Politik diskutiert über neue Heizung im Barntruper Freibad

Barntrup . Soll der Sonne beim Heizen des Wassers im Barntruper Freibad unter die Arme gegriffen werden? Möglicherweise. Denn die Stadtverwaltung lässt nun drei Varianten prüfen, um die marode Solar-Absorberanlage im Freibad zu ersetzen. Und zwei der Möglichkeiten sehen eine Zusatzheizung vor – aber auch Zusatzkosten.

Seit 22 Jahren wird das Wasser im Freibad-Becken mit der Absorberanlage geheizt. Es läuft über Schläuche auf dem Dach der Umkleiden und wird so erhitzt. Inzwischen ist klar, dass die Anlage dringend erneuert werden muss – die Schläuche sind porös. Die laufende Saison, die voraussichtlich am Montag, 14. September, endet, hat sie noch durchgehalten. Die Politik diskutiert schon eine Weile, welche Möglichkeiten es jetzt gibt. Und SPD-Fraktionschef Andreas Wilde möchte Nägel mit Köpfen machen, wie er im Sport- und Vereinsausschuss sagte: &bdquo;Die Anlage muss zur Freibadsaison 2021 laufen."

Die Frage ist nur: Welche Anlage? Die Stadtverwaltung hatte verschiedene Vorschläge gemacht, die bei den Kosten stark variieren. Am günstigsten wäre mit geschätzten 45.000 Euro netto, die Absorberanlage eins zu eins auszutauschen, zumal ohnehin auch das Dach saniert werden muss. Das bedeutet aber auch, dass die Wassertemperatur je nach Wetter stark schwankt. Mit anderen Worten: Es gibt einen Schlotterfaktor, wenn die Sonne nicht lang genug scheint. Aus diesem Grund sei Frühschwimmen in Barntrup nicht möglich, &bdquo;weil das Wasser einfach zu kalt" sei, wie Ulrike Dubbert (SPD) sagte. Wobei Fachbereichsleiter Uwe Schünemann darauf hinwies, dass für echtes Frühschwimmen in den frühen Morgenstunden ohnehin das Personal fehle. Das Bad macht derzeit an vier Tagen in der Woche um 10 Uhr auf und am Wochenende um 9 Uhr.

Gasheizung ist eine Variante Gleichwohl soll auch genauer untersucht werden, wie teuer es wäre, wenn die Absorberanlage von einer Gasheizung unterstützt würde, eventuell kombiniert mit einer Solarthermieanlage. Die Wassertemperatur würde nach Einschätzung des beauftragten Ingenieurbüros längst nicht mehr so stark schwanken, und auch die derzeitigen Extra-Gasheizer für das Duschwasser wären nicht mehr notwendig. Doch die Investitionskosten liegen bei geschätzten 65.000 bis 78.000 Euro, und vor allem der Betrieb wäre wegen des Gasverbrauchs teuer. Bei ungünstigem Wetter würde die Heizung nach Schätzungen pro sechs Tage 2000 Euro kosten.

Hackschnitzel-Heizung hat höheren Kostenfaktor Zusätzlich wird nun auch die Variante untersucht, das Wasser mit einem Biomassekessel beziehungsweise einer Hackschnitzel-Heizung zu erwärmen. Vehement dafür sprach sich Grünen-Vertreter Horst Schröder aus: &bdquo;Wir sind klar dafür." Holz von den städtischen Grünflächen könnte genutzt werden – ökologisch vorteilhaft. Das hätte nach dem Urteil von Uwe Schünemann zwar Charme, aber die Verwaltung favorisiere diese Variante nicht – aus Kostengründen. Beispielsweise brauche es Personal, um die Anlage mit Brennmaterial zu füllen. Auch Andreas Wilde äußerte Zweifel, doch Schröder glaubt nicht, dass es ein Problem wäre, wenn der Bauhof ein bis zwei Stunden pro Woche tätig wird. Die Investitionskosten für die Hackschnitzel-Heizung werden auf 65.000 Euro geschätzt – ohne Lager und weitere Maschinen.

Bauamtsleiter Steffen Schenk signalisierte indes, dass die Hackschnitzel-Variante ohne größeren Aufwand genauer untersucht werden könnte. Deshalb wird auch sie nun weiter geprüft – ebenso wie die Erneuerung der Solarabsorberanlage mit und ohne Gas-Brennwertgerät.

Die Politiker wollen zwei Möglichkeiten nicht näher untersuchen: eine Wärmepumpe und ein Gasbrennwertgerät. Beides wäre zu teuer.

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