Detmold. Gleich zwei Stippvisiten hat Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, gestern im Rahmen des Kommunalwahlkampfes in Lippe absolviert. Nach einem Besuch in Lemgo, bei dem es um das Thema „Gesellschaftliches Engagement" ging, sprach sie in Detmold vor geladenen Gästen über „Kultur in der Krise. Wie wichtig ist uns Kultur?" „Künstler sind das Salz in der Suppe, sie machen das Leben aus. Ich will nicht eines Tages aufwachen und feststellen, dass es sie nicht mehr gibt", betonte Göring-Eckardt und begründete damit das Engagement der Grünen für den Berufszweig. Sie untermauerte die Forderung nach einem Existenzgeld von 1200 Euro für ein Jahr, damit Betroffene aus dem Bereich ihre laufenden Kosten decken und vielleicht auch noch digital etwas aufführen und kleine Jobs machen könnten. Außerdem machte sie sich für eine Strukturhilfe für Ehrenamtliche stark, damit auch kleine Veranstaltungsstätten wie beispielsweise die Kulturkneipe in Blomberg-Dalborn weitermachen könnten. „In der Kunst und Kultur werden viele Dinge vorempfunden, die dann in der Gesellschaft eine Rolle spielen", so die Fraktionsvorsitzende weiter. Robin Wagener, Landratskandidat der lippischen Grünen, hat ebenfalls ein großes Interesse daran, die Kunst und Kultur hochzuhalten – weil sie in einer Welt, in der sich vieles verändere und in der es auch Verängstigung gebe, Erlebnisse und Eindrücke deuten könne und Halt und Orientierung biete. Und nicht zuletzt gehe es natürlich auch um Entspannung. „Was die Kommunen, der Kreis und der Landesverband Lippe tun können, ist: Auftrittsmöglichkeiten zu schaffen, vor Ort oder auch digital, und Beratung in Bezug auf Coronaschutzmaßnahmen zu leisten. Ganz explizit sprach er hierbei auch den Landesverband Lippe an, der sich seiner Ansicht nach nicht nur um die großen Institutionen wie das Landestheater und die Museen kümmern, sondern auch kleinere Künstler stärker in den Blick nehmen sollte. Außerdem dürfe sich dieser angesichts der zurückgehenden Holzerträge künftig nicht mehr durch die Forstwirtschaft finanzieren, sondern benötige eine andere finanzielle Basis.