Streit um das Geld für Barntrups Ehrenamt

Barntrup. Mit 5000 Euro wollte die Stadt Barntrup sich im Rahmen eines Ehrenamtstages bei den örtlichen Vereinen für ihre Arbeit bedanken. Dieser Tag wird vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die Frage &bdquo;was soll mit den im Haushalt eingestellten 5000 Euro geschehen" war nach einem Antrag der CDU-Fraktion Gegenstand einer kontroversen Diskussion im Sport- und Vereinsausschuss.

Laut Antrag sollte das Geld nicht zurück in den allgemeinen Haushalt fließen, sondern an Vereine ausgezahlt werden, die durch Corona-bedingte Veranstaltungsausfälle in finanzielle Probleme geraten sind. Die Position der Stadt Barntrup machte Kämmerer Uwe Schünemann deutlich.

1,4 Millionen Euro weniger Einnahmen Der Herr der städtischen Finanzen gab zu bedenken, dass auch die Stadt in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie mit finanziellen Einbußen zu kämpfen hat. &bdquo;Wir rechnen mit rund 1,4 Millionen Euro Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer", so Schünemann, der auch auf fehlende OGS-Gebühren, Miet- und Pachteinnahmen hinwies.

Er bat darum, das Geld nicht anderweitig auszugeben, zumal die Vereine durch die Erhöhung der Sportpauschale in diesem Jahr bereits einen Mehrbetrag erhalten hätten. Zur Erinnerung: Die Stadt hatte die Sportpauschale auf 15.000 Euro und damit um 100 Prozent erhöht, um Vereinen mehr Geld für jugendliche Mitglieder auszahlen zu können. Ein Teil des Geldes floss auch in die Unterstützung des Stadtsportverbands.

Der Bitte des Kämmerers, die 5000 Euro im Stadtsäckel zu belassen, konnte sich SPD-Ausschussmitglied Boris Kasper vollumfänglich anschließen. Sein Fraktionschef Andreas Wilde plädierte für &bdquo;Abwarten", wie sich die Finanzen nach den nunmehr vorgenommenen Lockerungen auf Seite der Stadt aber auch bei den Vereinen entwickeln.

Darüber hinaus schloss sich Wilde auch der Kämmerei-Meinung an, die Kostenstellen im Haushalt sauber zu trennen und zweckgebunden eingestellte Gelder nicht für anderes zu verwenden.

Die Kriterien der Geld-Verteilung waren ebenfalls Diskussionsgegenstand. So fragte sich Grünen-Ausschussmitglied Horst Schröder, wie effektiv die finanzielle Hilfe aus einem Topf mit 5000 Euro für 56 in Barntrup registrierte Vereine sein kann. Daraufhin schlug der Ausschussvorsitzende Wilfried Düwel, der für die CDU den Antrag formuliert und einen möglichen Bedarf im Vorfeld auch bei den Vereinen abgerufen hatte, vor, den ebenfalls mit 5000 Euro dotierten Heimatpreis im gleichen Zuge zu verwenden.

Außerdem sprach er sich gegen ein &bdquo;Gießkannen-Prinzip" aus, woraufhin unterschiedliche Kriterien für die Verteilung der Gelder andiskutiert wurden. &bdquo;Für die Vereinsjugend" war ein von SPD-Mitglied Thomas Schwekendiek vorgeschlagener Ansatz, denn &bdquo;Erwachsene können den Ausfall ihres Sports durch Corona-Einschränkungen besser kompensieren als Kinder", so Schwekendiek.

Hier gab CDU-Mitglied Daniel Düwel zu bedenken, dass beispielsweise der Verein Carnevalos aus Alverdissen zahlreiche Jugendliche im Mitgliederbestand habe, aber von den Corona-Einschränkungen gar nicht betroffen war, da die Haupteinnahmequelle des Vereins, die Karnevalssitzung ein Mal im Jahr, ganz normal im Februar hatte stattfinden können.

Gleichwohl Modalitäten der Auszahlung und Kriterien für die Verteilung noch gefunden werden müssten, plädierte Wilfried Düwel dafür, mit den 5000 Euro &bdquo;etwas zu machen". Das Geld sei bereits in den Haushalt eingestellt und stelle für die Stadt Barntrup eine geringe Summe dar. &bdquo;Wir erhalten unseren Antrag aufrecht", ließ er wissen.

Dieser geht nun zur Diskussion in die Fraktionen und wird dann erneut beraten. Auch die Vereine haben die Möglichkeit, noch einmal Stellung zu beziehen.

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