Künstlerduo zeigt Film zum Projekt "StattParkKultur"

Detmold. Wir befinden uns im Jahr 2035. An der Krummen Straße steht ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Ein alter Opel, der seit 2019 nicht bewegt worden ist. Moos macht sich darauf breit; die Hinweise der Stadt, das Auto möge vom Eigentümer wegbewegt werden, wurden ignoriert. Im Inneren des Wagens läuft ein Film, in dem Detmolder ihre Einstellung zum Thema Mobilität erläutern.

Das ist das Setting für eine ungewöhnliche Kunstaktion, die anlässlich des internationalen Aktionstags &bdquo;Parking Day" und der Detmolder B-WUSST-Woche am Freitag in der Innenstadt lief und am Samstag, 21. September, ihre Fortsetzung findet. Unter der Überschrift &bdquo;StattParkKultur" setzen sich zwei Künstlerduos mit dem Thema Park- und Stadtraum und dem Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität auseinander.

Eines davon bilden Sina Ebell und David Schnaegelberger von &bdquo;Die Happy Few", die mit dem alten Opel an der Krummen Straße standen, Passanten ansprachen und einluden, sich den Film anzusehen. Für die Aufnahmen waren sie zuvor drei Wochen lang in Detmold unterwegs gewesen und hatten Menschen nach ihrer Einstellung zur Mobilität befragt. Diese gaben unter anderem ihre Einschätzung dazu ab, was Deutschland ohne Automobilindustrie wäre, erzählten, wie oft und wofür sie das Auto nutzen und ob sie sich vorstellen können, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.

Individualverkehr gehört Vergangenheit an &bdquo;Man bekommt einen guten Einblick in die Köpfe der verschiedenen Bürger – vom Fahrschullehrer bis zum Auto-Tuner. Der Querschnitt ist sehr unterhaltsam. Die Aussagen werden wertungsfrei nebeneinander gestellt", sagte Besucherin Verena Haase (48). Die Detmolder bekämen auf diese Weise den Spiegel vorgehalten. &bdquo;Es ist wichtig, dass man anfängt, über Mobilität nachzudenken", fand auch Celina Zimmermann (20). &bdquo;Das Thema betrifft uns alle", ergänzte Deniz Yüzücü (24). &bdquo;Es ist gut, wenn die Leute darauf aufmerksam werden."

Der alte Opel stammt übrigens aus der Garage von Dieter Zoremba, der ihn für die Aktion zur Verfügung stellte. &bdquo;Ich fand die Idee klasse. Es ist eine wichtige Sache, sich im Zusammenhang mit dem Klimaschutz mit dem Thema Verkehr auseinanderzusetzen. Der Individualverkehr gehört meiner Meinung nach der Vergangenheit an, sollte er zumindest", so der Detmolder.

Ausgerichtet wurde die Aktion &bdquo;Statt-ParkKultur" von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda21 NRW(LAG 21 NRW) und dem NRW-Landesbüro Freie Darstellende Künste, beide mit Sitz in Dortmund. Finanziert wird das Projekt vom Rat für Nachhaltige Entwicklung über den Fonds Nachhaltigkeitskultur. Neben Detmold fand auch in Unna eine Aktion statt.

Orakel Ein &bdquo;Park*Platz*Orakel" findet am Samstag, 21. September, von 10 bis 16 Uhr im Rosental statt. Am Durchgang zum Parkhaus &bdquo;Lustgarten" können Besucher im Orakelzelt von Knut Schultz und Julia Nietzsche, alias &bdquo;Meine Wunschdomain", Platz nehmen und eine Zukunftsperformance erleben. Außerdem rufen sie zur Pflanzenspende auf, so dass der Parkplatz am Ende des Tages nicht wieder zu erkennen ist. Auf einer Bank vor dem Zelt können Detmolder zur Ruhe und mit anderen ins Gespräch kommen.

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