Hohe Investitionen in die Barntruper Feuerwehr

Barntrup. Die Barntruper Verwaltung hat gemeinsam mit ihrer Freiwilligen Feuerwehr, dem örtlichen Experten Dirk Kuchenbecker und der "Kommunal Agentur NRW" den Brandschutzbedarfsplan für die Jahre 2023 bis 2027 fortgeschrieben. Kommunen müssen dies spätestens alle fünf Jahre tun, um eine leistungsfähige Feuerwehr vorzuhalten. Inhaltlich geht es darum, zu sehen, wo die Stadt mit ihrer Feuerwehr steht und was noch zu tun ist. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde das 80 Seiten umfassende Werk nun vorgestellt und von der Politik einstimmig abgesegnet. Der Rat hat in seiner Sitzung am Freitag, 16. Dezember, das letzte Wort.

Der Brandschutzbedarfsplan wurde konzeptionell neu aufgebaut. Er orientiert sich nun an landeseinheitlichen Grundsätzen vom Verband der Feuerwehren. In mehreren Sitzungen sind die unterschiedlichen Themen intensiv diskutiert worden.

Pläne für Sonneborn Seit der Erstaufstellung vor zehn Jahren und der ersten Fortschreibung in 2018 sei ständig an der Erfüllung der gesteckten Ziele gearbeitet worden. Das würden unter anderem die Besetzung der Stelle eines hauptamtlichen Gerätewartes und der Kauf verschiedener neuer Fahrzeuge belegen. Allerdings können die für die Einheiten Barntrup und Sonneborn bereits bestellten Mannschaftsfahrzeuge "vermutlich erst 2023" ausgeliefert werden. Vier weitere Fahrzeuge sollten laut Plan in den kommenden Jahren ausgetauscht werden. Das bedeutet enorme Investitionen für die Stadt.

Auch die abgeschlossene Sanierung des Gerätehauses in Alverdissen und d er begonnene Anbau der Feuerwache in Barntrup seien ein Beleg für die Bestrebungen der Kommune und dringend notwendig, heiß es. In Sonneborn soll das Gerätehaus ebenfalls erweitert werden. Denn es seien kaum Lagerflächen vorhanden, der Unterrichtsraum sei zu klein und eine Schwarz-Weiß-Trennung nicht möglich. Das für den Anbau nötige Grundstück wurde bereits gekauft, die finanziellen Mittel sind im Haushalt 2023 enthalten.

Kinderfeuerwehr geplant Derzeit gibt es 115 Einsatzkräfte, verteilt auf die drei Standorte Barntrup, Alverdissen und Sonneborn. Das durchschnittliche Aufkommen liegt bei 110 Einsätzen pro Jahr. "Die damit verbundene Belastung liegt bei etwa einem Einsatz alle drei Tage, was für eine Freiwillige Feuerwehr gut machbar ist", heißt es im Brandschutzbedarfsplan. Die meisten Einsätze (rund 80) fallen in den Ausrückebereich der Einheit Barntrup und werden hier, vor allem am Tag, in Kombination mit den anderen beiden Einheiten abgearbeitet.

Für eine auch künftig gut aufgestellte Feuerwehr brauche es ständig Nachwuchs. Dieser generiere sich in Barntrup überwiegend aus der Jugendfeuerwehr. "Sie erlebt zurzeit einen starken Zulauf", heißt es weiter. Es gebe zwei Gruppen mit insgesamt 37 Aktiven, darunter 23 Mädchen. Allerdings fehlten Jugendwarte. Für die Fahrt zu Lehrgängen oder Freizeiten würden darüber hinaus Fahrzeuge benötigt. Daher sei die Nutzung städtischer Dienstwagen in Aussicht gestellt worden. Um den Nachwuchs weiter zu stärken, wollen die Kameraden zusätzlich eine Kinderfeuerwehr gründen. Die Planungen dazu laufen.

Löschwasserentnahmestellen fehlen Neben dem Nachwuchs müsse es auch das Ziel sein, weitere Bürger für die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr zu gewinnen. Dazu gibt es bereits verschiedene Werbemaßnahmen. Neue Anreize sollen die Verteilung von "Löscheimern" inklusive Flyern an Haushalte und der Kontakt zu Kirchengemeinden schaffen. Weitere Vergünstigen seien künftig denkbar, etwa fürs Fitnessstudio oder in Form der Ehrenamtskarte.

Weil rund 87,5 Prozent des Stadtgebietes Wald- oder landwirtschaftlich genutzte Flächen sind, ergeben sich weite Wege und Fahrzeiten zwischen den Ortsteilen. Das Gefahrenpotenzial für schwere Unfälle sei hoch. "Wir müssen sehen, was die Umgehungsstraße und die Monocabs mit uns machen", sagte Kuchenbecker. Gleichzeitig müssten die Feuerwehrkräfte acht Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort eintreffen.

Darüber hinaus fehlten der Feuerwehr Löschwasserentnahmestellen in Alverdissen, Mönchshof und für die vielen Wald- und Wiesenflächen. Vegetationsbrände hätten jedoch in den vergangenen Jahren aufgrund der Hitzesommer zugenommen. Darum seien Tanklöschfahrzeuge und Schlauchwagen so wichtig. Zur Warnung der Bevölkerung vor Gefahren sind in Barntrup sieben Sirenen stationiert. Die Stadt beabsichtigt, noch drei weitere Sirenen aufzustellen.

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