Barntruper Schüler auf den Spuren der Vermüllung

Barntrup. Es sieht aus wie ein Fischernetz in Kleinformat, ist aber ein wissenschaftliches Gerät. Rund zwanzig Schüler der Klasse 6 b des Barntruper Gymnasiums machten sich gestern Vormittag im Namen der Wissenschaft mit einem kleinen dreieckigen Netz, Maßband, Bollerwagen und Küchenwaage auf den Weg zum Fluss Bega am Ortsausgang von Barntrup. Ihr Ziel: Daten über die Menge von Plastikmüll im und am Fluss zu sammeln und im Rahmen der europaweiten Aktion &bdquo;Plastic Pirates go Europe!" an die Forschungswerkstatt der Christian-Albrechts-Universität in Kiel zu melden.

&bdquo;Das Spannende ist, dass wir hier nach standardisierten Vorgaben arbeiten", erläutert Kristin Göltenboth, Lehrerin für Sport und Biologie, die mit ihrem Kollegen Felix Müller die Schüler anleitet. In drei Gruppen eingeteilt, machten die sich an die Arbeit, Müll aufzustöbern, zu wiegen und zu katalogisieren.

Fließgeschwindigkeit errechnen und Müll wiegen

Malin Klippenstein (11) ist Mitglied der Gruppe Eins, die für die Erfassung der im Fluss selbst befindlichen Plastikmüll-Menge zuständig ist. Zunächst galt es, die Fließgeschwindigkeit der Bega zu ermitteln. &bdquo;Dafür haben wir als erstes ein zwanzig Meter langes Maßband entlang des Flusses ausgelegt", beschreibt die Schülerin. Daraufhin wurden drei Holzstöckchen von der Brücke am Hofladen Altrogge in den Fluss geworfen. &bdquo;Wir haben gemessen, wie lange sie brauchen, bis sie an der Zwanzig-Meter-Marke waren", erläutert Ciara Chtewi (11). So sollte im nachfolgenden Mathe-Unterricht die Fließgeschwindigkeit ermittelt wird. Aber neben messen und rechnen war die Gruppe auch dafür zuständig, das kleine Säckchen exakt eine Stunde lang in den Fluss zu hängen. &bdquo;Das senden wir dann samt gesammeltem Inhalt an die Forschungswerkstatt", beschreibt Klippenstein.

Die zweite Gruppe mit Lukas Kirsch (11) und vier weiteren Mitstreitern hatte die Aufgabe, entlang des Flusses Müll einzusammeln und nach vorgegebenen Kategorien zu sortieren. &bdquo;Ich war erstaunt, dass es so wenig war", gibt er zu und auch Lehrerin Göltenboth zeigt sich verwundert: &bdquo;Dies ist das zweite Mal, dass wir diese Messungen durchführen. Beim ersten Mal habe ich eine Stelle in Bega nahe der Bushaltestelle ausgesucht. Dort haben wir wesentlich mehr Müll gefunden." Die Ausbeute der &bdquo;Müll-Exkursion" teilten die Schüler auf unterschiedliche Eimer auf. Textil, Gummi, Plastikdeckel, Glas – die Müllkategorien waren ebenfalls vorgegeben. Per Küchenwaage ermittelte das Team die jeweilige Müllmenge.

Die dritte Gruppe mit dem komplizierten Arbeitstitel &bdquo;Transekt" hatte die Aufgabe, die Umgebung der Bega auf einer Länge von 50 Metern und einer Breite von 20 Metern in unterschiedliche Sektionen einzuteilen, die da heißen: Flussrand, Flussböschung, Flusskrone. In diesen drei Zonen wurde gezielt nach Müllvorkommen gesucht. Am späten Vormittag waren alle Ergebnisse notiert und die Schülergruppe machte sich zur weiteren Auswertung auf den Rückweg zum Gymnasium. &bdquo;Das hat Spaß gemacht und war zudem eine wichtige Aufgabe", befindet Leon Maurice Meise (12). Lehrerin Göltenboth ist von der Aktion ebenfalls überzeugt: &bdquo;Die passt sehr gut zum Gymnasium Barntrup, denn wir sind Schule der Zukunft und daher der Nachhaltigkeit verpflichtet, sowie Europa-Schule und da beteiligen wir uns gern an dieser Studie."

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