Das Wasserschloss Reelkirchen hat Chance auf den Kulturpreis

Blomberg-Reelkirchen. Schon als Kind hatte das Wasserschloss in Reelkirchen für Sigrun Brunsiek etwas Geheimnisvolles, sagt sie. Dass sie dort einmal wohnen wird, hätte sie damals wohl nicht zu träumen gewagt. Doch heute leben Sigrun Brunsiek und ihr Mann Josef Spiegel in dem Wasserschloss, das auf eine 500-jährige Geschichte zurückblickt. Das Ehepaar hat sich mit dem Kauf der stark sanierungsbedürftigen Immobilie vor zehn Jahren nicht nur ein eigenes Heim geschaffen, sondern es mit der Gründung des Vereins &bdquo;Wasserschloss Reelkirchen“ auch zu einem Treffpunkt für kulturelle Aktivitäten entwickelt. Jetzt ist der Verein für den Westfalen Weser-Kulturpreis nominiert.

Das kommunale Versorgungsunternehmen Westfalen Weser rückt mit dem im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Wettbewerb die Projekte, Vereine, Initiativen und Kulturschaffenden ins Rampenlicht, die in besonderer Art und Weise die kreative Landschaft prägen und Aushängeschilder für eine lebendige kulturelle Vielfalt sind. Jede Kommune im Geschäftsgebiet darf einen Wettbewerbsbeitrag vorschlagen, der per Ratsbeschluss ausgewählt wird. &bdquo;Wir sind auf den Wettbewerb aufmerksam geworden und haben dann bei der Stadt Interesse bekundet“, erzählt Sigrun Brunsiek als Vorsitzende des Vereins. Der Rat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Nominierung aus.

&bdquo;Dass es wirklich so gut funktionieren wird, hätten wir damals nicht gedacht“, erinnern sich die Schlossherren an die Anfänge ihres Vereins zurück. Ein Kreis aus anfänglich sieben Mitgliedern ist inzwischen auf rund 50 Helfer angewachsen. Sie verfolgen das Ziel, Kultur auch im ländlichen Raum zu etablieren. Mit seinen jährlich wechselnden Schwerpunktthemen organisiert der Verein Kunst- und Kulturprojekte im Wasserschloss und darüber hinaus in der gesamten Region, die zumeist an ungewöhnlichen Orten oder im öffentlichen Raum stattfinden. Vor allem die &bdquo; Lichtkunst-Spaziergänge “ haben in den vergangenen drei Jahren ein breites Publikum begeistert.

Torhaus wird im August eröffnet &bdquo;Die Besonderheit unseres Vereins ist der starke ländliche Bezug mit einem überregionalen Netzwerk“, erklärt Josef Spiegel. &bdquo;Das Programm bietet ein niederschwelliges Angebot mit guter Qualität, bei dem jeder mitmachen kann und dabei gefordert, aber nicht überfordert wird.“ Und bald sei noch viel mehr möglich, führt Sigrun Brunsiek weiter aus.

Das etwa 400 Quadratmeter große Torhaus wird derzeit mit Mitteln des NRW-Heimatministeriums und aus dem Etat von &bdquo;Dritte Orte“, ein Programm, das Ideen rund um Kultur und Begegnung im ländlichen Raum fördert, saniert. Die Eröffnung ist für den 12. August geplant. Das Torhaus soll dann Vereinen und anderen Interessierten als Versammlungsraum dienen. Außerdem wird es durch verschiedene Veranstaltungen, wie etwa Konzerte und Ausstellungen, mit Leben gefüllt. &bdquo;Das wird unser nächstes großes Experiment, welches Programm funktioniert dort und welches nicht“, sagt Sigrun Brunsiek. Darüber hinaus soll in dem Gebäude ein nicht kommerzielles Café eingerichtet werden.

Anerkennung für die vielen ehrenamtlichen Helfer &bdquo;Es wäre eine tolle Anerkennung für unsere vielen ehrenamtlichen Helfer“, sagt die Vorsitzende des Vereins über einen möglichen Gewinn des Westfalen Weser-Kulturpreises. Eine Jury aus unabhängigen Vertretern aus verschiedenen kulturellen Bereichen wird schließlich die Sieger ermitteln. Es werden mehrere Hauptpreise, maximal 10.000 Euro für einen Einzelpreis, vergeben. Das nach Vergabe der Hauptpreise verbleibende Budget wird als Kulturförderung an die verbleibenden Nominierungen verteilt.

Alle Kommunen müssen einen Fürsprecher bestimmen, der die Patenschaft für den eingereichten Vorschlag für die Dauer des Wettbewerbs übernimmt. Für den Verein &bdquo;Wasserschloss Reelkirchen“ wird diese Aufgabe die Kulturbeauftragte Andrea Plat übernehmen.

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