Für Familie Kelm ist Garten Leben

Detmold. Was auf den Besucher wie ein kleines Wunderland wirkt, ist für Holger und Martina Kelm und ihre sechs Kinder eine kleine Wohlfühloase. Obwohl die so klein gar nicht ist: Auf mehr als 1300 Quadratmetern Grundstück hat sich die Familie neben ihrem Haus auch einen farbenfrohen, abwechslungsreichen und kreativen Garten geschaffen, der zum Verweilen und Entspannen einlädt. Damit der aber auch immer so einladend aussieht, steckt die Familie viel Arbeit und Zeit in ihr persönliches Paradies, von dem sie aber auch viel zurückbekommt. &bdquo;Garten ist Leben", sagt Martina Kelm und erklärt, warum sie ihren Garten in verschiedene Räume unterteilt hat, woher sie die Ideen für die Gestaltung nimmt und worauf sie besonders stolz ist.

2004 hatte die Familie das Haus gekauft und war aus Wiembeck nach Detmold gezogen. &bdquo;Wichtig war mir immer, dass es einen Garten gibt", sagt Martina Kelm. Sie selbst sei in einer landwirtschaftlich geprägten Familie aufgewachsen. &bdquo;Mein Vater war selbst Gärtner." Ein Haus ohne Garten sei deshalb nie in Frage gekommen. Inzwischen hat sich die Familie, von außen kaum einsehbar, eine wahre Idylle geschaffen. Einige der ursprünglichen Obstbäume und Pflanzen, wie Kirschlorbeer und einen Rosenstrauch, habe sie stehen lassen, ansonsten sei damals zunächst viel entfernt worden, umso mehr wurde dann aber gepflanzt. Neben verschiedenen Sträuchern auch einige alte Gemüsesorten, Kräuter, Beeren und Rosen – Martina Kelms besonderer Stolz. &bdquo;Wenn die blühen, verwandelt sich der Garten fast in eine Parfümerie", schwärmt die Hobbygärtnerin.

Damit die gut wachsen können, hat Holger Kelm schon etliche Rosenbögen selbst hergestellt. Auch sonst setze er im Garten darauf, Dinge selbst zu entwerfen. &bdquo;Das ist oft günstiger und haltbarer als Ware aus dem Baumarkt", sagt er. So habe er sich im letzten Jahr auch eine Gartenküche gebaut und auch ein kleiner Hochsitz sowie das Gewächshaus im hinteren Teil sind selbst gebaut, mit Steinen, die bei der Renovierung des Hauses recycelt wurden. Erfahrung bringt Holger Kelm, der hauptberuflich als Restaurator im Freilichtmuseum arbeitet, dabei genug mit. &bdquo;Mein Frau gibt die Anweisungen und ich setze sie um", sagt er lachend. &bdquo;Wir ergänzen uns dabei gut", ergänzt Martina Kelm. &bdquo;Eine gute Mischung aus Kreativität und Praxis." Und die hat das Paar offenbar auch an seine Kinder weitergegeben. &bdquo;Jeder hat im Beet seinen eigenen kleinen Teil, den er bepflanzen kann", sagt Martina Kelm. Die Ideen für die Gartengestaltung habe sie häufig aus dem Internet oder entsprechenden Serien im Fernsehen. Im vergangenen Jahr hat die Familie sogar noch Zuwachs durch zwei Bienenvölker bekommen.

Sie selbst schätze es, vieles, was andere im Supermarkt kaufen müssen, direkt am Haus zu haben. &bdquo;Wenn ich einen Salat machen will, gehe ich einfach in den Garten", sagt sie. &bdquo;Und morgens mache ich mir gerne einen Smoothie, zum Beispiel aus Brennnessel, Brombeer- oder Himbeerblättern, Giersch, Zitronenmelisse oder Pfefferminz." Auch zur Linderung von körperlichen Beschwerden kämen Kräuter aus dem heimischen Garten zum Einsatz. &bdquo;Das geht das ganze Jahr durch", sagt Martina Kelm. &bdquo;Je nachdem, was gerade da ist." Dass manchmal aber auch etwas nicht so wächst wie gewünscht oder eingeht, gehöre dazu. &bdquo;Das ist wie im echten Leben. Da muss man sich auch von Dingen trennen", ist sich das Paar einig.

Neben der Arbeit im Garten schätzt die Familie aber auch die Zeit, die sie dort gemeinsam verbringt. &bdquo;Gerade während der Pandemie", sagt Martina Kelm. Deshalb sei dieser auch aufgeteilt in Bereiche, in denen gepflanzt und geerntet wird und in den Teil, in dem einfach die Ruhe genossen werden kann. &bdquo;Der Mensch ist auch geschaffen, um zu genießen, heißt es schon in der Bibel" zitiert Martina Kelm. Dazu zählen dann, sobald es Corona erlaubt, auch wieder Feiern im Garten. So hofft die Familie, dass sie in diesem Jahr auch die Hochzeit der ältesten Tochter dort feiern kann.

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