Renovierung des Barntruper Gymnasiums wird 1,9 Millionen Euro teurer

Barntrup. Die Renovierung des Barntruper Gymnasiums beschäftigt derzeit Verwaltung, Politik und die Baukommission. Diese besteht ebenfalls aus Vertretern von Politik und Verwaltung und soll die Großbaustelle betreuen. Sie hat am Montag zusammen mit dem Architekten und Bauplaner getagt. Das Ergebnis stellt die Stadt vor enorme finanzielle Herausforderungen.

So muss sie damit rechnen, dass die Bauarbeiten 1,9 Millionen Euro teurer werden. Das ist ein Anstieg gegenüber den Plankosten von mehr als 50 Prozent, wie im Bauausschuss und in der Ratssitzung deutlich wurde.

Die Kommunalpolitiker entschieden sich einstimmig dagegen, diese Mehrkosten freizugeben. Angesichts der großen Summe wurde die Verwaltung zunächst nur beauftragt, mit dem Architekten eine Bauzeitenplanung zu erarbeiten. Letzterer habe, wie Christian Olschewski (CDU) kritisierte, &bdquo;Planungsfehler" eingeräumt.

Weitere Verzögerungen nicht hinnehmbar Die Politik erbat unisono eine Stellungnahme des Stadtkämmerers Uwe Schünemann zur Finanzierbarkeit der Mehrkosten. Schünemann erklärte zunächst: &bdquo;Wir müssen mit diesen neuen Erkenntnissen fortfahren." Gleichzeitig empfahl er, im Bauzeitenplan nicht weiter zurückzufallen: &bdquo;Wir können uns weitere Verzögerungen nicht leisten."

Schünemann hatte zuvor angesichts zu erwartender Mindereinnahmen der Stadt aufgrund der Corona-Pandemie eine verhaltene Haushaltsprognose abgegeben. Er machte deutlich, dass Schulen ebenso wie die Feuerwehr Pflichtaufgaben der Stadt seien. Die &bdquo;Riesensumme" von 830.000 Euro sei für die Feuerwehrgerätehäuser in Barntrup und Alverdissen aufzubringen. Dafür seien 250.000 Euro Fördermittel zu erwarten. Die Arbeiten am Gebäude in Sonneborn, die noch für dieses Jahr vorgesehen sind, schlügen nach Schätzungen mit einer weiteren Summe von bis zu 500.000 Euro zu Buche.

Geld wird deshalb voraussichtlich knapp in der Stadtkasse, und so taten sich die Politiker schwer, die weiteren Mittel für das Gymnasium &bdquo;innerhalb von lediglich einer Woche nach Kenntnisstand der Mehrkosten" freizugeben, wie Olschewski sagte. Einen großen Anteil an der Kostensteigerung hat die Dachentwässerung, die derzeit im Hause verläuft und Probleme verursacht. Sie soll an die Außenseite des Gebäudes verlegt werden. Unstrittig ist, dass auch die Brandschutzauflagen umgesetzt werden müssen.

Architekten handlungsfähig machen Neben diesen als notwendig erachteten Maßnahmen sahen die Politiker aber in der ursprünglichen Beschlussvorlage auch &bdquo;Nice-to-have"-Arbeiten aufgeführt, wie Norbert Wrede (SPD) und Olschewski weitere Optionen beschrieben. Zu diesen gehöre beispielsweise der Einbau von Waschbecken in jeden Klassenraum.

Zur Notwendigkeit und Ausführung jedes einzelnen Gewerkes werde sich, so Olschewski, &bdquo;der neue Rat" nach der Kommunalwahl positionieren. Norbert Wrede erwartet in der Zwischenzeit vom Architekten &bdquo;eine Trennung von notwendigen und zusätzlichen Maßnahmen sowie entsprechend zwei Bauzeitenpläne".

Die verbindliche Einhaltung dieser Pläne mahnte Henning Waltermann (Grüne) am Beispiel des Umbaus eines großen Discounters an: &bdquo;Da stand bereits Wochen zuvor der tagesgenaue Termin der Wiedereröffnung."

Bauamtsleiter Steffen Schenk spielte diesen Ball in die Politik zurück und erklärte: &bdquo;Wir bitten um Entscheidung, welche Baumaßnahmen ausgeführt werden sollen – beispielsweise im Bereich Heizung oder Sanitär –, um den Architekten handlungsfähig zu machen."

Soweit die Verwaltung die gewünschten Informationen geliefert habe, konterte Christian Olschewski, werde die Politik handeln.

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