Schulleiterin Schmuck und Bürgermeister Schell bleiben zerstritten

Barntrup. Die Fronten zwischen Gabriele Schmuck, der Schulleitung des Barntruper Gymnasiums und Bürgermeister Jürgen Schell sind verhärtet. Daran konnte auch die auf Antrag der CDU Barntrup einberufene Sondersitzung des Schulausschusses am Dienstagabend nichts ändern.

Schmuck akzeptierte die Entschuldigung des Bürgermeisters für kritische Äußerungen in seiner Email zur vergangenen Abiturfeier nicht. Schell erklärte, dem seitens der Schulleitung ausgesprochenen &bdquo;Hausverbot" für ihn im Gymnasium nicht folgen zu wollen.

Erneute Entschuldigung Wie berichtet hatte eine Email , die Jürgen Schell als oberster Vertreter des Schulträgers an Gabriele Schmuck mit Kopie an alle Fraktionsvertreter geschickt hatte, den Ärger ausgelöst. &bdquo;Der Ruf des städtischen Gymnasiums hat seit Ihrer Zeit sehr gelitten" – diesen dort gefallenen Satz &bdquo;würde ich gern revidieren. Er ist zu pauschalisierend", erklärte Schell vor dem Ausschuss gegenüber Schmuck, die im Sommer 2014 die Leitung des Gymnasiums übernommen hatte.

Er wolle sich nochmals, wie schon bei einem gemeinsamen Gesprächstermin mit der Bezirksregierung geschehen, bei Gabriele Schmuck entschuldigen. Diese lehnte erneut ab und kritisierte, Schell habe lediglich für den Verteiler der Email, nicht aber für den Inhalt um Verzeihung gebeten.

"Es handelt sich um schwere Beleidigung"

Unterstützung bekam sie von ihrem Stellvertreter Markus Tackenberg, der betonte: &bdquo;Hier geht es nicht um Unstimmigkeiten sondern um schwere Beleidigung." Die Angelegenheit müsse aufgearbeitet werden. Schell seinerseits betonte, dass es nicht zu dieser Äußerung gekommen wäre, wenn die Schulleitung ihn seinerzeit über die Wünsche der Schülerschaft informiert hätte. Bei aller Anerkennung der Leistungen gäbe es auch Fälle, in denen Betroffene Probleme mit der Schulleitung hätten, die bis zur Bezirksregierung vorgebracht wurden.

Diese stand bis Redaktionsschluss für Rückfragen nicht zur Verfügung. &bdquo;Das sind Einzelfälle, aber mit einer Streu-Wirkung", so Schell, der gegenüber der LZ am Folgetag der Sitzung auf drastisch gesunkene Anmeldezahlen in den fünften Klassen hinwies. Die von der LZ bei der Schulleitung erfragten Anmeldezahlen der fünften Klassen von 2017 bis 2020 sehen wie folgt aus: 2017 – 83 Schüler, 2018 – 102 Schüler, 2019 – 92 Schüler, 2020 – 64 Schüler.

Wie bereits Ende Juni als Reaktion auf die Schell-Email stellten sich auch in der Sitzung die Vertreter aller politischen Fraktionen hinter das Gymnasium und kritisierten ihrerseits den Tonfall und die Wortwahl des Bürgermeisters – allen voran Hardy Friedrich als Ausschussvorsitzender und SPD-Mitglied, der erklärte, in der Email sei es zu &bdquo;Entgleisungen gekommen".

Christel Waltermann (Grüne) erklärte: &bdquo;Die Email ist geprägt von Unsachlichkeit". Christian Olschewski (CDU) betonte, seine Fraktion sei stolz auf das Gymnasium als erste Europaschule OWLs mit einem Ranking unter den besten zwanzig Schulen des Landes. Andreas von Borck (FDP) attestierte der Schulleitung einen &bdquo;hervorragenden Job". Kommentare der Fraktionen contra Bürgermeister wurden mit Klatschen im gut gefüllten Zuschauerraum kommentiert, was sich Jürgen Schell verbat.

Die Frage, ob Schell der Bitte Schmucks, einen anderen Ansprechpartner in der Verwaltung zu benennen nachkomme, verneinte er.

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