Sonneborner beschweren sich über Fäkalien im Grießebach

Barntrup-Sonneborn . &bdquo;In Sonneborn stinkt es zum Himmel – und das seit anderthalb Jahren." Eine Bürgerin machte ihrem Ärger über Fäkalien im Grießebach in den sozialen Netzwerken Luft. Regelmäßig würden Klopapierreste und Exkremente aus einem Rohr in das Bachbett eingeleitet. Der Stadtverwaltung wirft sie Untätigkeit vor. Die LZ hat nachgefragt, was da los ist.

&bdquo;In der Tat waren die Probleme der Verwaltung bereits längere Zeit bekannt", erklärt Barntrups Bürgermeister Borris Ortmeier. Bereits in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, in der die Verschmutzung ebenfalls Thema war, versprach er Abhilfe – und Aufklärung im eigenen Hause. Wie gegenüber der Politik zugesagt, unternahm die Stadt in dieser Woche einen ersten Versuch, um die Ursache der Verschmutzung zu finden.

Ortmeier: &bdquo;Wir haben das besagte Rohr am Dienstag mit einer Kamera befahren – allerdings ohne Ergebnis." Der nächste Schritt, um die vermutete Fehleinleitung zu lokalisieren, sei nun der Einsatz einer Farbmischung. &bdquo;Wir werden das Vorgehen kommende Woche, wenn alle zuständigen Verwaltungsmitarbeiter wieder an Bord sind, besprechen und im Anschluss Gespräche mit den Anliegern in Sonneborn führen, denn hier sind wir auf die Zusammenarbeit angewiesen", erklärte Ortmeier.

Strukturen der Verwaltung wurden geändert Der Grießebach ist ein Bach, der nördlich des Ortes entspringt und mitten durch Sonneborn fließt – wenn er denn fließt. In den vergangenen Jahren bestand der Grießebach zumeist nur noch aus dem Bachbett. Obwohl er sich aus dem Oberen Teich in Sonneborn speist, war er die meiste Zeit des Jahres trocken. &bdquo;Am Oberen Teich gibt es noch eine schön hergerichtete Stelle, an der die Frauen früher ihre Wäsche im Grießebach gewaschen haben sollen", weiß Anwohnerin Ulrike Röhl. In seinem Verlauf ist der Bach in Teilen verrohrt und wird damit unterirdisch geführt. Parallel dazu soll ein städtisches Abwasserrohr verlaufen. Ist dieses das Problem?

&bdquo;Davon gehe ich nicht aus, denn alle Kommunen in NRW müssen in einem 15-Jahres-Zeitraum ihre Kanäle inspizieren. In Barntrup sind wir zwei Mal komplett durch", so Bürgermeister Ortmeier. Man gehe vielmehr davon aus, dass ein Abwasserrohr fälschlicherweise an die Regenwasserabführung angeschlossen worden sei und so Schmutzwasser in den Grießebach laufe. &bdquo;Es ist durchaus möglich, dass der Hauseigentümer davon gar nichts weiß", sagt der Bürgermeister. Denn: In dem in Frage kommenden Bereich liegen nach Ortmeiers Angaben mehrere Häuser, bei denen es in jüngerer Zeit Eigentümerwechsel gegeben hat. Aber mit Hilfe der Eigentümer sei es &bdquo;kein Hexenwerk" durch die nun geplante Farbbeimischung des Wassers herauszufinden, an welcher Stelle das Problem liege.

Was die angebliche Untätigkeit der Verwaltung angeht, erklärte Ortmeier: &bdquo;Damit so etwas künftig nicht mehr passiert, wurden Strukturen innerhalb der Verwaltung verändert." Die Vorwürfe gegen die Verwaltung gipfelten darin, dass Anwohner öffentlich darüber nachdachten, als letzte Abhilfe das Gesundheitsamt des Kreises zu informieren. Bereits in der Bauausschuss-Sitzung im Dezember hatte Ortmeier auch die Ausschuss-Mitglieder gebeten, künftig den direkten Draht zur Verwaltung zu suchen, statt Probleme erst in einer Gremiensitzung anzusprechen – umso eher könne man Antworten geben.

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