Baumfällungen ärgern Bürger in Jerxen

Detmold-Jerxen-Orbke. An der Obrker Straße in Höhe des Veterinär-Untersuchungsamtes sind auf Veranlassung der Stadt einige Birken gefällt worden. Die Rodungsarbeiten waren nach Angaben der Verwaltung nach dem Sturmtief Nadia zum Schutz der angrenzenden Gebäude und zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit für die Orbker Straße erforderlich.

Das hat das Aktionsbündnis &bdquo;Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen" auf den Plan gerufen, das sich fragt: Warum lässt die Stadt die Birken fällen, die doch dem Sturm standgehalten hätten?

Keine städtische Ausgleichsfläche Nur wenige Birken, mit einem Stammdurchmesser von 50 Zentimeter und einem Alter zwischen 60 und 70 Jahren seien nach einer Rodungs-Aktion im Jahr 2019 übrig gebliebenen. Drei Jahre später fielen nun auch diese. &bdquo;Warum lässt die Stadt Detmold Bäume fällen, auf einer Ausgleichsfläche, die zum Schutz der Natur ausgewiesen wurde?

Ausgleichsflächen müssen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ausgewiesen werden, wenn Baumaßnahmen an anderer Stelle Flächen fordern und sie versiegeln", so das Aktionsbündnis. Allerdings betont die Stadt auf Nachfrage: &bdquo;Bei der Fläche, auf der die betroffenen Birken gefällt wurden, handelt es sich nicht um eine städtische Ausgleichsfläche, sondern um eine Gewerbefläche – ausgewiesen gemäß gültigem Bebauungsplan."

Kritik kommt auch von den Grünen im Rat

Auf den Ausgleichsflächen, so die Bürgerinitiative solle sich die Natur entwickeln können, um einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. &bdquo;Die Birken an der Orbker Straße sind gesund, sie stehen frei, ohne Gebäude oder ähnliches zu gefährden", heißt es weiter. Würden Ausgleichsflächen derart gerodet, könnten sie nicht mehr ihre Funktion erfüllen. Aber wie gesagt: Laut Stadt war es ja keine. Immer mehr Bäume würden gefällt, ohne entsprechend nachzupflanzen.

&bdquo;Das kritisierten bereits die Grünen im Stadtrat. Mehr und mehr Anwohner melden sich bei dem Aktionsbündnis und beschweren sich über Baumfällungen, auch über sechs gefällte Pappeln am Pinneichen. Sie hatten sie ein Alter von ca. 80-90 Jahren und wurden wegen Mistelbefall abgesägt. Ein Mistelbefall stellt keinen Grund für eine Baumfällung dar, es sei denn die gesamte Krone ist derart von Misteln überwuchert, dass sie droht auseinanderzubrechen. Das war bei keiner der sechs alten Kanadischen Hybridpappeln der Fall", erklärt Hans-Dieter Wiesemann als NABU-Experte, der sich die Bäume angesehen hat.

Die Stadt verteidigt sich

&bdquo;Das Handeln der Stadt Detmold bezogen auf den Klimawandel ist kontraproduktiv. Alte Bäume aus unerfindlichen Gründen zu fällen, befeuert den Klimawandel. Das kann so nicht weitergehen.", erklärt Helmut Krüger als Vorsitzender des Aktionsbündnis. Die Rodungsarbeiten sind jedenfalls laut Stadt zum Schutz der Gebäude und der Verkehrssicherheit nötig gewesen. &bdquo;Zudem", so Stadt-Pressesprecherin Ina Paulfeuerborn, &bdquo;befindet sich auf dem Grundstück eine Wasserentnahmestelle der Feuerwehr, die jederzeit zugänglich sein muss."

Ein Erhalt der entnommenen Birken sei vor diesem Hintergrund leider nicht möglich gewesen. Die Arbeiten seien unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben innerhalb der vorgeschriebenen Jahreszeit fachgerecht als regelmäßige Pflegemaßnahme vorgenommen worden. Einzelne Bäume blieben dabei erhalten.

Baumfällungen ärgern Bürger in Jerxen

Warum in Detmold im Winter schwer geschädigte Bäume gefällt werden

Nach Verwirrung: So kann der Weihnachtsbaum dieses Mal in Detmold entsorgt werden

Rodungssaison beendet - Aktivisten noch im Sündenwäldchen

Lemgo setzt auf Biotope als Hochwasserschutz

„Lichterzauber“ in Jerxen-Orbke bietet am Wochenende viel für Groß und Klein

Im Detmolder Grabbe-Haus explodiert der Wald

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus