Bad Salzuflen. Auf den ersten Blick wirkt dieses Objekt kurios. Zumindest jüngere Semester dürften sich fragen: Was soll das sein? Nun, zunächst einmal ist es ein kleiner Stab aus Holz, am unteren Ende kunstvoll gezackt. Doch wer genauer hinschaut, erkennt ein Stück Alltagsgeschichte – und ein Beispiel für kreatives Recycling. In unserer Serie „Fundstücke“, die wir gemeinsam mit dem Stadtarchiv Bad Salzuflen gestalten, stellen wir diesmal einen besonderen Küchenhelfer vor: einen hölzernen Quirl, gefertigt aus dem Stamm eines alten Weihnachtsbaums. Der Quirl diente früher zum Aufschlagen von Flüssigkeiten und zum Verrühren von Teig – Aufgaben, die heute meist ein Handmixer oder eine Küchenmaschine übernimmt. Doch bevor Strom in der Küche selbstverständlich war, war der Quirl unverzichtbar: ein einfaches, aber effektives Werkzeug, das durch schnelles Drehen zwischen den Handflächen die Zutaten vermischte. Besonders in ländlichen Regionen waren solche Geräte lange im Einsatz. Sie galten als robust, langlebig und vielseitig – ob für Pfannkuchenteig, Eiermilch oder Brei. Und auch wenn moderne Technik den Quirl weitgehend verdrängt hat, erlebt er als nachhaltige Alternative inzwischen wieder eine kleine Renaissance. Das Exemplar aus dem Stadtarchiv Bad Salzuflen ist nicht nur funktional, sondern auch ein Stück gelebte Upcycling-Tradition, also das Umgestalten und Wiederverwenden von Gegenständen, die nicht mehr gebraucht werden.