So hilft ein Hip-Hop-Projekt jungen Menschen in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Sattes Dröhnen aus den Boxen, konzentrierte Gesichter vor dem Mikrofon und Zeilen, die direkt aus dem Leben gegriffen sind: Das Hip-Hop-Projekt &bdquo;Beat’z & Rap’s“ hat im Jugendtreff Ziegelstraße erneut gezeigt, welche Kraft Musik entfalten kann.

Zum vierten Mal wurde das Angebot im Rahmen von Plan I von Pro Regio e. V. umgesetzt – ein intensives Erlebnis aus künstlerischem Ausdruck und pädagogischer Begleitung. &bdquo;Das Projekt schafft einen Raum, in dem junge Menschen ohne Vorbehalte ausprobieren, erzählen und wachsen können“, sagt Jona Hauptfleisch von Pro Regio.

Der Workshop richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 25 Jahren, die häufig mit Unsicherheiten, sozialen Benachteiligungen oder Integrationsbarrieren zu tun haben. Für sie wurde das Projekt zu einem niedrigschwelligen Schutz- und Lernraum, in dem Musik mehr ist als Klang und Rhythmus, heißt es in einer Pressemitteilung.

Gewaltprävention Im Mittelpunkt standen Themen, die die jungen Menschen selbst einbringen: Gewaltprävention, Diskriminierung, Migration, Gruppendruck oder der Umgang mit Drogen. Die Jugendlichen griffen diese Inhalte offen und ungeschönt in ihren Texten auf – ein pädagogisch begleiteter Austausch, der im Alltag oft keinen Platz findet.

Erneut brachten erfahrene Künstler aus Köln ihre Expertise ein. Rapper &bdquo;wunso“ und Produzent &bdquo;loyal.records“ führten die Gruppe durch alle Schritte der Produktion. An zwei Tagen verwandelte sich der Jugendtreff so in ein improvisiertes Musikstudio. Die Jugendlichen entwickelten eigene Beats, schrieben Texte, übten Rap-Techniken, nahmen Songs auf und gestalteten sogar individuelle CD-Cover.

Das Angebot blieb bewusst kostenfrei, um auch Familien mit geringem Einkommen eine Teilnahme zu ermöglichen. &bdquo;Für viele ist es das erste Mal, dass sie professionell Musik produzieren dürfen – das hinterlässt Eindruck“, so Hauptfleisch.

Fahrt nach Köln Den emotionalen Höhepunkt bildete eine gemeinsame Fahrt der Gruppe nach Köln. In einem professionellen Tonstudio nahmen die Jugendlichen ihre Songs final auf. Die fertigen CDs, die jeder Teilnehmer erhielt, machten die Arbeit sicht- und hörbar. Für manche war es das erste Mal, die eigene Stimme in einer Studioaufnahme zu hören – ein Moment, der Selbstvertrauen und Teamgeist spürbar stärkte, heißt es weiter in der Mitteilung.

&bdquo;Das Projekt verfolgt klare pädagogische Ziele. Die Jugendlichen erweitern ihre sprachlichen Fähigkeiten, entwickeln Ausdrucksstärke und stärken ihre sozialen Kompetenzen. Gleichzeitig erhalten die pädagogischen Teams Einblick in Lebenswelten, die sich oft erst durch kreative Arbeit öffnen.“

Insgesamt nahmen 21 Jugendliche an den drei Projekttagen teil. Viele wünschten sich im Anschluss einen festen Proberaum. &bdquo;Diesen Impuls nehmen wir sehr ernst“, sagt Hauptfleisch. Plan I wolle gemeinsam mit der Stadt prüfen, wie sich ein solcher Ort realisieren lasse.

Möglich wurde &bdquo;Beat’z & Rap’s“ durch die Unterstützung der Bürgerstiftung Bad Salzuflen, des Rotary Clubs Bad Salzuflen und der Sparkasse. Ihr Engagement schaffe kulturelle Teilhabe für Jugendliche, die sonst kaum Zugang zu professioneller Musik- und Kreativarbeit hätten, heißt es abschließend.

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