Zylinder und Foto erinnern an eine Trauung in Bexten

Bad Salzuflen-Schötmar. Ein schwarzer Zylinder mit eleganter Schleife: Er wirkt auf den ersten Blick schlicht, doch bei genauerem Hinsehen entfaltet er seine historische Bedeutung für Bad Salzuflen. Im Inneren des Huts ist in goldener Schrift die Marke &bdquo;Ateha“ sowie der Name &bdquo;Hermann Bock Schötmar“ zu lesen – ein Hinweis auf den Ort seines Erwerbs.

In unserer Serie &bdquo;Fundstücke“, die wir gemeinsam mit dem Stadtarchiv gestalten, stellen wir besondere Objekte aus der musealen Sammlung vor – in diesem Teil geht es um einen Zylinder und ein Hochzeitsbild.

Hermann Bock (1897–1963) war Kürschner in der Begastraße 16 in Schötmar. Dort betrieb er ab 1925 ein Geschäft für &bdquo;Herrenartikel“, das ab 1958 auch Orden und Ehrenzeichen im Sortiment führte. Bocks Laden war eine angesehene Adresse für festliche Kleidung und stilvolle Accessoires.

Besonderes Ereignis In diesem Geschäft erwarb Friedrich Hörentrup den Zylinder – anlässlich eines ganz besonderen Ereignisses: seiner standesamtlichen Trauung am 20. März 1930 im kleinen Ort Bexten. Der feine Hut sollte Teil seines Hochzeitsoutfits sein und verlieh dem Tag zusätzlichen Glanz.

Passend dazu ist auch ein Hochzeitsbild erhalten geblieben, das ebenfalls Teil des Fundstücks ist. Es zeigt das frisch vermählte Paar in klassischer Pose: Friedrich Hörentrup steht aufrecht und selbstbewusst mit dem Zylinder in der Hand, gekleidet in dunklem Anzug und weißem Hemd.

Seine Ehefrau trägt ein helles Kleid mit Schleier und Brautstrauß – beide blicken ernst, aber würdevoll in die Kamera, wie es damals üblich war. Das Bild wirkt in seiner Komposition und Ausstrahlung wie ein zeittypisches Zeugnis der 1930er Jahre, das die Bedeutung von Kleidung, Haltung und Tradition bei besonderen Anlässen sichtbar macht.

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