Für den Bau eines Güllebehälters in Alverdissen hagelt es Kritik

Barntrup-Alverdissen. Um den im Bau befindlichen Güllebehälter am Bruchweg in Alverdissen gab es im Barntruper Bauausschuss Diskussionen. Wie berichtet und in Leserbriefen an die LZ deutlich gemacht, gab es Anwohnerkritik zum Bauvorhaben eines Landwirtes, der selbst keine Tiere mehr hält und abseits seines Hofes im Nordwesten von Alverdissen nahe frequentierter Spazierwege die Genehmigung zum Bau eines zwei Millionen Liter fassenden Güllebehälters vom Kreis Lippe erhielt. Hier soll nach Auskunft des Bauherrn künftig Gülle aus viehstarken Gebieten vor der Ausbringung auf die umliegenden Felder gelagert werden.

"Wir waren überrascht von dem Bau" &bdquo;Bei so großen Bauvorhaben erwarte ich, dass die Verwaltung uns das mitteilt", kritisierte Ausschussmitglied Adolf Albert (SPD) das Vorgehen in diesem Fall. Zur Erinnerung: im Vorfeld einer im März vergangenen Jahres anberaumten Sitzung hatten die Ausschussmitglieder einen Einzeiler als Hinweis auf dieses Bauvorhaben erhalten. Die Sitzung fiel coronabedingt aus. Der Kreis Lippe als Genehmigungsbehörde erklärte, die Stadt ordnungsgemäß beteiligt zu haben.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich jedoch unisono überrascht als nach dem Baubeginn kritische Nachfragen von Bürgern an sie herangetragen wurden. &bdquo;Wir sind damit nicht betraut worden und waren alle überrascht von dem Bau. Das ist ärgerlich und negativ in der öffentlichen Wahrnehmung", erklärte Ausschuss-Mitglied Wilfried Düwel (CDU). Beide Politiker sind Alverdisser Bürger. Die Kritik eines ehemaligen Ausschuss-Vorsitzenden, dass es unter seiner Ägide keine positive Entscheidung gegeben hätte, wiesen die Ausschuss-Mitglieder allerdings von sich. &bdquo;Auch wenn uns diese Baumaßnahme möglicherweise nicht gefällt. Wir hätten keine Möglichkeit gehabt, sie zu verhindern. Die Kritik sollte sich vielmehr an der Gesetzeslage orientieren und nicht an unserer Arbeit", so Düwel.

Namen von Bauherren werden nicht genannt So sieht es auch Bürgermeister Borris Ortmeier, der deutlich machte, die Stadt sei in diesem Fall nicht Genehmigungsbehörde sondern der Kreis. &bdquo;Die Frage, die wir uns stellen können, ist: Haben wir planungsrechtlich etwas entgegenzuhalten?" Die Antwort sei in diesem Fall ein klares Nein. Eine Absage erteilte Ortmeier auch der Bitte von Albert, künftig Bauanträge im nicht-öffentlichen Teil mit Namensnennung des Bauherrn zu beraten. Ortmeier: &bdquo;Aus Gründen des Datenschutzes hat man uns empfohlen, das nicht zu tun. Es gibt keine sachlichen Gründe, die dafür sprächen, über die Namen der Antragsteller zu informieren".

Zur von Albert hinterfragten Beteiligung der Stadt, erklärte Ortmeier, dass ein negatives Votum der Stadt Barntrup lediglich ein Belang von mehreren hätte sein können. Entscheiden würden in diesem Fall Landwirtschaftskammer und Kreis. &bdquo;Dieses ist nicht unsere Baustelle", so Ortmeier deutlich. Im Übrigen sei die Weiterleitung von Bauanträgen an den Bauausschuss eine &bdquo;Barntruper Besonderheit".

Bauausschuss informieren nicht zwangsläufig üblich Eine LZ-Nachfrage ergab, dass es laut Bürgermeister Hecker im Kalletal nicht zwangsläufig üblich ist, alle Bauanträge dem Bauausschuss zur Kenntnis zu bringen. &bdquo;Vorhaben, die aber aufgrund von Immissionsschutz oder dem Landschaftsplan oder der Größe von Interesse für die Bürger sein könnten, werden im Ausschuss besprochen", so Hecker. Ebenso wird es im Extertal gehandhabt wie Bauamtsleiter Eckhard Paulmann erklärt: &bdquo;Größere Baumaßnahmen, die einen gewissen Eingriff oder der allgemeinen öffentlichen Information bedürfen, werden einzeln als Beschluss dem Ausschuss und ggfs. dem Rat vorgelegt".

In Dörentrup gibt es laut Bauamtsleiter Dirk Süllwold eine Vereinbarung mit der Politik, welche Bauanträge zur Kenntnis gebracht werden. Dies seien alle, die eine Befreiung von einem Bebauungsplan erfordern, alle Maßnahmen im Außenbereich sowie von der Verwaltung negativ beschiedene Anfragen. &bdquo;Außerdem geben wir einen Überblick über aus unserer Sicht wichtige Vorhaben, die von der Verwaltung genehmigt wurden", so Süllwold.

Für den Bau eines Güllebehälters in Alverdissen hagelt es Kritik

Diese Barntruper Ratsmitglieder werden für ihre lange Arbeit geehrt

Sanierung statt Neubau? Entscheidung über die Kita Rote Schule in Barntrup naht

Vom „Schlackenplatz“ zur modernen Sportanlage: Neues Sporthaus in Barntrup eröffnet

So sehen Sieger aus: Diese Sportler und Vereine aus Barntrup wurden beim Stadtfest geehrt

Stadtfest Barntrup

In Barntrup gibt es immer weniger Sargbestattungen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus