Mehrere Millionen Euro sollen in Detmolder Feuerwehr fließen

Detmold. Die größtmögliche Sicherheit der Detmolder Bevölkerung – das ist das Ziel, das Feuerwehr und Stadt verfolgen. Um dieses zu erreichen, ist jetzt der Ist-Stand analysiert worden, um mögliche Schwachstellen zu finden und notwendige Neuorganisationen, Modernisierungen und Anschaffungen zu planen. Diese sind dann in den Brandschutzbedarfsplan für die kommenden fünf Jahre eingeflossen, der Investitionen von rund 3,85 Millionen Euro vorsieht.

Personal: &bdquo;Die Analysen haben Schwachstellen hinsichtlich der personellen Aufstellung ergeben", erklären Dr. Mathias Frölich und Anne Kathrin Esser von der Kommunal-Agentur NRW im Brandschutzbedarfsplan, der mit ihrer Hilfe aufgestellt worden ist. Gründe dafür seien, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren wollen und, dass tagsüber nicht alle Ehrenamtlichen verfügbar sind. Sie empfehlen Werbemaßnahmen und Gespräche mit Arbeitgebern sowie die Förderung der Kinder- und Jugendfeuerwehr.

Bei den Hauptamtlichen sollen künftig immer neun Kräfte im Einsatz seien, damit das erste Schutzziel erreicht werden kann. Dieses sieht vor, dass die Feuerwehr nach acht beziehungsweise zehn Minuten vor Ort ist (je nach Gebiet). In der Feuerwehrverwaltung sind neue Stellen geschaffen worden, die noch adäquat besetzt werden müssen. Dazu gehört unter anderem eine Koordinierungsstelle für den Arbeitsschutz.

Standorte: Die geplante Fusion der Löschgruppen Bentrup und Brokhausen zum Löschzug Nord wird weiter verfolgt, ebenso der Neubau eines Gerätehauses zwischen den beiden Ortsteilen. Die restlichen Standorte sollen auf Empfehlung der Kommunal-Agentur NRW bestehen bleiben, um das Stadtgebiet abdecken zu können. In Bezug auf Randbereiche wie Mosebeck (Altenkamp) ist geplant, mit der Feuerwehr Blomberg zusammenzuarbeiten und dazu eine offizielle Vereinbarung zu schließen.

Gerätehäuser: Die Gerätehäuser der einzelnen Löschzüge und -gruppen entsprechen teilweise nicht allen heutigen Anforderungen. Deshalb ist eine Prioritätenliste erstellt worden, die neben dem bereits erwähnten Neubau für den Standort Nord weitere Maßnahmen vorsieht. In Hiddesen soll zum Beispiel geprüft werden, ob ein An- oder Umbau möglich wäre – etwa, um eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung von schmutzigen Gegenständen und dem sauberen Bereich zu schaffen.

Außerdem ist vorgesehen, dort Parkplätze einzurichten und eine Absaugung nachzurüsten oder zu ertüchtigen. Beim Löschzug Süd, in Remmighausen, Diestelbruch und an der Feuerwache am Gelskamp ist die Absaugung ebenfalls ein Thema. Mittelfristig ist geplant, Flächen, die an der Feuerwache am Gelskamp frei werden, weil der Rettungsdienst sie nicht mehr benötigt, für die Brandschützer nutzbar zu machen. Dazu kommen Duschen und eine Schwarz-Weiß-Trennung für den Löschzug Süd und langfristig die Prüfung eines Neubaus für Diestelbruch.

Anbindung und Erreichbarkeit: Für Fahrzeuge, die von der Feuerwache am Gelskamp ausrücken, könnte sich nach Einschätzung der Fachleute eine Ampelvorzugsschaltung in der Kernstadt anbieten, damit sie schneller voran kommen. Die Verkehrsanbindung der anderen Standorte soll ebenfalls überprüft werden.

Könnte zum Beispiel ein Parkverbot dazu beitragen, dass die Brandschützer schneller am Gerätehaus ankommen und in die Einsatzwagen umsteigen können? Außerdem muss nach Einschätzung der Fachleute ein systematischer Winterdienst organisiert werden, um das Risiko für die Einsatzkräfte und mögliche Zeitverzögerungen im Ernstfall zu verringern.

Fuhrpark: &bdquo;Der Fuhrpark der Feuerwehr präsentiert sich insgesamt in einem guten Zustand", erklären Dr. Mathias Frölich und Anne Kathrin Esser. Aber er muss natürlich auf dem Stand gehalten werden. Deshalb werden im kommenden Jahr voraussichtlich für die hauptamtliche Wehr und den Löschzug Mitte neue Fahrzeuge angeschafft, danach geht es an anderen Standorten weiter.

In welchem Turnus der Austausch von Klein- und Großfahrzeugen erfolgt, ist ebenfalls genau festgelegt und müsse laut der Kommunal-Agentur NRW kontinuierlich beibehalten werden. Außerdem empfehlen die Fachleute, eine Notstromversorgung und -beleuchtung einzurichten sowie für die Einheiten Pivitsheide und Süd Sprungpolster anzuschaffen. Der Grund: In diesen Bereichen erreicht das Drehleiter-Fahrzeug unter Umständen nicht alle Häuser, wie eigentlich vorgesehen, nach acht Minuten.

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