Spenden. Um für sich zu werben und den Bad Salzuflerinnen und Bad Salzuflern einen Einblick in die Arbeit zu geben, veranstaltet die Einrichtung an der Ziegelstraße daher am Sonntag, 29. Dezember, ein &bdquo;Twixmas“. &bdquo;So nennt man die Zeit zwischen den Jahren in England“, sagt Schakat.

Zwischen 15 und 18 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, einen Blick &bdquo;hinter die Kulissen“ des Tierheims zu werfen, wie Schakat sagt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden für Gespräche zur Verfügung, Hunde-, Katzen- und Kleintierhaus können besucht werden, dazu können die Gäste einen Blick auf den neugemachten Hof werfen. Auch können sie das Areal für &bdquo;wilde“ Katzen, das eine private Spenderin finanziert hat und auf dem sogar eine Hütte für die Tiere steht, in die sich menschenscheue Samtpfoten zurückziehen können, in Augenschein nehmen.

Besondere Pommes im Angebot Außerdem gibt es an &bdquo;Twixmas“ selbstverständlich Essen und Getränke. &bdquo;Wir planen eine besondere Art von Pommes, die wir zubereiten wollen“, sagt Schakat. Mehr könne er aber noch nicht verraten, sagt er und lacht.

Zurück zu &bdquo;Gemma“: Die Katze habe die Operation ganz gut überstanden, sind sich die Mitarbeiter des Tierheims einig. &bdquo;Katzen können sich gut über ihre anderen Sinne orientieren“, erklärt Sabrina Fiebig. &bdquo;Über ihr Gehör, ihre Tasthaare und den Riechsinn.“ Es sei nicht so ungewöhnlich, dass Katzen ihr Augenlicht verlieren, sagt die Katzen-Expertin. Vor allem ältere Katzen erblindeten häufiger.

Wichtig ist dem Tierheim zu betonen, dass Menschen, die sich dafür interessieren, &bdquo;Gemma“ bei sich aufzunehmen, natürlich nicht die OP-Kosten übernehmen müssen. Freuen würde sich das Tierheim aber weiterhin über Spenden: &bdquo;Jeder Euro hilft“, so Björn Schakat.

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