Bushaltestelle Torteich in Alverdissen wird umgebaut

Barntrup-Alverdissen. Die Stadt Barntrup ist wie alle Gemeinden gehalten, ihre Bushaltestellen bis 2022 barrierefrei umzubauen. Rund 800.000 Eur o Investitionsvolumen sind für zehn Haltestellen notwendig, ein Viertel davon ist im aktuellen Haushalt vorgesehen.

Auf der Prioritätenliste ganz oben steht die Bushaltestelle am Torteich in Alverdissen, über die Verwaltung, Politik und Bürgerschaft seit rund zwei Jahren diskutieren. Im jüngsten Planungsausschuss wurde mit den Stimmen von SPD und Grünen mehrheitlich der Umbau der sich gegenüberliegenden Haltestellen am jetzigen Standort beschlossen – zur Zufriedenheit der Anwohner, aber gegen die Empfehlung eines Stadtplaners. Eine weitere Abstimmung im Rat ist nicht notwendig.

"Causa Torteich" endlich vom Tisch Der Entscheidungsdruck war groß in der jüngsten Planungsausschuss-Sitzung, zu der zahlreiche Alverdisser gekommen waren. Nach Diskussionen im Verkehrs- und Planungsausschuss, im Rat und in den Fraktionen hatten die Ausschuss-Mitglieder zuletzt noch eine Kostenübersicht zu den unterschiedlichen Lösungen von der Verwaltung erbeten. Nachdem diese am Sitzungsabend vorlag, sollte die &bdquo;Causa Torteich" endlich vom Tisch, um Sicherheit zu haben, ob in diesem Jahr noch der Ausbau von zwei oder lediglich einer weiteren Haltestelle finanziert werden kann.

Favorisiert sind laut Bauamtsleiter Steffen Schenk Sonneborn-Mitte und Sonneborn-Hauptstraße. In dieser Schlussphase hatte sich Stadtplaner Halke Lorenzen – seit 1989 für Barntrup tätig, unter anderem beim Umbau des Alverdisser Bahnhofs – beim Ausschuss-Vorsitzenden Jobst-Dieter Rodewald-Tölle gemeldet und seine kostenlose Expertise angeboten, die er am Abend vorstellte.

Nicht alle wollten sie noch hören und forderten eine Abstimmung, denn eine weitere Variante, bei der die Haltestellen auseinander gezogen werden sollten, kam ins Spiel. Auch der Bauamtsleiter, der betonte, dass alle sechs bis dato dargelegten Varianten zu den genannten Kosten rechtlich genehmigungsfähig und &bdquo;technisch machbar" seien sowie Bürgermeister Jürgen Schell standen weiteren Diskussionen kritisch gegenüber.

Lorenzen erhielt dennoch das Wort und beleuchtete alle Varianten nach ökologischen, Verkehrssicherheits- und gestalterischen Gesichtspunkten. Müssen Bäume gefällt werden? Wie ist die Verkehrssicherheit – vor dem Hintergrund, dass sich die Alverdisser eine Verkehrsberuhigung der Straße &bdquo;Helle" gewünscht hatten? Wie ist der Blick auf den historischen Ortskern? Letzterer hatte bislang wenig Stellenwert, war dem Stadtplaner aber vor dem Hintergrund, dass das Torteich-Areal parkähnlich umgebaut werden soll, wichtig.

Deutlich wurde, dass Lorenzen die nunmehr beschlossene Lösung für nicht empfehlenswert hält, da sie &bdquo;die wasserrechtliche Diskussion um die Teiche" neu entfachen könne. &bdquo;Ich warne vor Baumaßnahmen am Teich", so Lorenzen. Seit Jahren fordere die Untere Naturschutzbehörde des Kreises den Rückbau der Teiche.Zudem wäre &bdquo;die Chance für einen naturnahen Rundweg um den Teich vertan". Dieser müsse nun über die Bushaltestelle verlaufen. Darüber hinaus könne die geplante Straßenverengung in Kreuzungsnähe zu Rückstau auf die Schlossstraße führen.

Bürgermeister Jürgen Schell, der Rückenwind von den Anwohnern erhielt, favorisierte den Mehrheitsbeschluss, &bdquo;die vorhandene Situation, am gewachsenen Standort ohne bisherige verkehrstechnische Auffälligkeiten zu belassen".

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