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Reelkirchens Kult-Kneipe öffnet wieder - vielleicht nicht zum letzten Mal

Silke Buhrmester

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Eine Initiative möchte die Kult-Kneipe von Reelkirchen retten. - © Silke Buhrmester
Eine Initiative möchte die Kult-Kneipe von Reelkirchen retten. (© Silke Buhrmester)

Blomberg-Reelkirchen. Zum Jahresende drehte Fritz Diekmann den Schlüssel zum letzten Mal um. Seine Kneipe, den Reelkirchener „Küsterkrug“, führte er 55 Jahre lang. Das historische Gebäude an der Mühlenstraße, mitten im Ort Reelkirchen, steht nun leer. Hat es eine Zukunft? Im Dorf hat sich ein Unterstützerkreis gegründet, der das Traditionslokal retten möchte.

Detlef Breuer ist seit einiger Zeit der neue Ortsvorsteher von Reelkirchen und gehört zu jenem Unterstützerkreis. Dessen erste Amtshandlung: Zum Tag des offenen Denkmals ist jedermann am Sonntag, 8. September, von 12 bis 15 Uhr eingeladen zum Besuch der Kult-Kneipe, in dem Fritz Diekmann die letzten Jahre nur noch freitags ausschenkte.

Das Denkmal an der Mühlenstraße in Reelkirchen birgt eine fast 300-jährige Kneipen-Geschichte. - © Fotorechte: Familie Diekmann
Das Denkmal an der Mühlenstraße in Reelkirchen birgt eine fast 300-jährige Kneipen-Geschichte. (© Fotorechte: Familie Diekmann)

Käufer ist nicht in Sicht

Ein Käufer für die denkmalgeschützte Immobilie ist nicht in Sicht, eine Sanierung für einen privaten Investor vermutlich auch nicht zu stemmen. Die Familie wünscht sich aber, dass das altehrwürdige Gebäude erhalten bleibt: „Seine geschichtliche Bedeutung ist belegt und die Traditionsgaststätte gehört einfach zum Dorf dazu“, hatte Diekmanns Tochter Nicole Prokisch Anfang August zur LZ gesagt.

Detlef Breuer weiß, dass die Familie das Haus sogar an die Dorfgemeinschaft abtreten würde, wenn es nur als Treff weiter genutzt werden könnte. Der Ortsvorsteher und die Dorfbewohner der Initiative möchten nun ausloten, wie viele Reelkirchener bereit sind, sich wie stark zu engagieren; sich mit Manpower, finanziell, aber vorrangig erst einmal mit Ideen für die künftige Nutzung einzubringen: „Wir wollen den Tag des offenen Denkmals am Sonntag nutzen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt Breuer.

Voraussichtlich im Oktober solle dann eine Ideenwerkstatt stattfinden, an der jeder teilnehmen könne, der das Denkmal erhalten möchte. Vielleicht öffnet der „Küsterkrug“ am 8. September ja doch nicht zum letzten Mal.

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