Ostlippe/Kalletal. Der Förderbescheid für das interkommunale E-Government Projekt der Kommunen Blomberg, Lügde, Schieder-Schwalenberg und Kalletal liegt vor. Ina Scharrenbach, Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, hat einen Scheck über 245.000 Euro nach Blomberg mitgebracht. „Ich freue mich, dass Sie die bewährte Zusammenarbeit in die digitale Welt heben, Prozesse verschlanken und somit andere Kommunen aus ihren Ideen lernen können“, lobte Ministerin Ina Scharrenbach, einer Pressemitteilung áus dem Lügder Rathaus zufolge.
Das Ministerium hatte ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das Gemeinden und Gemeindeverbände, die Interesse an einer Zusammenarbeit haben, unterstützt. Der Antrag der vier lippischen Kommunen hatte Erfolg. Bürgermeister Christoph Dolle, Amtskollege Torben Blome (Lügde), der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Jochen Heering (Schieder-Schwalenberg) und Fachbereichsleiter Olaf Kapelle (Kalletal) waren nun im Blomberger Rathaus dabei.
"Wir sind von diesem Weg überzeugt"
Durch das Onlinezugangsgesetz (OZG) und das E-Governmentgesetz NRW stehen alle Städte und Gemeinden in NRW vor der Herausforderung, Bürgerdienste online zur Verfügung zu stellen. Bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben wollen die vier Kommunen eng kooperieren und Synergieeffekte schaffen.
Am Ende sollen gemeinsam entwickelte E-Government-Angebote stehen. „Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir die internen Prozesse der vier Verwaltungen weitestgehend angleichen, sodass eine durchgängige Digitalisierung vom Antrag bis zur Bearbeitung und zum Entscheid möglich ist“, erklärt Dolle. Blome ergänzt: „Die Digitalisierung in Verbindung mit der Kooperation ist eine große Chance für uns als kleine Kommunen in Lippe. Wir sind von diesem Weg und den sich daraus ergebenen Synergien überzeugt.“
Stellen werden attraktiver
Auch Personalkapazitäten sollen gewonnen werden: „Gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels und der Tatsache, dass es für die Verwaltungen immer schwerer wird, geeignetes Personal zu finden, ist die interkommunale Zusammenarbeit der richtige Weg. Damit können Stellen aufgewertet und attraktiver gestaltet werden“ wird Heering zitiert. Kapelle ergänzt: „Wir wollen die Möglichkeiten moderner IT-Infrastruktur, innovativer Technologien und optimierter Prozesse ausschöpfen, um die Verwaltung stetig zu modernisieren und die vielfältigen Aufgaben effizient und bürgernah zu erfüllen."
Die Kommunen haben bereits detaillierte Zielsetzungen formuliert. Neben einheitlichen Strukturen für ein Dokumentenmanagement-System ist es Ziel, Verwaltungsvorgänge durchgängig digital bearbeiten zu können. Verwaltungsprozesse werden untersucht und mittels einer Software visualisiert. "So können Prozessabläufe der Kommunen verglichen und bei Bedarf angepasst werden", heißt es. Durch eine Dokumentation von Abläufen und Know-how sollen zukünftig Personalwechsel erleichtert werden. Schulungen für Beschäftigte zum Prozessmanagement sowie zum digitalen Arbeiten sind geplant.