Alles hängt am Brandschutz: Sanierung der Holstenkamphalle in Barntrup könnte teuer werden

Barntrup. Fast 2,3 Millionen Euro sind eingeplant, der Bürgermeister möchte diese Summe aber lieber nicht ausreizen: In die Holstenkamphalle in Barntrup muss in diesem Jahr erneut investiert werden, denn es gibt Probleme in Sachen Brandschutz.

Das Problem liegt versteckt in einem Zwischenraum zwischen der hölzernen Hallendecke und dem Dach des Gebäudes. &bdquo;Wir haben eine Halle, die grundsätzlich in Ordnung ist. Wir haben aber ein Problem mit den Brandmeldern, die in der Zwischendecke verbaut sind“, sagte Bürgermeister Borris Ortmeier in der vergangenen Sitzung des Sport- und Vereinsauschusses.

Generell dürfe die Halle mit einer solchen Holzdecke nicht als Turnhalle oder Veranstaltungsort genutzt werden. &bdquo;Wir haben da eine Holzdecke, die ist für eine solche Halle nicht zulässig. Aus unterschiedlichen Gründen. Das gilt sowohl für eine Turnhalle, als auch für Sonderveranstaltungen wie Rollkunstlauf“, so Ortmeier weiter.

Kompromiss zur Weiternutzung Als Kompromiss, um die Nutzung zu ermöglichen, mussten vor einigen Jahren Brandmelder in der Zwischendecke verbaut werden - und diese muss die Stadt regelmäßig prüfen. Dafür gibt es einen schmalen Gang, der oberhalb der sichtbaren Hallendecke zu den Anlagen führt. &bdquo;Der Wartungsgang hat aber statische Herausforderungen“, sagt der Bürgermeister. Die maximale Belastung sei schnell erreicht. &bdquo;Wir sehen aktuell aber keine konkrete Gefahr, dass wir sofort handeln müssen“, sagt der Bürgermeister.

Den Gang auf lange Sicht weiterhin zu benutzen, komme aber nicht mehr infrage. Das Ganze habe sich die Stadt auch mit einem Statiker angesehen. &bdquo;Der konnte die Bedenken entgegen unserer Traumvorstellung nicht zerstreuen“, so Ortmeier weiter. Eine Hiobsbotschaft, denn die gesamte Nutzung der Halle hängt an dem Kompromiss beim Brandschutz. &bdquo;Wenn ich die Rauchmelder nicht mehr warte, kann ich die Kompensationsmaßnahme nicht mehr erfüllen. Dann fliegt mir die Nutzung um die Ohren. Also muss ich etwas tun“, fasst Ortmeier zusammen.

Verschiedene Möglichkeiten Und dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Im Moment befinde sich die Stadt in Gesprächen mit Unternehmen darüber, die Turnhalle mit einem anderen Brandmeldesystem auszustatten. &bdquo;Immer mit dem Ziel, dass man deutlich seltener dort oben hin und die Decke betreten muss“, sagt Ortmeier weiter. Lösungen mit Wärmebildkameras und sich selbst testenden Rauchmeldern stehen im Raum. Es könnte, so der Bürgermeister, auch in unmittelbarer Nähe der Einstiegsluke zum Wartungsgang ein Gerät verbaut werden, das mit Rohren permanent Luft ansaugt und das sofort auslöst, sobald sich Rauch in der Luft befindet. Sollte dies funktionieren, würde die Maßnahme deutlich günstiger ausfallen als die im Haushalt eingestellten 2,3 Millionen Euro.

Diese Summe soll nämlich auch den schlimmsten Fall abdecken: Denn findet sich keine Lösung für den Brandschutz, wird es deutlich teurer. &bdquo;Dann muss eine komplett neue Decke rein“, sagt Ortmeier im Gespräch mit der LZ. Dafür müsste schweres Gerät anrücken und müssten große Gerüste aufgebaut werden. Das wiederum könnte sich negativ auf den Zustand des Hallenbodens auswirken. Ortmeier fürchtet zudem, dass bei dieser ganz großen Sanierungsmaßnahme Teile der zahlreichen Sanierungsarbeiten, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, wieder obsolet werden könnten.

Viel investiert Wie es weiter geht, soll sich in den nächsten Monaten klären. Auch im Feierraum, der sich an die Halle anschließt, müssten zudem noch drei Rauchöffnungen im Dach verbaut werden. &bdquo;Das ist mittlerweile klar, das ist aber kein großer Aufwand“, sagt der Bürgermeister.

Bereits in der Vergangenheit wurde immer wieder viel Geld in die in die Jahre gekommene Halle investiert . Unter anderem über 600.000 Euro im Jahr 2020 für die Sanierung von Sanitärbereichen und Duschen. &bdquo;Man hat die letzten 15 Jahre nur Flickwerk gemacht“, sagt Ortmeier. Das sei auch bei anderen städtischen Immobilen der Fall. Als einen Grund dafür sieht er die schlechte Haushaltlage, mit der sich die Stadt seit dem Jahr 2010 konfrontiert sah.

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