Blomberg. Die Stadt Blomberg sagt den Schottergärten den Kampf an. Schotter und Kunstrasen als Gestaltung von Gartenflächen sind seit Anfang des Jahres laut Landesbauordnung verboten. Auch Blomberg möchte dem Trend nun aktiv entgegen wirken.
„Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit der Klimakampagne Ostwestfalen-Lippe alle wichtigen Punkte in einem Informationsblatt ,Klima- und Artenschutz beginnt vor der Haustür’ zusammengetragen und verteilen dieses nun an Bürger und legen es im Rathaus und Bürgerbüro zur Mitnahme aus. Wir wollen mit dieser Aktion nicht drohen, sondern aufklären und ein deutliches Signal setzen", erklärt die Blombergs Klimaschutzmanagerin Charlotte Eichmann in einer Pressemitteilung.
Schottergärten seien mit dem aktuell geltenden Recht nicht vereinbar, heißt es weiter: „Zum einen gibt es die Festsetzungen in den Bebauungsplänen, die nach dem Baugesetzbuch die Anlage von Schottergärten verbieten. Zum anderen ist auch in der Bauordnung NRW festgelegt, dass nichtbebaute Flächen wasseraufnahmefähig und begrünt sein müssen.“ Die Prävention dieser Anlagen solle dazu beitragen, absehbar entstehende Rückbaukosten zu verhindern und gleichzeitig zu einem grüneren Stadtbild und einem gesunden Stadtklima beizutragen“, betont die Klimamanagerin.
Pflege nicht so leicht, wie viele denken
Charlotte Eichmann ergänzt: "Schottergärten sind auch sicher nicht so pflegleicht, wie viele glauben. So muss regelmäßig das Unkraut entfernt werden und mit der Zeit lagern sich zwischen den Steinen zudem Blütenstaub, Schmutz und Laubreste ab, sodass auch hier einzelne Samen austreiben können."
Bei der Diskussion über Schottergärten gehe es dabei um viel mehr als Geschmacksfragen - versiegelte Flächen würden mehrere Probleme mit sich bringen: „Insbesondere an heißen Sommertagen heizen sich die Steine so stark auf, dass sie noch nachts Hitze abgeben und das Mikroklima in der Stadt beeinträchtigen. Zum anderen kann Wasser bei Starkregen nicht abfließen und sucht sich infolgedessen einen anderen Weg. Grüne Vorgärten dagegen bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen und fördern so die Artenvielfalt.“
Das Infoblatt ist auch unter www.blomberg-lippe.de abrufbar. Fragen zu der Aktion beantwortet Charlotte Eichmann, Tel. (05235) 504230, E-Mail: c.eichmann@blomberg-lippe.de