Detmold. Der Borkenkäfer und die Trockenheit haben ganze Arbeit geleistet – jetzt hilft nur noch die Säge. An der Straße zum Hermannsdenkmal werden alle Bäume gefällt, die nicht mehr standsicher sind. Die Mitarbeiter der Forstabteilung des Landesverbandes werden voraussichtlich bis Freitag, 13. Dezember, in dem Gebiet arbeiten. Die Straße ist ab dem Maiweg gesperrt, zum Hermann hoch gehts über Heiligenkirchen.
Mit der Stadt Detmold wurde abgestimmt, dass das Denkmal über die Friedrich-Ebert-, Paderborner und Denkmalstraße angefahren werden kann. Die Einbahnstraßenregelung auf dem letzten Abschnitt der Denkmalstraße ist aufgehoben worden. „Alle Bäume, die stark geschädigt sind und auf die Straße kippen könnten, werden entfernt. Die Verkehrssicherheit geht vor", sagt Pressesprecherin Peggy Pfaff.
Und die spielt auch bei den nächsten Forstarbeiten eine Rolle. Zunächst gehe es aber im Heidental, am Buchenberg und Donoper Teich weiter. Was die Verkehrssicherheit auf Wanderwegen und Straßen gefährdet, komme weg. Und am Hermann sei man auch noch nicht fertig. Die Südseite am Kaiser-Wilhelm-Weg müsse ebenfalls durchforstet werden.
Ziel ist ein Mischwald
In den Flächen werde aber nicht jeder tote Baum entfernt. „Totholz lassen wir stehen, wenn wir sicher sein können, dass sich unter der Rinde nicht die nächste Generation des Borkenkäfers entwickelt", sagt Pfaff. Am Hermannsdenkmal zeige sich bereits, dass auf den kahlen Flächen wieder etwas nachwächst. Im kommenden Jahr werde man sich in Ruhe Gedanken darüber machen, was davon stehen bleiben kann und mit welchen Baumarten aufgeforstet wird, Ziel sei ein Mischwald. Dann werde entschieden, was an den Straßen gepflanzt werde.
Beim Thema Saatgut hat der Landesverband vorgesorgt. Weil es in ganz Deutschland große Schäden in den Wäldern gab, gibt es Engpässe in den Baumschulen und auch beim Saatgut. Der Verband hat im vergangenen Jahr im Beller Forst Eicheln gesammelt und an ein Lohnunternehmen zur Anzucht weitergegeben. „Das hat sehr gut geklappt, die Setzlinge haben sich sehr gut entwickelt", sagt Pfaff. Außerdem habe sich der Landesverband beim Land NRW um Fördergelder aus einem Programm für die Aufforstung beworben.
Die Arbeiten am Hermann seien bewusst in die späte Herbstzeit gelegt, weil das Hermannsdenkmal in diesem Zeitraum deutlich weniger Touristen anziehe. Die Arbeiten kämen sehr gut voran. Wann es weitergeht, hänge von den Temperaturen ab. Frost sei da hilfreich. „Wir wollen den Waldboden schonen."