Glen Langhorst gibt im Bahnhof Bad Salzuflen den Männerversteher

Bad Salzuflen. Ein Comedian braucht Selbstbewusstsein, um ein Publikum zu unterhalten. Doch das hängt vom Moment ab. Manchmal genügt eine einzelne Person im Saal, und alles kippt. Manchmal bleibt die Halle halbleer – und trotzdem darf das nicht am Auftritt nagen. Glen Langhorst kam am Donnerstagabend aus Hamburg über die Autobahn nach Bad Salzuflen. Dort saßen 27 Frauen und fünf Männer vor ihm. Und: War er trotzdem locker und unterhaltsam? Ja.

Der 48-Jährige mit Bauch und Bart nahm sein Publikum mit auf eine pointierte Reise durch die Welt der Zwischenmenschlichkeit – voller Fehler, Missverständnisse und Datingkatastrophen. Er tat das nicht tollkühn, sondern dankbar und nahbar.

Mit Managerin verheiratet Langhorst ist heute mit seiner Managerin verheiratet, war aber lange genug selbst als Gast diverser Balzrituale unterwegs. In seinem Programm &bdquo;Frau zum Mitreißen gesucht!“ ließ er im Bahnhof die schlimmsten und schönsten Datingerfahrungen Revue passieren. Reibung schreckte ihn dabei nicht ab.

Geschliffen auf Kreuzfahrtschiffen, Kleinkunstbühnen und Supermarkt-Weihnachtsfeiern, präsentierte er sich als Mischung aus Markus Krebs und Torsten Sträter. Er hatte eine Handvoll Witze parat und las sogar aus einem eigenen Buch. Ein roter Faden des Abends: die Ambivalenz, eine Frau zu lieben und gleichzeitig – etwas zotig – Witze über sie zu machen.

Besonders gut funktionierten die Geschichten, bei denen das Publikum sofort andocken konnte: Kevin, Männer im Baumarkt, ein Ford Mustang, Frauen vor dem Kleiderschrank, Diäten oder Frisuren.

Ohne viele Schnörkel Langhorst sprach rhetorisch sicher, ohne viele Schnörkel. Doch manchmal blieb er im Klischee hängen. Starke emotionale Ausbrüche waren bei 32 Gästen ohnehin nicht zu erwarten.

Charmant wurde er in beiläufigen Momenten: &bdquo;Wir machen eine zehnminütige Pause mit einer Länge von 15 Minuten.“ Oder bei seiner Grabstein-Empfehlung: &bdquo;Hier könnte Ihre Werbung stehen.“

Glen – ein Vorname, der auch einer Frau gehören könnte – kennt sich mit den Tücken der Kommunikation zwischen Männern und Frauen aus. Zum Schluss gab er den 27 Frauen im Saal einen Ratschlag: &bdquo;Wenn Sie die volle Aufmerksamkeit von einem Mann im Raum haben möchten, rufen Sie laut Tor.“

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